56 internationale Crews segeln ab Montag, den 31. August, vor dem Ostseebad Boltenhagen um den Titel des Weltmeisters in der Kielbootklasse J/24. Zum ersten Mal wird die Weltmeisterschaft auf deutschem Boden ausgetragen. Mehrere deutsche Crews haben reelle Chancen auf einen Treppchenplatz.
Internationales Flair im Ostseebad Boltenhagen an der Mecklenburgischen Küste: Segler aus der ganzen Welt sind zusammen gekommen, um den neuen Meister der J/24-Klasse zu ermitteln. Die weiteste Anreise hatten dabei die vier Teams aus Japan. Aber auch aus Argentinien, Peru, von Barbados und aus Griechenland sind Crews angereist. Den Löwenanteil der Flotte stellt Deutschland mit 21 Teams, gefolgt von Großbritannien (7 Boote) und Italien (6 Boote).
Das Feld ist hochkarätig besetzt. Neben einigen ehemaligen Weltmeistern werden auch die ex Europameister Ignazio Bonanno (Italien) und Ian Southworth (Großbritannien) die Latte für die anderen Teams hoch legen.
Deutsche Hoffnungen
Hoffnungsträger aus deutscher Sicht ist die Crew um Segel-Multitalent Frank Schönfeldt aus Hamburg. Mit der „Henk“ wurde Schönfeldt 2014 in Schweden Europameister und ist bei internationalen Events regelmäßig in den Top Ten zu finden.
Mit einem dritten Platz bei der diesjährigen Europameisterschaft vor dem französischen Le Crouesty hat sich auch das Berliner Team „JJOne“ um Steuermann Frithjof Schade (Joersfelder Segelclub) ins Gespräch gebracht. Das Team „Rotoman“ mit Steuermann Tobias Feuerherdt (Blankeneser Segel-Club) hat ebenfalls gute Chancen auf einen Platz in den Top Ten – neben einigen anderen deutschen Teams, denn das Niveau in der Klasse ist hoch.
„Durch die hohe Leistungsdichte sind die Wettfahrten immer sehr spannend und es gibt häufige Führungswechsel – aufregend für die Zuschauer vor Ort und im Internet“, so Klassenpräsident Jan-Marc Ulrich.
Auch einige reine Frauenteams mischen in der J/24-Klasse sehr erfolgreich mit. So amtiert die Crew der „VEGA Ragazza“ (Mühlenberger Segelclub) um Steuerfrau Stephanie Köpcke als Deutsche Meister. Mit an Bord ist die erfahrene Match-Race-Seglerin Silke Basedow (ehemals Hahlbrock).
Partnerschaft mit dem Norddeutschen Regatta-Verein
Nach dem Practice Race am Sonntag wird es am Montag, den 31. August, ernst: Um 12.00 Uhr fällt der Startschuss zur ersten Wettfahrt der J/24 Weltmeisterschaften 2015. Am Freitag, den 4. September, steht dann der neue Weltmeister fest.
Alle Boote werden mit einem GPS-Tracker ausgestattet, sodass der Rennverlauf live verfolgt werden kann. Ausrichtender Verein der Weltmeisterschaft ist der Norddeutsche Regatta-Verein (NRV). Neben einer langjährigen Zusammenarbeit bei mehreren Deutschen- und Europameisterschaften kann der NRV unzählige erfolgreich durchgeführte hochkarätige Segelevents vorweisen.
Mit Klaus Lahme konnte zudem ein sehr erfahrener Wettfahrtleiter gewonnen werden. Der Hamburger, während seiner aktiven Laufbahn selbst erfolgreicher Lasersegler, ist seit Jahren als Wettfahrtleiter Race Officer sowie als Schiedsrichter auf hochkarätigen internationalen Events aktiv.
Stabiler Wind und zuschauerfreundliche Regattakurse nah an der Küste machen das Ostseebad Boltenhagen zum idealen Austragungsort für die J/24-Weltmeisterschaft. Basis für die Regatta-Organisation und die Abend-Events ist die moderne, 2008 errichtete Marina Boltenhagen.
Racetracker zum Verfolgen der Wettfahrten
Quelle: Lina Nagel / J/24 Klasse
Die J/24-Klasse
1976 baute der US-Amerikaner Rodney S. Johnstone in seiner Garage ein günstiges und einfaches Boot für seine Söhne: Die J/24 war geboren. Heute ist sie die erfolgreichste Kielbootklasse der Welt. Die Kombination aus Einheitsklasse (alle Boote sind gleich – somit auch gleich schnell), strengen Klassenregeln, um teure Materialien zu verbieten, und sportlichem Segeln im Team revolutionierte allerorts den Segelsport.
In 39 Ländern wird heute aktiv J/24 gesegelt. Viele erfolgreiche Segler begannen ihre Karriere in der J/24: So haben sich unter anderem Größen wie der mehrmalige Volvo Ocean Race-Skipper Ken Read, der Silbermedaillengewinner und America´s Cup-Taktiker John Kostecki sowie America´s Cup-Gewinner Ed Baird ihre seglerischen Sporen in der J/24 verdient.
„Wir sind sehr stolz darauf, die Weltmeisterschaft ausrichten zu dürfen“, sagte Jan-Marc Ulrich: „Wo die WM stattfindet, wird in einem internationalen Gremium anhand von Bewerbungen entschieden. Für 2015 konnte sich Deutschland gegen den Mitbewerber Brasilien durchsetzen“. Viele freiwillige Helfer sorgen dafür, dass das Event zu Land und zu Wasser voller Erfolg wird.
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