Extreme Sailing Series Act 5 in Porto: The Wave Muscat siegt knapp vor Alinghi

Spannendes Finale

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– Spannung bis zum letzten Rennen, The Wave, Muscat und Alinghi liegen nun punktgleich in der Saisonwertung vorne
– Realteam erstmals auf dem Siegerpodest
– Porto wird mit seinem natürlichen Segel-Stadion zur Bühne großartiger Rennen
– Portugals erfolgreichster Windsurfer João Rodrigues gewinnt die NeilPryde Windsurf Racing Series

Extreme Sailing Series in Porto
Die Flotte der X40 Katamarane auf dem Stadtkurs von Porto. © EXSS

Act 5 der Extreme Sailing Series™ in Porto hat den acht internationale Teams in dieser Woche alles abverlangt. Das natürliche Segelstadion mit dem schmalen Fluss, seinen steilen Wänden, den starken Strömungen, riesigen Steinen und böigen Winden stellte alle Mannschaften vor große Herausforderungen.

Nach 30 Rennen fiel die Entscheidung zwischen The Wave, Muscat und Alinghi dann erst im Finallauf, bei dem die doppelte Punktezahl zu holen war. Die beiden Teams mit der größten Erfahrung lagen vor dieser Wettfahrt ganze drei Punkte auseinander. Eine glänzende Vorstellung von Skipper Leigh McMillan und ein Sieg im letzten Lauf – seinem insgesamt zehnten bei diesem Act – brachte dem unter der Flagge des Oman segelnden Team The Wave, Muscat den hochverdienten Gesamtsieg bei Act 5.

Porto war nach Oman und Qingdao bereits der dritte Act dieser Saison, den McMillan und seine Mannschaft aus Peter Greenalgh, Hashim al Rashidi, Musab al Hadi und Ed Smyth für sich entscheiden konnten. Damit liegen sie jetzt auch in der Saisonwert punktgleich vor Alinghi in Führung. McMillans Jubelrufe hörte man bis zum Strand.

Leigh McMillan
Der Brite Leigh McMillan freut sich über den Sieg in Portugal. © EXSS

Später erläuterte er seine siegreiche Taktik: „Alinghi lag in der ersten Runde direkt hinter uns. Wir haben dann diskutiert, ob wir sie einfach weiter abdecken sollten. Wir hatten aber den Eindruck, dass wir den besseren Wind hatten und ließen sie von uns weg auf die andere Seite des Rennkurses entkommen. Das zahlte sich aus, wir konnten unsere Führung ausbauen und mussten uns von da an eigentlich keine Sorgen mehr machen. Ein guter Start, und dann die Nase vorne behalten – das ist uns im letzten Rennen also gut gelungen.“

Morgan Larson, der in dieser Woche den etatmäßigen Skipper und Teambesitzer Ernesto Bertarelli am Steuer von Alinghi vertrat, war natürlich enttäuscht. Lange hatte er The Wave, Muscat unter Druck setzen können, doch für den Sieg bei diesem Act reichte es in der Endabrechnung nicht.

Larson blickte daher schon voraus in Richtung des nächsten Acts im walisischen Cardiff: „Wir lieben es, The Wave, Muscat, unter Druck zu setzen. Hier in Porto hat sich das aber leider nicht ausgezahlt. Trotzdem war es grandios, hier zu segeln, und die Mannschaft hat tolle Arbeit geleistet. Mehr kann ich nicht verlangen. Alinghi ist ein großartiges Team und es toll, ein Teil davon zu sein. Es hätte heute auch andersrum ausgehen können. In Cardiff werden wir uns steigern müssen.“

Gewohnt siegeshungrig zeigte sich auch Pierre Pennec, der als Steuermann von Realteam in die Series zurückkehrte. Pennec, der als einer der wagemutigsten Segler der Series gilt, hat in seinem Ehrgeiz nicht nachgelassen, trieb sein Realteam erbarmungslos an und sicherte ihm damit erstmalig einen Platz auf dem Siegertreppchen. „Wir hatten uns für diese Veranstaltung einen Platz auf dem Siegerpodest als Ziel gesetzt. Von daher war das also ein großartiges Ergebnis! Entscheidend waren der hohe Einsatz der Crew, die gute Kommunikation an Bord und auch, dass wir uns technisch im Laufe der Woche sehr viel weiterentwickelt haben. In Hinblick auf die Zukunft dieses Teams ist das natürlich großartig. Es ist toll, hier wieder dabei zu sein, und ab sofort ist alles möglich!“

Alinghi Extreme Sailing Series
Alinghi knapp geschlagen auf Platz zwei. © EXSS

Die Schlacht im Mittelfeld wurde zwischen dem SAP Extreme Sailing Team und dem Red Bull Sailing Team geschlagen. Vor dem Finallauf waren beide punktgleich. Die Dänen schafften in der letzten Wettfahrt einen dritten Platz, während die Österreicher nur auf Platz acht segelten. Die Segler vom SAP Extreme Sailing Team wurden damit Gesamt-Vierte.

