Offshore Team Germany: Robert Stanjek plant Ocean Race – Kiel will Etappenhafen werden

In den Startlöchern

„The Ocean Race“ hat den Countdown offiziell eröffnet. Rund 1000 Tage sind es bis zum Start einer der größten sportlichen Herausforderungen überhaupt – zweieinhalb Jahre, bis die Hochsee-Helden vor Alicante erneut die Hetzjagd um die Welt eröffnen: Und das Offshore Team Germany (OTG) steht in den Startlöchern!

IMOCA Acciona
ESP 8 wurde vom ehemaligen spanischen Rennstall „Acciona“ für die Vendée Globe 2012/13 gebaut. © OTG

20 Jahre nach „Illbruck“

Zwei Jahrzehnte nach der einzigen deutschen Teilnahme und dem Triumph der „Illbruck“, 20 Jahre nach dem legendären Zieleinlauf vor Kiel sollen beim Rennen um die Welt 2021/22 erstmals wieder die deutschen Farben Schwarz-Rot-Gold beim Meeres-Marathon vertreten sein. Starboot-Weltmeister Robert Stanjek als Teamkapitän und Teammanager Jens Kuphal sind die Motoren des Projekts. Sie haben gemeinsam die OTG-Strukturen geschaffen.

Das Offshore Team Germany legt alle Kraft und Konzentration auf die Teilnahme am nächsten „The Ocean Race“ (TOR). Schon seit über einem halben Jahr besteht ein enger Kontakt zum neuen Management des TOR, und die Vorbereitungen für die erfolgreiche Teilnahme bei der nächsten Auflage des Rennens laufen auf Hochtouren. Es ist Zeit für eine neue deutsche Hochsee-Erfolgsgeschichte – es ist der richtige Zeitpunkt für den Start des Offshore Team Germany in das Abenteuer „The Ocean Race“!

Finale Phase – Refit kurz vor dem Abschluss

Vor zwei Jahren hat das OTG die ehemalige „Acciona“ erworben, ein Imoca Open 60 mit hohem Speedpotenzial  – ein Glücksfall für das Team. Um den bewährten Rumpf herum ist in den vergangenen Monaten ein neues Schiff entstanden. Die im Offshore-Bereich erfahrene Werft Trimarine in Lissabon/Portugal hat mit umfangreichen Composite-Arbeiten und -Modifikationen den Rumpf der Yacht auf den aktuellen technischen Stand gebracht und damit fit für die Ozeane gemacht.

Die ehemalige Acciona kurz vor dem Abschluss des Refits. © OTG

Mit der Fertigstellung hat der bisherige Projektmanager Charles Euverte (DMG Mori) die weiteren Arbeiten in die Hände von Joff Brown (Hugo Boss/Lighthouse) gelegt. Er ist nun für den Neuausbau der Yacht mit Kiel, Mast, Elektrik, Elektronik und Rigging verantwortlich.

Dafür ist das Schiff nach Gosport/Südengland überführt worden. „Wir haben für unser Projektmanagement höchst anerkannte Experten gewinnen können, die für absolute Top-Qualität im modernen Yacht-Bau stehen. Mit Joff Brown arbeiten wir im direkten Umfeld um die britische Segel-Ikone Alex Thomson“, begeistert sich Jens Kuphal am Coup, der mit dem Kauf der Yacht und dem Refit-Management gelungen ist.

Fastnet Race – Das erste Mal im Imoca Fully Crewed Modus

Noch im Mai soll die OTG-Yacht ins Wasser und kommt dann zum Schaulaufen nach Kiel. Erste Bewährungsprobe soll schließlich das legendäre Fastnet-Race sein. Unter der Führung von Robert Stanjek geht das OTG-Team als erster IMOCA im offiziellen Fully-Crewed-Modus mit internationalen Seglern und deutschen Nachwuchs-Assen an Bord an den Start.

Stanjek, Brunel
Robert Stanjek am Steuer des Volvo 65 Brunel. © Brunel

Im Anschluss erfolgt die Auswertung der gesammelten Daten und Erfahrungen. Auf dieser Basis und nach Bekanntgabe der TOR-Route werden die Foils der neuesten Generation gefertigt und eingebaut, um die Yacht in die direkte Vorbereitung zum „The Ocean Race“ und ins aktuelle Foil-Zeitalter zu katapultieren.

