Die 39. Laser Weltmeisterschaft hat in perfekten Segelbedingungen und mit starken Auftritten der Favoriten begonnen. Nach den ersten beiden Wettfahrten führt der Brite Nick Thompson die Gesamtwertung der beiden Vorrundengruppen vor dem Schweden Jesper Stalheim und dem Zyprioten Pavlos Kontides an.
Der achtmalige Laser-Weltmeister und Doppel-Olympiasieger Robert Scheidt liegt nach den ersten beiden der insgesamt 14 Wettfahrten auf Platz sechs. Europameister Philipp Buhl gewann das erste Tagesrennen in seiner Gruppe souverän, rutschte aber nach Rang 17 in der zweiten Wettfahrt zunächst auf Platz 13 zurück.
Sonne satt, Winde zwischen 15 und 18 Knoten und eineinhalb Meter hohe Wellen – das Revier im Golf von Oman direkt vor der modernen Marina Al-Mussanah Sports City empfing die 130 WM-Starter aus 51 Ländern zum Auftakt mit traumhaften Regattabedingungen.
„Besser kann Segeln kaum sein. Für mich war es heute ein super Auftakt“, sagte Laser-Wiedereinsteiger Tobias Schadewaldt. Der Kieler Olympia-Elfte im 49er will im Oman seine Form in der olympischen Einhandjolle Laser überprüfen und bis zum Jahresende entscheiden, in welcher Disziplin er seine olympische Karriere fortsetzt.
Für den deutschen Hoffnungsträger Philipp Buhl ist der Weg längst klar: Der Allgäuer will 2016 in Rio de Janeiro im Laser um eine olympische Medaille kämpfen und zählt auch bei der Weltmeisterschaft im Oman zum erweiterten Favoritenkreis.
Nick Thompson, der schon dreimal auf einem WM-Podium gestanden, aber noch nie eine WM gewonnen hat, hatte vor WM-Beginn prophezeit: „Es werden harte Titelkämpfe. Die Australier kommen mit ihrem kompletten Team. Ich erwarte einiges vom Schweden Jesper Stalhein und auch den Deutschen Philipp Buhl nach seinem Einsatz im Youth America’s Cup in alter Stärke zurück.“
Nach den ersten beiden Rennen und seinen Rängen zwei und eins sagte Spitzenreiter Thompson: „Es hätte kaum besser laufen können. Das hier sind meine Bedingungen. Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn es heute weniger gut gegangen wäre. Aber es ist ein intensiver Wettbewerb. Ich denke, dass etwa zehn von uns den Titel hier gewinnen können.“
Die erhaltenen Vorschusslorbeeren bestätigte Philipp Buhl am Sonntag mit seinem fulminanten Auftaktsieg. „Das erste Rennen war fast perfekt“, sagte Buhl, „ich bin aber dennoch nicht ganz zufrieden mit diesem ersten Tag, denn im zweiten Rennen habe ich meine Chance auf ein besseres Ergebnis nicht nutzen können.“
Auch Top-Favorit Robert Scheidt (40), der Philipp Buhl direkt nach dem ersten Rennen auf dem Wasser zu seiner herausragenden Leistung im ersten Durchgang gratulierte, äußerte sich zunächst verhalten. Der Brasilianer sagte: „Mit den Rängen vier und fünf war es für mich kein brillianter, aber ein solider erster Tag mit konstanten Ergebnissen. Du kannst eine Regatta nicht am ersten Tag gewinnen, aber Du kannst sie am ersten Tag verlieren. Insofern war es ein guter Tag.“
Die Mehrheit der Starter kehrte am späten Nachmittag begeistert von den idealen Segelbedingungen in den Hafen zurück. Mit den Laser-Titelkämpfen findet erstmals eine Segelweltmeisterschaft im arabischen Sultanat Oman statt. Mehr als 100 Helfer unterstützen die Organisatoren des Sportministeriums im Oman und der Segelinitiative Oman Sail vor Ort. Die siebentägige Serie endet nach 14 Wettfahrten am 23. November mit der Krönung des neuen Weltmeisters.
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