Gemeinsame Jugendmeisterschaften: Die Sieger der neun Klassen – Opti-Titel nach Schweden

Mit Helm zum 420er-Sieg

Hoffen und Bangen am letzten Tag der Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM) vor Schilksee: Das nächtliche Gewitter hatte für einen Wetterumschwung gesorgt, bescherte Dunst und Flaute über der Kieler Außenförde sowie wenig Aussichten auf Wind für die Regattagebiete der neun Jugendseglerklassen.

Während die Mannschaften auf den Medaillenrängen damit gelassen auf die Wetterentwicklung schauen konnten, blickten diejenigen, die mehr wollten, angespannt gen Himmel in der Hoffnung, dass sich noch eine segelbare Brise durchsetzen würde. Doch für die Wettfahrtleitungen war klar: Die vergangenen Tage hatte solch perfekte Bedingungen beschert, dass man zum Finale nicht noch dem Zufall die Chance geben wollte, in den Titelkampf einzugreifen.

Zwischen neun und 16 Rennen waren in den vergangenen vier Tagen in den verschiedenen Klassen gesegelt worden. Gen Mittag etablierte sich auf der landnahen Bahn zwar noch etwas Wind, so dass die Optis zu einem Rennen auf das Wasser geschickt wurden. Kurz darauf wurde aber für alle anderen Klassen die GIDJM ohne weitere Rennen beendet – quittiert von lauten Jubelschreien quer über das Hafenvorfeld durch die damit feststehenden Meister und Medaillengewinner.

Und auch die Optis kehrten schließlich ohne weiteres Resultat an Land zurück. Ihr Rennversuch musste abgebrochen werden. Zur Siegerehrung mit SH-Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und SH-Landtagspräsidentin Kristina Herbst wurden in den Gesamt- und Altersklassenwertungen Sportlerinnen aus acht Bundesländern sowie aus Schweden, Dänemark und der Ukraine auf das Siegerpodest gerufen.

Optimist

Die Wartezeit bis zur Entscheidung über weitere Starts nutzten die jungen Optisegler auf sehr unterschiedliche Art. Die Palette reichte von meditativen Übungen der Schweden über Beobachtung der Szenerie unter den deutschen Assen bis hin zu überdrehten Zweikämpfen und Wasserschlachten auf der Rampe der Dänen. Für die ersten Drei der Gesamtwertung war indes die Option auf weitere Rennen zweitrangig. „Ich bin fein mit allem“, sagte der Schwede Henric Wigforss, der in Kiel ein halbes Heimspiel hatte, da seine Mutter aus Deutschland stammt. Der 14-Jährige hatte nur einen Patzer in der Serie und gewann somit souverän. In diesem Jahr hat der WM-Fünfte nun noch die Premiere der Regatta der Champions auf Zypern im Plan, will auch im nächsten Jahr noch Opti segeln.

Freude pur herrschte bei Levian Büscher. Der Düsseldorfer hatte sich in den Meisterschaftstagen nie aus der Ruhe bringen lassen: „Am ersten Tag war ich Achter, bin aber immer dran geblieben, um die Chance zu nutzen, wenn sie sich bietet.“ Sie bot sich, als der Belgier Vic Rossel patzte. Büscher war hellwach und schob sich auf den Bronzerang. „Damit bin ich super zufrieden. Vor mir sind zwei, die auch bei der WM vor mir waren. Ich bin bester Deutscher. Damit habe ich mein Ziel voll erreicht.“ Zwischen Büscher und Wigforss platzierte sich der Däne Frederik Dam Hastrup.

Ob Levian Büscher auch im nächsten jahr noch Opti segelt, hängt davon ab, wie sehr er im Winter wächst. „Ich bin jetzt schon am Limit. Geplant sind aber noch Trainingslager auf Lanzarote und auf dem Gardasee. Wenn ich nicht mehr Opti segele, dann steige ich in den 420er um.“
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Henric Wigforss (Schweden, Royal Swedish Yacht Club, 15 Punkte)
Frederik Dam Hastrup (Dänemark, Skovshoved Sejlklub, 28 Punkte)
Levian Büscher (Düsseldorfer Yachtclub, 56 Punkte)
U13-Wertung:
Peter Selko (Dänemark, Hellerup Sejlklub, 144.2 Punkte)
Alexander Forssén (Schweden, KSSS, 153 Punkte)
Cassian Bötsch (Bayerischer Yacht-Club, 172 Punkte)