Co-skipper und Steuermann Jes Gram Hansen sagte anschließend: „Wir lagen mit dem Red Bull Sailing Team die ganze Woche über mehr oder weniger gleichauf. Es ist schwierig, auf diesem Rennkurs konstant gute Leistungen abzurufen, deswegen freuen wir uns, dass wir uns mit den sehr erfahrenen Red Bulls hier messen und sie sogar schlagen konnten. Es war eine Woche voll großer Herausforderungen – du kannst dir hier in Porto zwar eine Strategie zurecht legen, aber du musst dich gegebenenfalls auch ganz schnell umstellen können! Uns gefällt dieser Rennkurs wirklich ganz hervorragend.“

Die Neulinge ROFF Cascais Sailing Team und Team Tilt, die wie GAC Pindar beim Youth America’s Cup antreten werden, erlebten in Porto ihre Feuertaufe. Beide Mannschaften konnten sich kontinuierlich verbessern und deuteten an, dass sie es mit den Schwergewichten in der vorderen Hälfte des Feldes gelegentlich durchaus aufnehmen können. Die Heimmannschaft ROFF Cascais Sailing Team konnte sich am letzten Tag über die tolle Unterstützung durch das Publikum freuen.

Skipper Antonio Mello sagte nach den Rennen: „Es war ein unglaublich tolles Erlebnis mit großartigen Rennen und es hat uns wahnsinnig viel Spaß gemacht. Jetzt wird es schwer, zum normalen Segeln zurückzukehren! Mit unserer Vorstellung sind wir wirklich sehr zufrieden. Wir sind heute ein paar Mal richtig gut gestartet und trotz der schwierigen Bedingungen sind wir einige Male unter die Top drei gesegelt. Im finalen Lauf wurden wir sogar Zweite, was für uns und unser heimische Publikum natürlich toll war.“

Die Kiwis auf GAC Pindar brauchten eine Weile, um sich mit den anspruchsvollen Stadionbedingungen zurecht zu finden, lieferten dann am letzten Tag aber mit einem ersten Platz in einem Rennen ihre beste Leistung ab und beendeten den Act noch auf dem sechsten Platz.

Porto hat sich mit anspruchvollem Segeln und einem großartigen Publikum seinen Ruf als einzigartiges Stadion einmal mehr verdient. Zur tollen Action auf dem Wasser leisteten auch die Surfer der NeillPryde Racing Series ihren Beitrag. Vier Acts liegen nun hinter den Teams, vier weitere warten noch auf sie. Die diesjährige Series hat damit ihre Halbzeit erreicht. Nächste Station ist nun vom 23. bis 26. August das walisische Cardiff. Dort wird die Series über das traditionelle „Bank Holiday Weekend“ Gast des Cardiff Harbour Festival sein.

Pressemitteilung: Extreme Sailing Series

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Extreme Sailing Series 2013, Act 5, Porto Endstand nach Tag 4, 30 Rennen (28.7.13)

1. The Wave, Muscat (OMA) Leigh McMillan, Ed Smyth, Pete Greenhalgh, Musab Al Hadi, Hashim Al Rashdi 248 Punkte.

2. Alinghi (SUI) Morgan Larson, Ben Lezin, Pierre Yves Jorand, Nils Frei, Yves Detrey 235 Punkte.

3. Realteam (SUI) Pierre Pennec, Bryan Mettraux, Nils Palmieri, Cédric Schmidt, Thierry Wassem 223 Punkte.

4. SAP Extreme Sailing Team (DEN) Jes Gram-Hansen, Rasmus Køstner, Pete Cumming, Mikkel Røssberg, Nicolai Sehested 214 Punkte.

5. Red Bull Sailing Team (AUT) Roman Hagara, Hans Peter Steinacher, Matthew Adams, Simon Cooke, Graeme Spence 204 Punkte.

6. GAC Pindar (NZL) Will Tiller, Brad Farrand, Stewart Dodson, Harry Thurston, Shaun Mason 173 Punkte.

7. ROFF Cascais Sailing Team (POR) António Mello, Bernardo Freitas, João Mello, Ricardo Schedel, João Matos Rosa 156 Punkte.

8. Team Tilt (SUI) Lucien Cujean, Jocelyn Keller, Jeremy Bachelin, Thomas Mermod, Lionel Vaucher 156 Punkte.

 

Extreme Sailing Series 2013, Saisonwertung nach Act 5, Porto

1. The Wave, Muscat (OMA) 36 Punkte.

2. Alinghi (SUI) 36 Punkte.

3. Red Bull Sailing Team (AUT) 30 Punkte.

4. SAP Extreme Sailing Team (DEN) 27 Punkte.

5. Realteam (SUI) 22 Punkte.

6. GAC Pindar (NZL) 21 Punkte.

7. Team X Invitational 17 Punkte.

8. Team Korea (KOR) 16 Punkte.

 

Eine Antwort zu „Extreme Sailing Series Act 5 in Porto: The Wave Muscat siegt knapp vor Alinghi“

  1. Jibman

    sagt:

    Ich war zufällig am Wochenende in Porto und habe einen Teil der Rennen gesehen. Meine (völlig subjektive) Meinung: Ich verstehe, dass man versucht, Regattasegeln einem Publikum zugänglich(er) zu machen, sei es mit Leinwänden, sei es mit „Segelstadien“ wie in Porto oder Cardiff, wo die Flussmündung zuschauerfreundlich gestaltet ist. Aber: Selten ein so trauriges Ereignis gesehen. Viele Wichtigtuer, viel Hektik, wenig Übersicht, hin und wieder ein paar Böen, es war als würde man mit einem Hobie Cat auf einem Baggersee im Binnenland fahren – nicht artgerecht. Einen Kilometer weiter hätte man bei wunderbaren 15 Kn Wind und schöner Atlanikwelle herrlich segeln können. Aber: Dort sieht´s keiner, das Vermarktungsproblem, hab ich als Selbstzahler erfreulicherweise nicht, ich mach´s zum eigenen Vergnügen und nicht zu dem des Publikums…
    Grüsse

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