Mit sieben Podiumsplätzen in sieben Wettfahrten hat das Team „Oman Air“ seine Gesamtführung beim vierten Act der Extreme Sailing Series in Hamburg verteidigt. Allerdings schmolz der Vorsprung vor der Schweizer Mannschaft von „Alinghi“, die sechs Rennen gewann, auf sieben Punkte.
Am Finaltag (Sonntag ab 14 Uhr) in der HafenCity kommt es zum Showdown um den Sieg. Es sollen sechs weitere Wettfahrten gesegelt werden.
Frische, andauernde Böen, aber auch plötzliche Windlöcher sorgten am vorletzten Regattatag auf der Elbe für spektakuläre Manöver und zeigten die zehn Meter langen GC32-Katamarane häufig mit mehr als 50 km/h auf ihren Foils (Tragflächen) übers Wasser fliegen. Die neue Bootsklasse der Grand-Prix-Serie wurde ihrem Ruf als Nonplusultra für zuschauerattraktives Segeln gerecht und begeisterte rund 20.000 Fans, die sich an der Kaimauer beim Kreuzfahrt-Terminal drängten.
Die Mannschaft von „Oman Air“ um Skipper Morgan Larson war mit ihrer Leistung jedoch alles andere als zufrieden. „Wir haben viel zu viele Fehler gemacht, allen voran ich als Taktiker, aber auch beim Bootshandling und in der Kommunikation an Bord“, analysierte Großsegeltrimmer Pete Greenhalgh selbstkritisch. „Mit den Ergebnissen in der Tabelle könnten wir danach noch zufrieden sein“, so der Brite weiter, „nur seglerisch war das ein gebrauchter Tag.“
Konstant Zweiter oder Dritter zu werden, davon träumte der große Rest des Feldes auch nur, das teilweise viele hundert Meter hinter die Spitze zurück fiel. Doch es war der Tag vom Team Alinghi, dessen Crew scheinbar alles gelingen wollte. Nur das einzige Rennen, in dem die Wettfahrtleitung aufgrund der starken Böen untersagte, das große Code-Zero-Vorsegel (Gennaker) zu benutzen, verpatzten die Schweizer als Fünfte und verloren drei Zähler auf „Oman Air“. Larson & Co. verpassten hier ihrerseits einen Tagessieg, als das drittplatzierte „SAP Extreme Sailing Team“ aus Dänemark sie fliegend auf den letzten hundert Metern noch abfing.
„Das war Action pur mit vielen heiklen Situationen und sicher ein Genuss fürs Publikum“, so Morgan Larson, „ich musste höllisch aufpassen, dass wir überall heil über die Bahn kamen.“ Besonders anstrengend sei es jedoch für seine Mannschaftsmitglieder gewesen, die an den Schoten und Streckern zu ziehen hatten. „Hart, aber okay“, meinte Vorschiffsmann Nasser Al Mashhari aus dem Oman, „doch es ist dabei auch einiges schiefgegangen. Das werden wir in Ruhe besprechen und am letzten Tag hoffentlich ausgemerzt haben, um Hamburg wie im Vorjahr als Sieger zu verlassen.“
Auch für Sonntag ist die Vorhersage günstig, der Wind soll den Extremseglern treu bleiben. Die Wettfahrten starten erneut zwischen 14 und 17 Uhr. Das letzte Rennen zählt doppelt und könnte zum Zünglein an der Waage werden. Der Schlusstag wird ab 15.30 Uhr online live übertragen. Die Siegerehrung ist für 17.45 Uhr angesetzt.
Zwischenstand nach drei Renntagen
1. Oman Air (Oman) 174 Punkte
2. Alinghi (Schweiz) 167
3. SAP Extreme Sailing Team (Dänemark) 148
4. Red Bull Sailing Team (Österreich) 144
5. China One (China) 141
6. Sail Portugal – Visit Madeira 125
7. Land Rover BAR Academy (Großbritannien) 109
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