Starker Partner – Offizieller Start der Kampagne zur Kieler Woche

In der Historie des seit 1973 ausgetragenen Weltrennens steht das Kieler Finale 2002 immer noch für ein unvergessliches Kapitel deutscher Segelgeschichte. 300.000 Menschen zu Lande und zu Wasser empfingen damals die Flotte, brachten die Förde zum Brodeln. „Es ist unfassbar, einfach unglaublich. Viel besser, als jeder geglaubt hat. Das ist der Segel-Top-Spot, unglaublich. Ich habe eine olympische Medaille. Aber dies hier ist das Beste“, sprudelte John Kostecki, der siegreiche „Illbruck“-Skipper, damals hervor.

Mit Kiel.Sailing.City zieht ein starker Partner mit dem Offshore Team Germany an einem Strang. Von Beginn an ist Axel Bauerdorf, Prokurist bei der Kiel-Marketing GmbH, über jede Entwicklung beim OTG informiert. Kiel will wieder Etappenort werden und stärkt damit einer deutschen Kampagne für das „The Ocean Race“ den Rücken.

„Wir sind sowohl im direkten und engen Austausch mit den Verantwortlichen vom TOR als auch im engen Dialog mit dem Offshore Team Germany. Für das Rennen ist es enorm wichtig, dass ein deutsches Team an den Start geht, und wir wissen um die Bedeutung eines deutschen Standortes für das Rennen. Wir werden die nächsten Wochen intensiv nutzen, um gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren die Bewerbung voranzubringen. Es freut uns sehr, dass mit Jens Kuphal und Robert Stanjek zwei Personen das Projekt TOR sehr professionell verfolgen, und ich hoffe, dass wir unseren Beitrag zum Erfolg beitragen können“, sagt Axel Bauerdorf.

„Einer der Schlüsselfaktoren auf dem Weg nach Alicante in 2021 ist der Schulterschluss mit der Stadt Kiel als möglichem Stopover im kommenden Rennen“, sagt OTG-Teammanager Jens Kuphal und will, nach der Fertigstellung des Imocas, in Kiel den emotionalen Startschuss für das Projekt geben: „Wir werden zum Auftakt der Kieler Woche unsere Kampagne offiziell vorstellen und mit unserer Bootstaufe gebührend feiern.“ Geplant ist auch die Teilnahme am Welcome Race. Kiel ist bereit, nach 20 Jahren wieder ein großes Ocean-Race-Spektakel zu feiern.

Website Offshore Team Germany

14 Antworten zu „Offshore Team Germany: Robert Stanjek plant Ocean Race – Kiel will Etappenhafen werden“

  1. Fastnetwinner

    sagt:

    Eigentlich ganz schön fies, was hier läuft. Sicherlich war die PM nicht ganz korrekt, aber ggf. sind wir „Experten“ hier auch nicht die Zielgruppe für diese PM. Und sicherlich fehlt den handelnden Personen auch etwas die Aura, dass man ihnen den Stunt zutraut. ABER, UND ZWAR EIN FETTES ABER:

    Hier gibt es einen Deutschen Rennstall, der einen Open 60 hat, und Leute mit einer Priese Rest-Ahnung, wie es laufen könnte. Und alles was uns dazu einfällt ist:

    1) Die können das nicht…
    2) Jörg hat schon vor langer Zeit gesagt, dass…
    3) Wo ist denn überhaupt dieses Berlin…?
    4) Die kaufen das falsche Material…

    Jetzt mal alle ehrlich: Sollten wir nicht sagen: Geil!!!! Endlich Leute die was versuchen? Ich beschließe dies jetzt für mich und sage: Geil!! Endlich Leute die was versuchen! Und bis zum Beweis des Gegenteils sollten wir das unterstützen und den handelnden Personen vollen Support geben und sowie Welpenschutz!

    PS: Robert, komm‘ gerne wieder zum Blankeneser HochseeSegler und lass‘ und wissen, was ihr Tolles vorhabt.

  2. Lyr

    sagt:

    ich finde den Frust im gewissen Rahmen ja verständlich, weil es schon viele Ankündigung von diversen Playern gab. Aber die Kritik hier ist doch deutlich überzogen und teilweise unfair. (man kann vieles denken, aber muss man dass dann auch immer gleich niederschreiben und damit andere beleidigen?)
    Leider muss ich klischeehaft sagen: „typisch deutsch“: erstmal alles zu Boden kritisieren und kleinlich deuten, bevor irgendwas entstehen kann.

