Er hat gewagt und (erstmal) gewonnen: Nach einer tollen seglerischen Performance glitscht Melwin Fink mit 160 Seemeilen Vorsprung auf das „Gros“ der Flotte gen La Palma. SR-Kommentatoren Tessloff und miku sind unterschiedlicher Meinung.
Er hat gewagt und (erstmal) gewonnen: Nach einer tollen seglerischen Performance glitscht Melwin Fink mit 160 Seemeilen Vorsprung auf das „Gros“ der Flotte gen La Palma. SR-Kommentatoren Tessloff und miku sind unterschiedlicher Meinung.
Kommentare
17 Antworten zu „Mini-Transat: Melwin Fink bleibt in Führung – kontroverse Diskussionen – 2.ter Orca-Angriff“
sagt:
„Sucht Schutz“ ist als Sicherheitsmeldung (Securete) zu verstehen, diesbezügliche Entscheidungen fällt allein der Bootsführer in Verantwortung für Schiff und Besatzung. Gruppenzwang oder Ansagen der Wettfahrtleitung sind dazu letztlich nachrangig. Die Südflucht war wie die Hafenflucht eine Option. Beides hat funktioniert, wer es sicher geschafft hat, hat gute Seemannschaft geleistet.
Melwin hat die Sicherheitslage nach der ihm zur Verfügung stehenden Informationen entschieden, und seine Entscheidung (den klaren Kursen des Trackers nach zu urteilen) souverän durchgeführt. Das verdient unseren Respekt. Es wird auch keiner die Entscheidung der vier Protos angezweifelt, den Südkurs fortzusetzen.
Für eine faire Wertung zu sorgen, ist allein Sache der Regattaleitung. Die kollektive Hafenflucht hat auch ihre Verlierer und Gewinner, sie ist nicht fair. Es hätte einer klaren Regel bedurft, etwa eine Bezugnahme auf die Position zum Zeitpunkt der Sicherheitsmeldung. Da gab es offensichtlich Defizite. Ebenso halte ich die Kommunikationsbeschränkungen in einer solchen Sicherheitslage für nicht gut. Diese müssten für eine solche Situation aufgehoben werden.
Melwin hat es verdient, die Etappe ohne Missgunst heimzusegeln und (so hoffe ich) auch zu gewinnen. Das entspricht auch dem Vorgehen der Protos.
Wenn der Mini-Sportsgeist beschworen werden soll (das würde ich sehr befürworten) sollen die vier Protos und Melwin (vielleicht auch Christian Kargl) zum Start der 2. Etappe eine „Ehrernrunde“ drehen und ihren Zeitgewinn angemessen wieder abgeben. Freiwillig.
sagt:
Der Junge hat alles richtig gemacht (und Glück gehabt). Nichtsdestotrotz werden gerade die französischen Segler stinkig auf ihn sein. Ich sehe auch nicht unbedingt einen Fehler bei der Regattaleitung. Das Einlaufen war eine Empfehlung, mehr nicht. Wenn sich da welche abgesprochen haben sollten, tja…
sagt:
Da ein VHF-Gerät vorhanden ist, dürfen ja wohl auch lokale Wetterberichte gehört werden, oder? Diese sind zwar weniger anschaulich als Gribfiles oder Windy-App, aber im Zweifelsfall würde ich dem lokalen portugisische Wetterbericht mehr Gewicht geben. Und wenn der nicht mehr als 30kn Wind vorhersagt, würde ich mir das Anlaufen der bei Altantikdünung häufig sehr gefährlichen Häfeneinfahrten zehnmal überlegen. Auch oder gerade bei anderslautenden kollektiven Absprachen.
sagt:
4050 Seemeilen, 1 Segler*in, 1 Boot, keine Unterstützung von außen.
Eine kollektive Entscheidung über Funk???
Sehr fragwürdig, oder ist das keine Unterstützung von außen?
Der Fehler (wenn überhaupt) liegt bei der Regattaleitung.
Jeder Segler einer Regatta lernt schon sehr früh die Verantwortung für sein Handeln selbst zu tragen. Dabei sollte es auch in Zukunft bleiben.
Daumen Hoch für Melwin.
