Auf der Hamburger Außenalster wurde zum 42. Mal die Meisterschaft der Meister ausgesegelt. Teilnehmen darf nur, wer in der vergangenen Saison einen Deutschen Meistertitel gewonnen hat oder bei Europa- oder Weltmeisterschaften den Sprung aufs Treppchen geschafft hat.
Gesegelt wurde wie in den Vorjahren in Dreier-Teams auf J/70s, angetreten waren die Jahresbesten der verschiedenen Klassen, vom Teeny über die Piraten, 505er, P-Jollen und großen Kielbootklassen. Einzig die Jugendteams sowie die reinen Frauencrews durften zu viert an den Start gehen. „Wir hatten alle Altersstufen und Bootsklassen vertreten“, freut sich Wolf Dieter Jahn, Vorstand Leistungssport und Wettsegeln vom ausrichtenden Hamburger Segel-Club. „Die jüngsten Teilnehmer kamen aus dem Teeny und Open Skiff, mit dem ehemaligen Starboot-Weltmeister Alexander Hagen hatten wir in der Reihe der Senioren einen der erfolgreichsten deutschen Segler am Start.“
Der 68-jährige zweimalige Olympia-Teilnehmer schlug sich bestens und verpasste auf Platz zehn die Finalrunde der besten sieben Crews nur knapp.
Anders als in den Vorjahren segelten die Meister-Trios fast alle elf Flights mit Gennaker, was insbesondere für die an das Format der Segel-Bundesliga mit vier Segelnden gewöhnten Teams eine Umstellung war. „Die J/70 hat sich sehr erfolgreich durchgesetzt, fast in jedem Verein gibt es mehrere Seglerinnen und Segler, die Erfahrung mit den Booten haben und so ihre Meisterteams unterstützen können“, sagt Wolf-Dieter Jahn. „Wir hätten uns noch mehr Meldungen gewünscht, aber durch die Herbstferien und den Brückentag im Norden vor dem Reformationstag haben viele Teams leider abgesagt.“
In der Vorbereitung für die Regatta hatten er und sein HSC-Team zahlreiche Meister*innen der Saison 2023 persönlich angeschrieben und nach Hamburg eingeladen. So auch die Berliner Lars (VSaW) und Leif Bähr (YCBG), die dieses Jahr zusammen Weltmeister im Tempest wurden. Mit diesem Erfolg treten sie in die Fußstapfen ihres erfolgreichen Onkels Rolf Bähr. Der ehemalige Präsident des Deutschen Segler-Verbands segelte selbst erfolgreich auf hohem internationalen Niveau Tempest und qualifizierte sich im Soling für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau.
Zusammen mit Leif Bährs Tochter Hanna Hoschka (YCBG) an den Schoten gewannen seine Neffen nun die 42. Meisterschaft der Meister, die für die gesamte Familie Bähr zugleich mit einem traurigen Anlass verknüpft ist. “Unser Vater Norbert ist am letzten Freitag um 19.00 Uhr verstorben, als wir auf der Autobahn Richtung Hamburg waren”, sagt Leif Bähr. “Diesen Sieg widmen wir ihm. Er selbst war ein begnadeter Regatta-Segler und Hobby-Bootsbauer.”
Vize-Meister der Meister wurden die 505er-Asse des Düsseldorfer Yachtclubs und Vorjahressieger der „MdM“ Jan-Philipp Hofmann, Felix Brockerhoff und Nils Henning Hofmann. Auf den dritten Platz kam das siegreichen HSC-Team der Women Sailing Champions League mit Steuerfrau Silke Basedow, ihrer Schwester Maren Hahlbrock, Juliane Zepp und Anke Lukosch.
„Uns ist sehr daran gelegen, den sportlichen Wert der Meisterschaft der Meister hochzuhalten“ sagt Wolf-Dieter Jahn. „Alle Teams auf dem Podium waren nach der Finalrunde punktgleich, so dass die besten Einzelergebnisse entscheiden mussten. Das war richtig eng und entsprechend spannend.“
Katrin Adloff, Vize-Präsidentin des DSV für den Bereich Wettsegeln, verfolgte die Rennen von der großen Steganlage des HSC aus. „Ihr alle seid 2023 meisterhaft gesegelt und seid in eurer Klasse die Besten. Aber das ist hier kein Alleinstellungsmerkmal. Umso großartiger die Leistungen, die hier gezeigt wurden”, sagte sie in ihrer Rede bei der Siegerehrung. Und fügte hinzu: „Neben einer Medaille, vielen Glückwünschen und der obligatorischen Verpflichtung des dreifachen Hipp Hipp Hurras auf die Wettfahrtleitung hat der Sieg hier übrigens noch einen Vorteil: Die Meldeberechtigung für die 43. MdM 2024. Eine „wild card“, die auch dann gültig ist, wenn es in der neuen Saison mit der Titelverteidigung in der meisterhaften Klasse nicht klappen sollte.”
Ergebnisse Meister der Meister 2023
Quelle: DSV
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