Der WM-Fünfte Henric Wigforss war trotz eines Ausrutschers der überlegene Sieger bei den Optimisten. Foto: segel-bilder.de

Teeny

Die neuen Meisterinnen in der Teeny-Klasse hätten bereitgestanden, um sich noch mal auf dem Wasser mit der Konkurrenz zu messen. Als dann aber „AP über Alpha“ für die Absage aller weiterer Wettfahrten gesetzt wurde, registrierten es Jona Lotta Hahn/Svea Van Raden gelassen: „Ob wir noch segeln oder nicht, war eigentlich egal. Denn der erste Platz war ziemlich sicher. Jetzt sind aber schon sehr stolz, denn es waren starke Gegner“, so die Steuerfrau. Ihr Vorschoterin ergänzte mit dem Blick auf die bisherigen Resultate in der Saison: „Es war nicht ganz unwahrscheinlich, dass wir vorne mitfahren können.“

Nun können die beiden auf viele Reaktionen aus verschiedenen Vereinen rechnen. Denn sie starten zwar für den SV Speichersee Emsland, ihre Heimatclubs sitzen aber in Bremerhaven und auf Borkum. Für die Berliner Verfolger Niko Becker/Timo Orth sowie Jeanne Lemme/Theska Hagen ergab sich durch den Abbruch keine Chance mehr auf einen Angriff. Die Punkteabstände waren allerdings bereits vor dem Finaltag sehr deutlich.
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Jona Lotta Hahn/Svea Van Raden (Segelverein Speichersee Emsland, 27.4 Punkte)
Niko Becker/Timo Orth (Touren-Segler-Vereinigung, 43 Punkte)
Jeanne Lemme/Theska Hagen (Touren-Segler-Vereinigung, 61 Punkte)
U14-Wertung:
Lotte-Marie Kirchesch/Mina Tratar (Segler-Club Gothia, 63 Punkte)
Sophie Hillers/Marlene Voget (Wassersportverein Emden, 63 Punkte)
Hannah Müller/Ella Wang (Segel-Verein Wedel-Schulau, 105 Punkte)

Das Nordsee-Duo Jona Lotta Hahn/Svea Van Raden gewann die Teeny-Gesamtwertung und kann nun in drei Vereinen feiern. Foto: segel-bilder.de

ILCA 4

Als die Nachricht über den Abbruch der Rennen und damit von seinem Titelgewinn in der ILCA 4 bei Leif Lüders (Kiel) ankam, da saß er voll fokussiert auf seinem Boot, hatte sich gerade letzte Motivation von seinem Trainer geholt. Etwas zögerlich löste sich die Anspannung, und ein Strahlen machte sich breit: „Meine Rechnung mit der Deutschen Jugend-Meisterschaft ist nun rundum beglichen. Nach der verpassten Medaille im letzten Jahr jetzt Gold zu gewinnen ist super. Und das in meiner letzten Regatta im ILCA 4.“

Mit dem nächst größeren Segeln (ILCA 6) will er gleich auf höchstem Niveau Erfahrung sammeln und bei der Deutschen Meisterschaft in Greifswald starten. „Ich gehe davon aus, dass ich da noch nicht so weit vorn landen werde. Schade ist, dass Ole (Schweckendiek, d. Red.) nun schon aus dem ILCA 6 in den ILCA 7 umsteigt. Er ist ein toller Segler, und ich hätte gern ein paar Regatten gegen ihn bestritten.“ Mit Tom Struve auf dem zweiten Platz feiert der ausrichtende Kieler YC einen Doppelsieg bei den ILCA 4 vor Franz Lasch aus Berlin.
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung und U16-Wertung:
Leif Lüders (Kieler Yacht-Club, 37 Punkte)
Tom Struve (Kieler Yacht-Club, 50 Punkte)
Franz Lasch (Segel-Club Fraternitas, 51 Punkte)

Durch seinen Titelgewinn im ILCA 4 hat sich Leif Lüders mit der Deutschen Jugendmeisterschaft versöhnt, bevor er in den ILCA 6 umsteigt. Foto: Sascha Klahn

ILCA 6

Eine makellose Bilanz, dann folgte Platz zwei im letzten Rennen. Ole Schweckendiek war der Dominator im ILCA 6 bei den GIDJM und bringt nur erste Plätze in die Wertung ein, denn die schlechteste, Platz zwei, hat er gestrichen. Doch der Kieler hätte gern keine „2“ in seiner Bilanz gesehen. „Es hat mich schon ziemlich geärgert, dass so etwas in der letzten Wettfahrt passiert“, so Schweckendiek, der Willy Sörensen (MSC) einmal den Vortritt lassen musste.

