Der australische Hollywood-Stars Hugh Jackman und sein Freund Ryan Reynolds werden Co-Eigner des dreimaligen SailGP-Champions Australien. Als Hauptsponsor wird die Marke BONDS Underwear vorgestellt. Was dieser Deal für Tom Slingsby bedeutet.

Tom Slingsby ist seit dem Start der SailGP-Rennserie im Oktober 2018 mit den Australiern der dominierende Skipper beim SailGP. Aber anders als inzwischen vielen Konkurrenten gelang es ihm nicht, sein Team ausreichend zu finanzieren. Er hing am Tropf von Liga-Inhaber Larry Ellison, der die Anschubfinanzierung für die Rennserie leistet. Trotz dreier Gesamtsiege war Slingsby wenig effektiv bei der Sponsorsuche und konnte lange kein funktionierendes Finanzierungskonzept für die Kosten vorweisen, die für ein Team pro Saison zwischen 7 und 10 Millionen Dollar betragen sollen.
Mehrfach musste er sich Rüffel von SailGP-Boss Russell Coutts gefallen lassen und stand plötzlich mit Spanien, Frankreich und Kanada auf einer Art schwarzen Liste. Diese Teams wurden mit der Drohung konfrontiert, ganz aus dem Wettbewerb genommen zu werden, wenn sie beim Einwerben des Geldes nicht effektiver werden.
Neue Teams dürfen ohnehin inzwischen nur noch an den Start gehen, wenn sie auf eigenen Füßen stehen können. Die Investition für den Start des jüngsten Zuwachses der Liga aus Brasilien wird auf 75 Millionen Dollar geschätzt. Den aktuellen Marktwert eines Teams beziffert Coutts inzwischen mit bis zu 85 Millionen.

Bestehende Teams wie das der Australier müssen nachlegen, wenn ihnen nicht das Boot abgenommen werden soll, wie es Nathan Outteridge mit dem Japan-Team 2022 widerfuhr. Die Kanadier haben diese finanzielle Hürde inzwischen mit einem neuen Geldgeber eindrucksvoll übersprungen, konnten Steuermann Giles Scott per Ablösesumme vom britischen Team holen und gehören in dieser Saison zu den Besten. Auch die Franzosen trieben das nötige Geld auf und landeten mit Kylian Mbappé sogar einen Coup. So stand nur noch Spanien, Sieger der vergangenen Saison, auf der Liste, und eben Australien.

Tom Slingsby war dieses Manko bewusst. Mehrfach äußerte er sich selbstkritisch. Im Januar 2023 sagte er: „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viele Tausend Stunden ich damit verbracht habe, Sponsoren zu suchen, und ich habe es noch nicht geschafft. […] Das ist besonders frustrierend, weil wir auf dem Wasser so gute Ergebnisse erzielen … warum finden wir keine Sponsoren?“ Er räumte er offen ein, er halte sich selbst nicht gerade für besonders überzeugend oder effizient beim Einwerben größerer Partner.
Nun ist ihm aber doch noch ein echter Coup geglückt. Er kann mit dem australischen Landsmann Hugh Jackman (56) und dem gebürtigen Kanadier Ryan Reynolds (48) zwei Hollywood-Größen als neue Team-Besitzer präsentieren.
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