    Übrigens: das VOR unter dem Namen existiert erst seit 2001. Man kann es ja auch mal so sehen, wenn man etwas positiver gestimmt ist…

    1. RVK

      sagt:

      Mit dem gleichen Argument könntest du auch sagen, dass die Kollegen der erste deutsche Teilnehmer im „The Ocean Race“ überhaupt sind, da es hier nicht mehr ums VOR geht, das nach dem Ausstieg von Volvo genauso wie das Whitbread Geschichte ist. Mit geht es hier nicht ums Kleinreden oder sonst was. Ist ja cool, dass es einen deutschen Rennstall gibt, der an den Start will. Das sollte aber deren PR Team auch genügend Verantwortung geben, dass man richtig kommuniziert und nicht grundlos Boden mit falschen Tatsachen oder zurechtgerückten Halbwahrheiten verbrennt.

      Die gleiche Pressemitteilung mit „OTG will an grosse deutsche Hochseegeschichte anknüpfen“ „OTG setzt VOR Tradition fort“ etc. hätte auch super geklappt. Konitnuität, Tradition, verbunden mit Innovation und deutschem Willen….

  3. Michael Schulz

    sagt:

    Hört mal zu Ihr feigen Segelhelden, wenn Ihr Robert schon diffamiert ,dann nennt wenigstens eure richtigen Namen, damit ich mich mit Typen wie euch auseinander setzen kann. Vom Sofa aus zu meckern kann meine Oma auch. Mein Name ist Michael Schulz aus Greifswald.

  4. Müller

    sagt:

    Und so standen sie in den Startlöchern und standen und standen. Und wenn sie nicht umgefallen sind, stehen sie da heute noch….

  5. Ottomol

    sagt:

    Ich finde es gut dass die das probieren. Was wäre denn die Alternative? Darauf warten dass ein Großsponsor ein neues Boot mit Siegchancen verschenkt? In Zeiten wo Hochseesegeln in der deutschen Bevölkerung praktisch nicht stattfindet?
    Nee, dann lieber so anfangen. Ich wünsche denen viel Glück (auch allen anderen Offshore-Projekten mit deutscher Beteiligung).

  6. user

    sagt:

    Ich wette um nen Kasten Bier, dass das nichts wird.
    Die haben schon viel angekündigt und wenig geschafft.

  7. Bruhns

    sagt:

    Ahem….. 1989-90 hat die Schlüssel von Bremen das Whitbread gesegelt, scheint aber soweit gar keinem aufzufallen.

    1. RVK

      sagt:

      Sorry, die sind mir durchgerutscht…

  8. breizh

    sagt:

    Also ein bisschen mehr Qualität als nur eine an einigen Stellen falsche Pressemitteilung „abzudrucken“ können wir als Leser von SR schon erwarten.
    Kommt ja fast schon an die Übernahme der Pressemitteilung des NRV aus dem letzten Jahr ran.

  9. Drumbeat

    sagt:

    RVK hat völlig Recht! Peter von Danzig und Walross waren schon dabei da hat Illbruck noch Admirals Cup gesegelt. Und ob OTG das gestemmt kriegt sehe ich auch nicht wirklich ein konkurenz fähiges Schiff zu stellen.

  10. Thibault

    sagt:

    Das ist doch alles nur heisse Luft, kein Sponsor in Sicht, ein altes Boot welches gegen die neuen Volvo IMOCAs hoffnungslos hinterher fahren wird. Das kann doch nichts werden. Offshore Team Germany hatte auch schon angekündigt beim Vendée Globe am Start zu sein…und draus geworden ist nichts. Jörg Riechers hat das Team frustriert verlassen, wegen laufender technischer Fehlentscheidungen.
    Stanjek als Offshore Skipper? Der hat doch noch nie richtig Offshore gesegelt. Ich glaube die Lücke die Jörg hinterlassen hat, kann OTG so schnell nicht schliessen. Wir werden sehen, aber zur Zeit wirkt das alles wenig professionel. Ich wünsche dem OTG viel Glück. Und im Zweifel hält Boris die deutsche Fahne noch hoch!

  11. RVK

    sagt:

    Illbruck die einzige deutsche Teilnahme? 1973 Peter von Danzig, ASV Kiel, 1981 Walross 3, ASV Berlin, 2001 Illbruck Challenge… spricht ja nicht für die Verfasser der PM wenn sie sowas nicht mal wissen oder bewusst falsch weiter geben…

    1. Fastbetwinner

      sagt:

      Schlüssel von Bremen nicht vergessen

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