Sörensen hatte schon am Wochenende zuvor die KÜZ-Regatten gewonnen. Doch bei der GIDJM lief alles für Schweckendiek, der ungefährdet vorneweg segelte. „Es war schon easy“, erklärte der Europameister und Dritte der Youth Worlds, der bereits Freitag Richtung Portugal zur U21-WM fliegt, um sich dann in der olympischen Bootsklasse ILCA 7 zu messen. „Ich wünsche mir leichtere Winde“, hofft das Leichtgewicht beim ersten internationalen Auftritt in der neuen Klasse, der zum Abschluss der Jugendkarriere auf dem Podium vom zweitplatzierten Paul Porthun und drittplatzierten Willy Sörensen (beide MSC Hamburg) in die Mitte genommen wurde.
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Ole Schweckendiek (Kieler Yacht-Club, 11 Punkte)
Paul Porthun (Mühlenberger Segel-Club, 40 Punkte)
Willy Sörensen (Mühlenberger Segel-Club, 54 Punkte)
U17-Wertung:
Max Stiff (Segelclub Hansa Münster, 80 Punkte)
Line-Anneliek Pähler (Norddeutscher Regatta Verein, 97.3 Punkte)
Semen Khashina (Ukraine, YC KPCY, 109 Punkte)

Unter vielen überragenden Siegen war der Triumph von Ole Schweckendiek im ILCA 6 mit elf Siegen in zwölf Wettfahrten überragend. Foto: segel-bilder.de

Europe

Kräftig durchatmen konnte Antonia Richter (SV Hüde), als ihr Titelgewinn feststand. „Es fühlt sich gut an, aber ich bin auch ziemlich froh, dass wir heute nicht mehr raus mussten. Nach der Jugend-Euro und der IDJM gleich im Anschluss sind wir alles ziemlich kaputt“, berichtete die EM-Dritte. Am vorletzten Tag geriet ihre Goldmedaille noch einmal in Gefahr, als sich ihr Clubkamerad Larson Schütze zwischenzeitlich an ihr vorbeischob. „Man hat deutlich gesehen, dass Larson bei stärkerem Wind besser ist. Es ist toll, dass nun zwei vom SV Hüde ganz oben stehen.“ Nils Wittlich (Hamburg) komplettierte die Medaillenränge.

Trotz Kräfteverschleiß geht es für die neue Meisterin gleich am Wochenende bei der nächsten Regatta weiter. Auf ihrem Heimatrevier Dümmer werden dann wohl auch die EM- und DM-Erfolge gefeiert. „Darauf wird schon mal angestoßen – auf jeden Fall aber zum Saisonabschluss.“

Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Antonia Richter (Seglervereinigung Hüde, 22 Punkte)
Larson Schütze (Seglervereinigung Hüde, 24 Punkte)
Nils Wittich (Segler-Vereinigung Altona-Oevelgönne, 42 Punkte)
U17-Wertung:
Ben Krell (Segel-Club Ville, 56 Punkte)
Fynn Waltemode (Segelclub Monheim, 61 Punkte)
Jan Greisbach (Segel-Kameradschaft Unterbacher See, 65 Punkte)
 

Antonia Richter feierte nach EM-Bronze mit IDJM-Gold die zweite Medaille innerhalb von einer Woche. Foto: segel-bilder.de

29er

„Lief gut“, erklärte Johann Sach in seiner bekannt kurzangebundenen Art. Zusammen mit seinem Bruder Anton beherrschte er das 29er-Geschehen. 19 Punkte Vorsprung vor den Zweiten, den Rostockern Carl Krause/Max Georgi, und sieben Wettfahrtsiege unterstreichen die Dominanz in der für sie letzten 29er-Regatta dieses Jahr. „Es stehen kaum noch international besetzte große Regatten an. Zu der auf dem Gardasee reisen wir wohl nicht“, so der Nachwuchssegler des Lübecker Yacht-Clubs. Nun stünde erst einmal wieder die Schule auf Platz eins.

