Extreme Sailing Series: Vorsprung zur Halbzeit – „Oman Air“ vor der Elbphilharmonie

Begeisterte Zuschauer

Dank taktischer Meisterleistungen baute das Segelteam „Oman Air“ am Freitag (29. Juli) seine Regattaführung bei der Extreme Sailing Series in Hamburg aus. Steuermann Morgan Larson und seine Crew gewannen am zweiten Tag drei der sieben Tagesrennen und liegen zur Halbzeit zwölf Punkte vor dem Schweizer Boot „Alinghi“.

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Morgan Larsen mit Oman Air vor begeisterten Zuschauern. © Lloyd Images

Mehrere tausend Zuschauer sahen die Zehn-Meter-Katamarane vom Typ GC32 bei mäßigen bis frischen Winden auf ihren Tragflächen (Foils) vor der Kaimauer der Hafen City entlang „fliegen“.

Nach dem Leichtwindauftakt meinte es Petrus am Freitag gut mit den Seglern und dem Publikum. Sieben spannende Kurzwettfahrten unter der Elbphilharmonie, die jeweils nur knapp zehn Minuten dauerten, boten nicht nur packende Manöver und Positionskämpfe, sondern eben auch den heiß ersehnten Flugmodus, bei dem die GC32 fast vollkommen aus dem Wasser abheben und sogar im engen Hamburger Hafen Geschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde und mehr erreichten.

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Alinghi gab eine starke Vorstellung bei besserem Wind im Hamburger Hafen. © Lloyd Images

Auch beim sogenannten Foilen zeigte sich die Klasse „Oman Air“. Die Mannschaft hielt den Kat länger und konstanter als ihre Gegner in der Luft. Besonders deutlich wurde der Vorteil im sechsten Rennen, als das Zweirumpfboot aus dem Sultanat von Oman aus dem Mittelfeld heranrauschte und auf nur 300 Metern gleich an zwei Konkurrenten vorbei zog. Die begeisterten Zuschauer hielten nicht nur den Atem an, sondern klatschten frenetisch Beifall.

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Wer sich am zweiten Tag auf die Tragflügel hob, lag am Ende vorne. © Lloyd Images

„Wenn wir stabil auf die Foils kommen, ist es auch für uns selbst im wahrsten Sinne des Wortes erhebend“, beschrieb Großsegeltrimmer Pete Greenhalgh das Gefühl, zeitweise mehr als doppelt so schnell wie alle anderen unterwegs gewesen zu sein. Generell aber waren es zumeist seine taktischen Entscheidungen, die den Rennverlauf zu Gunsten des Spitzenreiters drehten.

„Wir müssen die Augen offen halten und bei sich ständig ändernden Bedingungen schnell entscheiden, die geplante Strategie auch mal über den Haufen zu werfen“, so der Brite, „es gibt immer Optionen und Alternativen, auch wenn wir mal in Rückstand geraten sind.“

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Der Amerikaner Morgan Larson hat die Konkurrenz auch bei den Foilern im Griff. © Lloyd Images

So misslangen dem Team drei Starts, weil der Wind kurz vor dem Startschuss stärker nach links drehte, als erwartet. Doch auch aus fünfter oder sechster Position (von sieben Teilnehmern) kämpfte sich die „Oman Air“ zumeist noch nach vorne. Ein vierter und ein fünfter Platz als schlechteste Einzelresultate, ansonsten nur erste und zweite Ränge, sprechen eine deutliche Sprache für die Konstanz.

So verpasste das drittplatzierte dänische SAP Extreme Sailing Team im vorletzten Rennen die große Chance, härtester Verfolger zu werden, als es auf halber Strecke in der Verankerung der Zieltonne hängenblieb und diese rund 80 Meter weit mitzog.

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Die GC32 Foiler vor Zuschauern. SAP vor dem Land Rover Juniorenteam. © Lloyd Images

„Für uns war der stärke Wind ein Geschenk“, meinte Nasser Al Mashari, „wenn es nach mir ginge, kann es am Wochenende gerne noch zunehmen“. Der Vorschiffsmann aus dem Oman genoss den Regattatag auf der Elbe, wo er voriges Jahr mit Oman Sail bereits gewonnen hatte, in vollen Zügen.

Und die Vorhersagen scheinen günstig. Die Wettfahrten finden an allen Tagen zwischen 14 und 17 Uhr statt und können von Land aus beim Cruise Center gut beobachtet werden. Auf dem Eventgelände wird zudem spannende, vielfältige Unterhaltung geboten. Außerdem werden die Rennen online bei SR live übertragen (Sonnabend 16 – 17.30 Uhr und Sonntag 15.30 – 17 Uhr).

Ergebnisse Extreme Sailing Series nach zwei Tagen

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Analytics Replay vom zweiten Renntag:

Quelle: Andreas Kling

2 Kommentare zu „Extreme Sailing Series: Vorsprung zur Halbzeit – „Oman Air“ vor der Elbphilharmonie“

  1. avatar RVK sagt:

    Gab es eigentlich eine Verlautbarung, warum das türkische Team nicht mit segelt?

    • avatar Carsten Kemmling sagt:

      sie sind schon länger raus wegen geldmangels und waren schon in cardiff nicht dabei. der tour stopp in der türkei ist auch wegen der politischen unruhen schon vor einiger zeit gestrichen worden

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