Eissegeln EM: Karol Jablonski überlegen – DSV Headcoach Howlett in A-Flotte

Flexible Kufen-Flitzer

Karol Jablonski hat wie 2014 nach der WM im DN-Eissegeln auch die EM gewonnen. Der Pole mit dem deutschen Pass siegte in Estland in allen vier Final-Läufen. Insgesamt 120 Kufen-Flitzer nahmen teil.

Karol Jablonski mit dem typisch gebogenen DN Mast bei Starkwind.
Karol Jablonski mit dem typisch gebogenen DN Mast bei Starkwind.

Eissegler müssen flexibel sein. Das gehört dazu, und macht für viele der Kufen-Flitzer sicher auch einen Reiz dieser Art des Segelns aus. Gut eine Woche vor der Europameisterschaft 2015 stand wieder einmal nur fest, dass die Holländische Klassenvereinigung Ausrichter sein würde. Aber von einer geeigneten Eisfläche war die Niederlande weit entfernt.

Jablonski
Jablonski mit Siegerpose.

So macht sich der deutsche Eis-Spion und Europa Commodore Jörg Bohn in ganz Europa auf die Suche nach einem geeigneten Untergrund. Aber noch am 22. Februar, knapp eine Woche vor der Veranstaltung, berichtet er: „Das Wetter wird kälter und deshalb ist Polen zurück im Spiel. Aber auch Estland und Litauen sowie natürlich Finnland und Schweden kommen in Frage.“

Estland statt Finnland oder Schweden

Drei Tage später heißt es: „Immer noch zu früh, um ein Land oder einen See zu benennen.“ Am 26. Februar meldet sich Bohn aus Finnland und berichtet von zu warmem Wetter dort. „Finnland ist raus.“ Er reiste nach Estland und am gleichen Tag wieder nach Schweden. Dann fällt die Entscheidung: „Die EM findet in Tartu/Estland auf dem Võrtsjärv See statt.“

30 Zentimeter dickes Eis, kein Schnee auf dem Untergrund und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das sollte ausreichen. Drei Tage später starten am 1. März die ersten Trainingsrennen und einen Tag danach die Meisterschaftsläufe. Jablonski gewinnt  alle vier Rennen.

Ein Tag später stürmt es mit bis zu 25 Knoten und bestehende Risse im Eis öffnen sich so weit, dass Segeln unmöglich wird. Zuvor hatte es schon bei zwei deutschen Seglern Bruch gegeben als sie in Eisspalten hängen blieben. Die Flotte zieht auf dem See 30 Kilometer weiter gen Norden. Das Eis ist dort verlässlicher, aber diesmal bleibt der Wind aus.

Erst einen Tag später kann noch ein weiterer Lauf in den A-, B- und C-Flotten gewertet werden. Aber am Ende ist es wie immer. Jablonski siegt vor dem Landsmann Michal Burczynski und dem Einheimischen Madars Alvikis. Bester Deutscher wird Holger Petzke auf Rang 14.

Überraschend qualifizierte sich auch David Howlett der neue britische DSV Headcoach für die A-Flotte. Der wenig erfahrene Eissegler war mit Platz 30 mehr als zufrieden.

Ergebnisse Eissegeln EM 2015

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