Die Rostocker Jörn und Bodo Borowski segeln bei der Flying Dutchman EM am Balaton erfolgreich. Sie schlugen den dänischen Olympiasieger, waren aber gegen die Lokalmatatdoren machtlos.
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Sie können es noch. Jörn Borowski mag in diesem Jahr 60 Jahre alt geworden sein, aber das hindert ihn nicht daran, eine der sportlichsten Jollen überhaupt mit Höchstgeschwindigkeit über das Wasser zu lenken.
Zusammen mit seinem Bruder Bodo – selber 1989 FD A-Kader-Steuermann – heizte er den ungarischen Dauer-Siegern Szabolcs Majthényi und András Domokos, die bis 2019 13 FD-WM-Titel holten, gehörig ein. Aber nach neun Rennen bei teilweise starkem Wind auf dem Balaton, fehlten den Boroswkis am Ende doch neun Punkte zum Titel. Zweimal konnten sie die Lokalmatadore bei einzelnen Läufen besiegen.
Vel wichtiger ist der Triumpf über den dänischen Olympiasieger Jørgen Bojsen-Møller, der inzwischen schon sein 65. Lebensjahr erreicht hat. Der Däne prägte durch seine Erfolge die letzten Olympiajahre der Klasse bis 1992. 1988 gewann er Gold, und vier Jahre später in Barcelona Bronze – dazwischen noch zwei WM-Titel.
Damals segelte mit seinem Cousin Jens Bojsen-Møller zusammen, und für diese EM in Ungarn feierten sie nun in Ungarn 27 Jahre nach Barcelona noch einmal ein Revival. Zur Halbzeit sah es sogar so aus, als wenn der Altmeister, der dem FD auch nach den glorreichen Olympiazeiten treu geblieben ist und noch vier Titel geholt hatte, die Zeit noch einmal zurückdrehen könnte. Die Dänen lagen nach vier Rennen vorne. Aber schließlich setzten sich doch die Ungarn durch. Und auch die Borowskis überholten noch auf der Zielgeraden.
Jörn Browski gehört zu den erfolgreichsten deutschen Seglern überhaupt. Anfang der 80er Jahre dominierte er mit Egbert Swensson die internationale 470er-Szene. 1980 holte das Duo Olympia-Silber in Tallin, zwei Jahre später zeigten sie, dass dieser Erfolg nicht nur durch den Boykott zustande gekommen war. Sie wurden Weltmeister in Portugal sowie Europameister 1980 und 1983.
Nach der Wende stieg er in den FD um und versuchte sich 1992 im ersten gesamtdeutschen Team für Barcelona zu qualifizieren. Es war schwierig, denn das Material der DDR-FDs war bei Wellengang nicht mehr konkurrenzfähig. Die bayerischen Mader-Design segelten schneller. Jörn Borowski stieg noch kurzfristig um, die Zeit reichte aber nicht aus, um sich auf das neue Fabrikat umzustellen.
Seit dem Olympia-Aus für den Flying Dutchman 1992 segelt der Rostocker immer mal wieder sporadisch im FD – meistens mit seinem Bruder. Nun ist ihnen noch einmal ein schöner Erfolg geglückt.
Besonders der Vater wäre stolz gewesen. Auch Paul Brorowski ist einer der erfolgreichsten deutschen Segler. 1964 gewann er in Mexiko olympisches Drachen-Bronze für die DDR zusammen mit Karl-Heinz Thun und Konrad Weichert und in der gleichen Besetzung vier Jahre später in Kiel sogar Silber. 2013 ist er verstorben.
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