Moth WM der Superlative: Neuer deutscher 49er-Star auf Platz zwei – vor Slingsby, Botin und Scott

Vollgas auf dem Gardasee

Richard Schultheis bildet zusammen mit Fabian Rieger nach den Grand-Slam-Silbermedaillen in Palma und Hyères das neue deutsche 49er Dreamteam. Nun zeigt der 20-Jährige in einer der angesagtesten Klassen, dass er längst zur Speed-Segel-Elite gehört. Mit über 30 Knoten rast er über den Gardasee. 

Powerhalse bei der Moth WM vor Malcesine – im stromlinienförmigen Gankköperkondom. © Martina Orsini

Die aktuell vor Malcesine am Gardasee ausgetragene Moth WM stellt einen der Höhepunkte der diesjährigen internationalen Segelsaison dar. Mit 135 Booten aus 25 Nationen ist nicht nur Masse am Start, sondern auch Klasse. Noch nie waren so viele internationale Profisegler am Start, die im Vergleich auf den schnellsten Einhand-Foilern auch ihren Marktwert ermitteln.

Richard Schultheis
Richard Schultheis am Gardasee. © Martina Orsini

Deshalb ist die Elite der SailGP-Piloten am Start. Die Steuerleute Tom Slingsby (SailGP AUS),  Giles Scott (SailGP CAN), Dylan Fletcher (SailGP GBR), Diego Botin (SailGP ESP), Sebastian Schneiter (SailGP SUI) messen sich mit den America’s Cup Skipper Kevin Pepponnet (Orient Express Team), Tom Goodison (American Magic) und Arnaud Psarofahris (Alinghi Red Bull). Auch der langjährige SailGP-Protagonist Phil Robertson versucht, sich über der Moth wieder für lukrative Jobs im Speedsegeln zu empfehlen.

Das scheint aber längst nicht mehr so einfach wie früher, als erst Laser-Olympiasieger Paul Goodison dominierte und dann auch Tom Slingsby einen sensationellen Lauf hinlegte.  Inzwischen können sie kaum noch mit den jungen Wilden der Klasse mithalten. Bei der WM im Januar vor Auckland gewann Mattias, der Sohn von Russell Coutts. Er segelte wie auch sein Clubkollege Jacob Pye auf deutlich höherem Niveau vor der Konkurrenz. Die besten sieben Segler dieser WM 24 wurden in der Kategorie Youth geführt – also U23.

Richard Schultheis
Richard Schultheis © DSV/Felix Diemer

Das hat zwar auch damit zu tun, dass Downunder nur 67 Boote am Start waren und überwiegend die großen Namen der Profis fehlten. Aber 49er-Olympiasieger und SailGP-Champ Diego Botin war auch am Start. Er wurde 22.
Dafür tauchte etwa der Name des Franzosen Enzo Balanger vorne auf, der als 23-Jähriger auf Platz 6 segelte, nachdem er zuvor in Barcelona das Steuer des französischen AC40 beim Youth America’s Cup übernommen hatte. Knapp vor ihm platzierte sich Richard Schultheis, der als Fünfter Bronze um nur sechs Punkte verpasste.

Es ist also längst kein Zufall, dass Schultheis nach dem dritten Tag der Moth Worlds am Gardasee punktgleich mit eben diesem Balanger auf Rang zwei geführt wird. Bei härtesten Bedingungen segelte er in seiner blauen Gruppe zu zwei zweiten Plätzen. Eine schöne Momentaufnahme, die noch wenig aussagt. Aber keinesfalls ist sie zufällig entstanden.



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