Der Deutsche Touring Yacht-Club vom Starnberger See hat die Eröffnungs- Etappe beim Nord Stream Race von Kiel nach Kopenhagen gewonnen. Die 1.000 Seemeilen lange Ostsee-Regatta führt in vier Etappen von Kiel nach St. Petersburg in Russland.
Die fünf Teams sind am Samstag um 13.00 Uhr auf der Kieler Innenförde zur sechsten Auflage des Nord Stream Race gestartet. Auf fünf baugleichen Club Swan 50 Regatta-Yachten sind sie nachts an Dänemark vorbei gesegelt und haben am Sonntag Mittag Kopenhagen erreicht.
Die Flotte lag das gesamte Rennen sehr dicht beieinander: Die drei ersten Teams wechselten ständig die Führungsposition. Am Ende konnte der Deutsche Touring Yacht-Club (Team Deutschland) das Rennen mit zwei Minuten Vorsprung vor dem Cape Crow Yacht Club aus Schweden ganz knapp für sich entscheiden.
„Unser englischer Taktiker Hugh Brayshaw hat einen super Job gemacht, genauso wie das gesamte Team” erklärte Michael Tarabochia, Skipper vom deutschen Team, völlig erschöpfter aber glücklich. “Tagsüber war voller Einsatz gefordert, nachts haben wir uns im 2 Stunden-Wachsystem abgewechselt. Das hat sehr gut funktioniert.“
So ist das Rennen aus Sicht des Deutschen Liga-Meisters gelaufen:
„What a Race… und es hat gerade erst angefangen! Das in den letzten 26 h passiert: Kein Wind von 10-13 Uhr also keine Inshore Rennen in Kiel (war wohl auch besser so, wer weiß was wir mit der brandneuen Clubswan50 in der Innenförde angestellt hätten) .
13 Uhr Start zum Offshore Rennen nach Kopenhagen. Nicht sehr gut aber wir befanden uns dann doch in einer guten Ausgangslage. Bis kurz nach Fehmarn konnten wir uns ein wenig von den anderen absetzen, da wir die Dreher besser ausgenutzt haben.
In der Nacht zwischen 2 und 4 Uhr morgens schob sich das Feld in der Nähe von Gedser wieder zumsammen. Topfschlagen war angesagt. Wind 1 bis 14 kn aus umlaufenden Richtungen. Wir lagen schließlich an dritter Position hinter Dänemark und Schweden, als westliche Winde zwischen 5 und 15 Knoten einsetzten .
Bis zum Ziel war dann Speed und ein gutes Bootsgefühl gefragt und wir segelten wieder zurück an die erste Position. Die haben wir dann auch ins Ziel gerettet. Wir haben unser erste Offshore Rennen gewonnen! Morgen geht es schon um 10 Uhr weiter mit inshore Rennen, bis dahin ist noch viel zu tun!“
Der Nyländska Jaktklubben aus Finnland wurde dritter, dicht gefolgt vom Frederikshavn Sejlklub (Team Dänemark). Die führenden vier Boote kamen innerhalb von 13 Minuten ins Ziel. Lord of the Sail – Europe (Team Russland) erreichte den fünften Platz.
Das dänische Team wurde von einem Begrüßungs- Komitee mit Flaggen empfangen. Skipper Michael Nielsen war aber sichtlich enttäuscht über den vierten Platz: „Wir haben am Ende des Rennens die ganze Zeit vorn gelegen, dann hatten wir einige technische Probleme und haben leider einen taktischen Fehler gemacht. Das hat uns den Sieg gekostet.“
Das Rennen war von schwierigen Wetterbedingungen geprägt: Innerhalb der 24- Stunden-Etappe gab es viele Winddrehungen und gegen Mitternacht schlief der Wind völlig ein. Später kam noch starker Regen dazu.
Am Montag, den 28. August, um 13.00 Uhr wird der Start zur zweiten Etappe nach Stockholm angeschossen.
Die besten Clubs der nationalen Segel-Ligen aus Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland und Rußland segeln dieses Jahr beim neuaufgelegten Nord Stream Race gegeneinander. Die Teams der teilnehmenden Clubs gehen mit einer zehnköpfigen Crew auf brandneuen 15 Meter langen One-Design-Rennyachten ClubSwan 50 an den Start.
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