Lust auf eine Einhandregatta um die Welt ohne Zwischenhalt, aber keinen Sponsor für die Vendée Globe? Dafür gibt es die Global Solo Challenge 2023.
Jüngst hat mit Maxine Noury die erste Frau Interesse an einer Teilnahme erklärt. Um als Bewerberin auf der Webseite der Global Solo Challenge gelistet zu werden, sind immerhin 100 Euro fällig. So viel haben neben ihr bisher noch 17 weitere Segler auf den Tisch gelegt. Anfragen gab es laut Organisation bisher über 200.
Vier von den 18 haben bereits weitere 400 Euro eingezahlt, um auf die erste Rate des Startgelds zu kommen und gelten damit als Teilnehmer. Insgesamt werden 7500 Euro fällig, in Raten. Aber bis zum geplanten Start der Regatta um die Welt im Herbst 2023 ist ja auch noch Zeit.
Einhand, nonstop und Low Budget
Die Global Solo Challenge soll grob der Route der Vendée Globe folgen, ohne ein entsprechendes Budget zu erfordern. Von A Coruña in Galizien aus geht es nach Süden, dann ostwärts zwischen den drei Kaps und einer Sicherheitszone an der Eisgrenze hindurch um die Antarktis, bis man im Atlantik nach Norden abbiegt.
Offen ist das Rennen für alle seetüchtigen Yachten zwischen 32 und 55 Fuß. Teilnahmeberechtigt sind Boote, die der Offshore Special Regulation von World Sailing genügen. Das bedeutet, die Yachten müssen autark sein, schweren Stürmen widerstehen und schwere Notfälle ohne Hilfe von außen bewältigen können.
Kängurustart im Rennen um die Welt
Das größte bisher gemeldete Boot ist die Bénéteau 53 des Esten Lauri Endressel. Das bisher kleinste gemeldete Boot gehört dem Waliser Dafydd Hughes und ist eine Sparkman & Stephens 34 – Baujahr 1971. Unter den Booten der Interessenten ist zwischen Trintella IV und Pogo 40 so gut wie alles vertreten.
Die Unterschiede soll eine Art Kängurustart ausgleichen. Die Yachten werden nach Rennwert in Gruppen eingeteilt. Der Start der langsamsten Gruppe erfolgt laut Plan am 2. September 2023, der Start der schnellsten Gruppe am 28. Oktober. Wer dann zuerst über die Ziellinie segelt, gewinnt.
Risiken mindern und managen
Ausgedacht hat sich das Ganze der italienische Segler Marco Nannini. Er nahm an der OSTAR 2009 teil und gewann in der IRC3-Klasse. In der Gesamtwertung des Round Britain and Ireland 2010 wurde Nannini Zweiter. Er nahm an der Route du Rhum 2010 teil und belegte den 2. Platz im zweiten Global Ocean Race 2011-2012.
Die Idee ist, Seglerinnen und Seglern eine erschwingliche, gut organisierte und kontrollierte Veranstaltung zu bieten, in deren Rahmen sie ihren Traum von einer Solo-Weltumsegelung verwirklichen können. Die Sicherheit der Teilnehmer soll an erster Stelle stehen. Nannini schreibt auf der Webseite:
„Ich kenne den Einsatz, den es braucht, um ein Weltumsegelungsprojekt zu unternehmen. Ich habe das Erfolgserlebnis gehabt, das es mit sich bringt, und die Opfer gebracht, die es erfordert. Ich habe die damit verbundenen Risiken nie unterschätzt, ich habe gelernt, wie wichtig es ist, sie zu mindern und zu managen.“
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