Wenn es um größere internationale Segelwettkämpfe in Deutschland geht, wird in Kiel, Travemünde oder Warnemünde gesegelt. Für den ersten Germany Sail Grand Prix am 16. und 17. August 2025 hat aber Sassnitz den Zuschlag erhalten.
Sassnitz habe sich gegen die starke Konkurrenz anderer Bewerber und Standorte in Deutschland durchgesetzt „aufgrund der guten Segelbedingungen, die die Ostsee bietet, und der unmittelbaren Nähe des Geschehens auf dem Wasser zu den Fans, die vom Ufer aus zusehen können.“ So heißt es in einer aktuellen Meldung des deutschen Teams.
Die fünfte SailGP Saison beginnt schon im November 2024 in den Vereinigten Arabischen Emiraten und endet auch dort wieder nach insgesamt 14 Events, so vielen wie noch nie. Außerdem wird erwartet, dass die Flottengröße auf 12 oder 13 Boote ansteigt. Aktuell stehen 11 Teams auf der Liste. Brasilien ist neu dabei. Doppelolympiasiegerin Martine Grael wird als einzige Steuerfrau der Flotte im Fokus stehen. Eine spannende Entwicklung.
Ob ihre Vorschoterin Kahena Kunze auch dabei ist, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Die Deutsch-Brasilianerin hatte zu Beginn mit dem SailGP Team Germany Erfahrung im Circuit sammeln können, war aber dann nicht mehr an Bord. Eine Erklärung gab es vom Team nicht. Ein weiteres Team wird aus Italien erwartet. James Spithill soll im Umfeld des Luna Rossa Teams eine starke Basis aufbauen und hätte beste Chancen. Kanada soll dagegen nach wie vor Probleme haben, die nötigen Finanzen aufzutreiben.
SailGP CEO Sir Russell Coutts sagt zum neuen deutschen SailGP Event: „Deutschland hat eine eindrucksvolle Geschichte als Gastgeber erfolgreicher internationaler Sportereignisse. Wir freuen uns, SailGP zum ersten Mal in dieses Land zu bringen. Das Interesse an dem Sport in Deutschland ist vielversprechend. Wir wissen, dass die leidenschaftlichen Rennsportfans des Landes hinter dem Event und dem Heim-Debüt des Germany SailGP Teams stehen werden.“
Das im Mai 2023 vorgestellte Germany SailGP Team hatte im Juli seine erste Saison im SailGP auf dem letzten Platz abgeschlossen. Skipper Erik Heil bilanziert, wie die fehlenden Trainingszeiten es in diesem Spiel schwierig machen, den Anschluss herzustellen. Eine zusätzliche Einheit auf Bermuda für die neuen Teams war zuletzt wegen einiger Schäden nicht so effektiv, wie erhofft. Aber mit dem australischen James Wierzbowski und dem britischen Foil Trimmer Stuart Bithell setzt der zweifache Olympiamedaillengewinner Erik Heil am Steuer auf Kontinuität und zeigte zuletzt in einzelnen Rennen gute Fortschritte.
Auch die weiteren deutschen Crew-Mitglieder wie die Strategin Anna Barth und die Gründer Jonathan Knottnerus-Meyer und Felix van den Hövel sind wieder dabei und hoffen weiterhin auf eine steile Lernkurve. Das Eigentümerteam, zu dem Thomas Riedel, CEO des Kommunikationsunternehmens Riedel Communications, der vierfache Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel und die Deutsche Bank ist weithin hoch motiviert, die deutsche Initiative zu einem Erfolg zu führen. Vettel selbst wurde auch beim America’s Cup gesichtet, wo er sich mit den deutschen Athleten austauschte.
Zum Event in Sassnitz sagt er: „Ein SailGP Event in Deutschland wird ein Meilenstein für die Liga und das Team sein, auf dem Weg, den Sport hier bekannter zu machen. Ein Heim-Rennen ist immer etwas Besonderes. Vor den eigenen Fans zu starten, ist ein tolles Gefühl. Das wird dem Team einen großen Ansporn geben und außerdem die Fangemeinschaft in Deutschland vergrößern.“
Erik Heil sagt zur jüngsten Entwicklung: „Es wird eine große Ehre sein, bei der ersten Heimveranstaltung den deutschen Katamaran zu steuern. Seit wir das Team ins Leben gerufen haben, war es unser Ziel, ein SailGP Event nach Deutschland zu holen. Wir können es kaum erwarten, vor unseren eigenen Fans neben den besten Teams des Sports aufzutreten.“
Leon Kräusche, Bürgermeister von Sassnitz, sagt: „Mecklenburg-Vorpommern ist der ideale Standort für den Germany Sail Grand Prix. Das UNESCO-Weltnaturerbe ‚Alte Buchenwälder‘, Rügens einzigartige Kreideküste und der historische Stadthafen mit der längsten begehbaren Mole Europas machen Rügen zur schönsten Insel Deutschlands. Seine einmalige Lage an der Ostsee bietet zusätzlich den perfekten Rahmen für eine Segelveranstaltung. Der Sail Grand Prix in Sassnitz wird nicht nur ein Fest des nachhaltigen Segelns sein, sondern auch die lokale Wirtschaft ankurbeln und eine Gelegenheit bieten, die Region einem weltweiten Publikum zu präsentieren.“
Dem stimmt auch Tim Krieglstein, CEO des Germany SailGP Teams zu: „Mit dem Sail Grand Prix ist es uns gelungen, die Weltliga des Segelsports zum ersten Mal nach Deutschland zu bringen, die neben dem Rennsport auch das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Die Impact League, SailGPs Podium für den Planeten, kann ein Vorreiter für andere Sportarten und große Sportveranstaltungen werden. Wir sind stolz, als deutsches Team den Sport im eigenen Land präsentieren zu können.“
In den nächsten 12 Monaten wird SailGP eng mit dem Stadthafen Sassnitz und dem Land Mecklenburg bei den Vorbereitungen zusammenarbeiten. Weitere Informationen über den Germany Sail Grand Prix einschließlich der Ticketangebote werden bald verfügbar sein.
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