Sein Boot liegt immerhin nicht auf einem Felsen.
sagt:
Double Fuck the Seemannschaft!
Ich kann diesen Begriff nicht mehr hören
Wenn er durchkommt ist es gute Seemannschaft und wenn er in seinem 6.50m Mini abkackt dann nicht oder was?
.
sagt:
Dann hätte man gesagt verantwortungslos und leichtsinnig, wie kann er nur trotz Warnung der WFL draußen bleiben.
Also noch mal gut gegangen. Ob Glück oder Können wird man von ihm erfahren wenn das Rennen um ist. So wie es aussieht war es aber mit Kargl abgesprochen
sagt:
Dieser verdammte Hund hat Nerven aus Stahl. Respekt. Wuensche ihm den Sieg.
sagt:
Ich sage nur „Couragierte Entscheidung und gute Seemannschaft eines jungen Deutschen dupiert selbstverliebte Franzosen“ … sorry, ich kann das mimimi nicht verstehen.
sagt:
Seemänisch hat er aus meiner Sicht den sichersten Weg gesegelt. Schön Sicherheitsabstand zur Küste gehalten. Die Rennleitung sollte sich für diesen Mist verantworten. Moralisch ist es eine Hochsee-Regatta, Böen von 8 Windstärken sollte man schon abkönnen. Ich bin an der Stelle mal bei 9 bis 10 Windstärken gesegelt, im Winter. Ich hatte über die Biskaya einen sehr westlichen Kurs gewählt. Im Hafen von Lissabon trafen wir einen Biskaya Abkürzer, ein nagelneues 16 m Schiff war komplett delaminiert.
sagt:
Im Fussball wäre es so vergleichbar: Mannschaft A spielt wegen eines verletzten Spielers den Ball ins Seitenaus. Nach der Behandlung macht Mannschaft B einen Einwurf, allerdings nicht, wie es sich sportlich fair gehört, zu Mannschaft A, sondern wirft den Ball zum eigenen Stürmer, der das Tor macht.
Kann und darf man machen, ist aber asozial.
sagt:
Der Vergleich ist absurd. Keiner der anderen Teilnehmer hatte zum Zeitpunkt der Entscheidung, weiter zu fahren oder nicht, einen Nachteil. Alle standen vor der gleichen Situation.
sagt:
Der Vergleich ist Quatsch!
Besser wäre, wenn es bei einem 24Stunden Rennen auf dem Nürburgring regnet und die Rennleitung sagt, man SOLLE lieber in die Box fahren!!! DA wird das Rennen vollständig unterbrochen!
sagt:
Oh Mann…oder als wenn ein Rennwagen wegen falscher Reifen in die Boxengasse fährt und der Gegner hinterher fährt und wartet, bis die Reifen gewechselt sind….um sich nachher von der Klöppelgruppe als Gutmensch feiern zu lassen. Hier ist Sport und Wettkampf, und keiner hat gegen eine Regel verstoßen…außer der vielleicht, der sich 12 Stunden im Hôtel ausgeschlafen hat.
sagt:
Gut, dasz er von der ganzen Diskussion nichts mitbekommt und sich aufs schnelle Segeln konzentrieren kann.
sagt:
Melvin Superstar!!
sagt:
Ich wäre wahrscheinlich auch weiter gesegelt weil ich die „kollektive Verabredung“ am Funk auf, vermutlich, Französisch nicht verstanden hätte. ##?
sagt:
Moin, danke für die fundierten Kommentare. Verlgleicht die darstellungen mit den Veröffentlichungen bei „Yacht“. Wartet, bis Melvin Fink seine Sicht darstellen kann. Dann ist die Zeit, richtige Konsequenzen zu diskutieren.
Allein das für diesen Zusammenhang undiskutierte Bild des Aufgelaufenen Georges Kick zeigt doch, dass nächtliches Einlaufen ohne Maschine in einen unbekannten Hafen nicht so risikolos ist, wie es eine Rennunterbrechung suggeriert. Es handelt sich um den einzigen bekannten und gefährlichen Zwischenfall in dieser Phase des Rennens.
Eine saubere Aufarbeitung zum Thema „Seemannschaft“ wäre für alle hilfreich.
Nochmals danke für die Berichterstattung.