Doch ganz ohne zu segeln, geht es natürlich nicht. Parallel zum 29er wird ab jetzt auch im 49er FX trainiert. „Wir segeln jetzt zweigleisig. Bevor es im 49erFX ernst wird, wird erst einmal allein trainiert“, deutet Johann die nächsten Schritte Richtung olympischen 49er an. Die Söhne von Kat-Experte Christian Sach (Zarnekau) werden vorsichtig an die neue Bootsklasse herangeführt. Bei der GIDJM feiern die Nachwuchs-Skiff-Asse ihren zweiten deutschen Meistertitel in Folge. Hinter den zweitplatzierten Carl Krause/Max Georgi folgten die Bayern Moritz Wagner/Ole Guntermann im Respektsabstand.
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Anton Sach/Johann Sach (Lübecker Yacht-Club, 31 Punkte)
Carl Krause/Max Georgi (Rostocker Segelverein Citybootshafen, 49 Punkte)
Moritz Wagner/Ole Guntermann (Deutscher Touring Yacht-Club/Diessner Segel-Club, 86 Punkte)
U17-Wertung:
Eleonora Röpke/Helen Werth (Hannoverscher Yacht-Club, 178 Punkte)
Finja Waldheuer/Anna-Maria Rissanen (Duisburger Yacht-Club/Düsseldorfer Yachtclub, 183 Punkte)
Bastian Weber/Moritz Aigner (Deutscher Touring Yacht-Club, 217 Punkte)

Anton und Johann Sach sind zum zweiten Mal in Folge Deutsche Jugendmeister 29er und planen nun bereits den Umstieg in den 49erFX. Foto: segel-bilder.de

420er

Geschwindigkeit und Gelassenheit waren die beiden Erfolgsfaktoren der neuen 420er-Meister Johann Emmer/Jannis Liebig (Berlin). Und die wollen sie auch in die Zukunft tragen: „Jetzt wissen wir, wie es geht. Das ist unser erster großer Sieg. Wir müssen einfach ruhig bleiben und unseren Speed ausspielen“, so Steuermann Johann Emmer.

Die neue Sichtweise auf das Regattageschehen hat der Berliner nach einem schweren Unfall auf einer Yacht gelernt. Von dem offenen Schädelbasisbruch hat er sich erst eine Woche vor der Meisterschaft erholt und lief dann gleich zu großer Form auf. „Etwas brauche ich aber noch, um das alles zu realisieren“, so Lemmer.

Die zweitplatzierten Leonard von Holtum/Josh Berktold (Essen) hatten bereits am Tag zuvor den Hut vor der Leistung von Emmer/Liebig gezogen. Die drittplatzierten Lysander Winter/Constantin Bötsch (Hamburg/München) freuten sich, im Endspurt noch eine Medaille sichergestellt zu haben.
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Johann Emmer/Jannis Liebig (VSaW/SV03 Berlin, 17 Punkte)
Leonard von Holtum/Josh Berktold (Essener Turn- und Fechtklub, 36 Punkte)
Lysander Winter/Constantin Bötsch (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club, 40 Punkte)
U17-Wertung:
Lysander Winter/Constantin Bötsch (Norddeutscher Regatta Verein/Bayerischer Yacht-Club, 40 Punkte)
Till Bergmann/Melia Van Laaten (Mühlenberger Segel-Club/Norddeutscher Regatta Verein, 72 Punkte)
Constantin Troeger/Greta Wollmann (Bodensee-Yacht-Club Überlingen, 77 Punkte)

Bis eine Woche vor der GIDJM musste sich Johann Emmer noch von einer schweren Kopfverletzung erholen, dann segelt er mit Jannis Liebig locker zum Titel. Foto: Sascha Klahn

Pirat

Erst läutete die Hafen-Glocke, dann gingen die Abbruch-Flaggen am Fahnenmast hoch und anschließend platzte ein Jubelschrei aus Johan Rohner heraus. „Tatsächlich Deutscher Jugend-Meister!“ Damit hatte der Berliner vor einer Woche nicht mal träumen können. Erst der Ausfall des Vorschoters von Mia Sophie Aldag brachte ihn überhaupt zum Einsatz bei der IDJM. „Krass, nach sieben Tagen, die wir uns kennen und fünf Tagen segeln“, jubelte Rohner.

