Ein Feld von sieben Yachten war am Montagnachmittag, 29. Mai, um 16.30 Uhr gestartet, um ein riesiges Dreieck mit einer Gesamtlänge von 350 Seemeilen in der Nordsee abzusegeln. Das Ziel der neuen Langstrecke Helgoland Offshore Triangle, wie auch der Start, befand sich vor Helgoland. Schnellstes Schiff wurde „Elida“. Berechnet siegte „Rarotonga“ in der Gruppe ORC International und „Toke“ in der Gruppe ORC Club.
„Ginko“, ein Boot derselben Gruppe, hatte bereits kurz nach dem Start einen Schaden am Vorstag zu beklagen, weswegen es ihr nicht mehr möglich war, ein Vorsegel zu setzen. Infolgedessen brach die Crew um Dirk Clasen das Rennen ab und kehrte nach Helgoland zurück.
Zweitschnellster des H.O.T. wurde Thomas Reinecke mit der Millenium 40 „Edelweiss“. Die Hamburger Crew hatte zwar einen kleinen Schaden an der Luke des Bads, die sich nicht richtig schließen ließ, weswegen die Segler bei der Benutzung der Toilette immer mal wieder eine unplanmäßige Dusche erhielten. Aber die Regatta sei ansonsten „bemerkenswert störungsfrei verlaufen“, so Reinecke. Allerdings sei gerade zu Beginn des H.O.T. Seekrankheit ein Thema gewesen. „Da wurde es selbst bei neun Mann an Bord etwas eng.“ Reineckes Crew nutzte das H.O.T. ebenfalls für die Qualifikation zum Fastnet Race. „Für uns war es super. Wir haben viel getestet und sind bestimmt beim nächsten Mal dabei, dann hoffentlich mit mehr Teilnehmern.“
Die mit einer Länge von 17,2 Metern größte Yacht der Regatta, „Haspa Hamburg“, kam als drittes Schiff ins Ziel. Die Mannschaft der JV54 hatte ebenfalls mit Seekrankheit zu kämpfen: „Wir hatten uns zwar auf das Thema Seekrankheit vorbereitet, aber vielleicht mental dann doch nicht ausreichend. Von 11 Leuten haben sich sechs übergeben. Das hat uns in der Performance schon etwas eingebremst“, sagte Skipper Gerrit Rampendahl. Der Kurs des H.O.T. habe ihm gut gefallen, so Rampendahl.
Christoph Mählmann überquerte mit seiner Swan 46 MKII „Rarotonga“ als viertes Boot die Ziellinie und holte damit berechnet den Sieg in der Gruppe ORCi. „Die erste Nacht war zum Kotzen“, sagte Mählmann nach dem Zieldurchgang lachend, bezugnehmend auf die anfangs auftretende Seekrankheit. „Uns hat das H.O.T. Spaß gemacht. Über die ganze Nordseewoche hatten wir tolle Wettfahrten mit tollen Kursen.“
Das fünfte Schiff der Sechser-Flotte, das Helgoland wieder erreichte war die „Dantes“. Michael Orgzey möchte mit der Swan 48 SS am Fastnet Race teilnehmen und nutzte das H.O.T. als Qualifikation. Er beschrieb den Verlauf des Rennens: „Am Anfang hatten wir circa 2 bis 2,5 Meter Welle, das war eine echte Herausforderung. Es gab Ausfälle wegen Seekrankheit, was zu erwarten war. Ansonsten sind wir gut durchgekommen: keine Schäden, keine Verletzungen.“
Als sechstes und damit letztes Schiff kehrte die Elan 360 „Toke“ nach Helgoland zurück. Berechnet reichte die Zielzeit, um vor „Edelweiss“ Platz 1 in der Gruppe ORC Club zu belegen. An Bord hatte sich in der unruhigen See bereits etwa zwei Stunden nach dem Start ein Mannschaftsmitglied am Arm verletzt. Das Crewmitglied wurde daraufhin vom Zollkreuzer „Borkum“, der in der Nähe war, an Bord genommen, um die notwendige medizinische Versorgung sicherzustellen. Auch Skipperin Nora M. Puls berichtete, dass die Seekrankheit anfangs stark zugeschlagen habe. Am Ende des ersten Teilstücks sei es dann aber allen wieder gutgegangen. Die 28-Jährige zog ein positives Gesamtfazit der 88. Nordseewoche: „Es war toll!“
Wettfahrtleiter Albert Schweizer kündigte an, dass es eine Wiederholung des H.O.T. in zwei Jahren geben werde. Im kommenden Jahr steht allerdings erst einmal wieder die Langstrecke Pantaenius Rund Skagen auf dem Programm. „Wir werden das H.O.T. jetzt auswerten und mit allen Seglern sprechen und daran arbeiten, beim nächsten Mal mehr Boote an die Startlinie zu bekommen. Mein Wunsch wären 20 bis 25 Schiffe“, sagte er. „Die Premiere des Helgoland Offshore Triangle war auf jeden Fall ein sehr guter Anfang. Vielen Dank an alle, die dabei waren!“
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