Auch seine Steuerfrau war etwas ungläubig: „Das ist jetzt eine ziemliche Erlösung nach der Anspannung. Es gibt viele, die gefragt haben: ‚Warum seid ihr so schnell?’“ Eine erschöpfende Antwort konnte sie darauf auch nicht geben: „Es hat einfach vieles gestimmt in dieser Woche.“ Bereits am Vorabend war unter den Piraten-Seglern gefeiert worden, und nach der Entscheidung gab es eine lange Schlange an Gratulanten für die Überraschungssieger. „Der Zusammenhalt in der Piraten-Klasse ist unglaublich groß“, so Mia Sophie Aldag, die mit ihrem Spontan-Vorschoter vor Lissa Müncheberg/Charlotte Meyer und Aike Braje/Marie Luise Bark siegte.
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Mia Sophie Aldag/Johan Rohner (Hamburger Segel-Club/Verein Spandauer Jollensegler, 29 Punkte)
Lissa Müncheberg/Charlotte Meyer (Akademischer Segler-Verein zu Rostock/Segel-Club Ribnitz, 33 Punkte)
Aike Braje/Marie Luise Bark (Segel-Club Münster/Wassersport-Verein-Güstrow, 54 Punkte)

Mia Sophie Aldag/Johan Rohner landeten den wohl überraschensten Sieg bei der GIDJM. Bis vor einer Woche kannten sich die Pirat-Segler gar nicht. Foto: Sascha Klahn

Open Windfoil

Sportlich gab es an der Überlegenheit von Jakob Ditzen in der neuen Jugendmeisterschaftsklasse der Surfer zu keinem Zeitpunkt Zweifel. Zwei Frühstarts schlugen allerdings Kerben in die Serie von Siegen und zweiten Plätzen des 17-Jährigen. „Daran muss ich arbeiten, denn so etwas kann teuer werden“, so der Berliner selbstkritisch. „Ansonsten habe ich allerdings alles rausgeholt. Ich bin gut vorbereitet in die Meisterschaft gegangen, habe mir Chance auf den Titel ausgerechnet. Denn Elias (von Maydell, d. Red.) und ich habe die größte Erfahrung in dem Feld. Die Bedingungen waren in den Tagen okay, aber es hätte gern auch mehr Druck sein dürfen.“

Mit der Möglichkeit von drei Streichresultaten in den 15 gesegelten Wettfahrten eroberte Jakob Ditzen souverän Gold vor seinem Clubkollegen Elias von Maydell und dem Kieler Meno Büchler. Nun geht der Blick des Berliners, der im Oktober seinen 18. Geburtstag feiert, bereits nach vorn: „Von Kiel aus fahren wir gleich zum Silvaplanasee zu den iQ Foil Youth and Junior Worlds. Da möchte ich in die Goldflotte fahren. Und im Oktober plane ich noch die Teilnahme an den Worlds der Senioren in Brest.“
 
Ergebnisse:
Gesamtwertung:
Jakob Ditzen (Windsurfing Verein Berlin, 14.4 Punkte)
Elias von Maydell (Windsurfing Verein Berlin, 32.4 Punkte)
Meno Büchler (Surf Club Kiel, 35 Punkte)

Jakob Ditzen flog der Konkurrenz unter den Surfern locker davon. Einzige Schönheitsfehler in der starken Bilanz: zwei Frühstarts. Foto: Sascha Klahn

Mit dem Abschluss der Jugendmeisterschaften ist das Regattageschehen auf der Kieler Außenförde noch nicht beendet. Vielmehr starten nun die ehemaligen Olympiaklassen von 1972 durch.

Den Auftakt dazu bilden die Tempest, die ab Mittwoch in ihre Weltmeisterschaft starten. In den vergangenen Tagen waren die Titelanwärter bereits zu Trainings auf dem Wasser, und am Dienstagnachmittag wurde ein Testrennen für die 35 teilnehmenden Teams aus sechs Nationen angeboten.

Das weitere Programm von „50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee“

Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).
Montag, 15. August: Vermessung:  Tempest
Dienstag, 16. August: Practice Race: Tempest
Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Tempest – 11:00 Uhr erster Start
Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Tempest, Drachen
Freitag, 19. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman; 18:00 Uhr: Eröffnungsfeier
Samstag, 20. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen

Die Tempest-Akteure freuen sich auf ihre WM auf dem Olympiarevier von 1972. Die Mitfavoriten auf den Titel, Christian Spranger/Christopher Kopp (GER 1194) und Markus Wieser/Thomas Auracher (GER 1196), lieferten sich bereits Trainingsduelle. Foto: Julius Osner

 Ergebnisse GIDJM 2022

Text: Hermann Hell / Ralf Abratis

 

2 Antworten zu „Gemeinsame Jugendmeisterschaften: Die Sieger der neun Klassen – Opti-Titel nach Schweden“

  1. Dibagiano

    sagt:

    Herzlichen Glückwunsch an die Next Generation!

  2. Dibagiano

    sagt:

    Drachen segeln 6 WF, Do bis Sa. NOR Amendment 2 von Ende Juli

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