Offshore-Windparks: Wake- und Windschleppen-Effekte reduzieren Ertrag – sind Winddiebe am Werk?

Wer hat meinen Wind geklaut?

Sind Windpark-Betreiber per se Winddiebe? Und wie viel Ertrag kann ein Windpark dem anderen „klauen“? Alles eine Frage der Wake-Effekte – eine Erkenntnis, die für Segler nun wirklich nichts Neues ist!

Offshore Windpark © PTNorbert/pixabay

Wir Segler kennen das: Wenn uns ein anderes Boot „den Wind wegnimmt“, ist das unweigerlich mit einem Leistungsverlust verbunden. Und mit sinkendem Launen-Barometer beim Steuermann respektive der Steuerfrau. Weniger Wind gleich weniger Vortrieb – logisch! Im Prinzip gibt es in dieser Situation zwei Reaktionsmöglichkeiten: „Flucht“ aus der Abdeckungs- oder Abwindzone und Suche nach „freiem“ Wind oder gelassen das andere Boot davon segeln lassen. Sind sie eben ein bisschen schneller, was soll’s.

 

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Wake-Effekte (Nachlauf-Effekte):
• Oberbegriff aus der Strömungsmechanik.
• Beschreibt den langsamer werdenden Windstrom und erhöhte Turbulenz im Nachlauf einer Windkraftanlage.
• Der Wake kann sich über viele Kilometer ausdehnen und betrifft Windrichtung, -geschwindigkeit und -qualität.
• Entsteht, weil die Turbine dem Wind kinetische Energie entzieht.
• Zentral für die Planung von Windparks, da sich Anlagen im Windschatten anderer deutlich weniger effizient verhalten.

Windschleppen:
• Umgangssprachlich oft synonym mit „Wake“ verwendet.
• Wird auch in wissenschaftlichen Texten zur Veranschaulichung großräumiger Wakes hinter Windparks benutzt.
• Besonders im deutschen Sprachraum gebräuchlich, v.a. bei Darstellung von radarbildlich sichtbaren Wake-Strukturen (z. B. SAR-Bilder in der Nordsee).

Wirbelschleppen:
• Ursprünglich aus der Luftfahrt: Beschreibt die rotierenden Wirbel, die an den Flügelenden von Flugzeugen entstehen.
• Diese entstehen durch Druckunterschiede zwischen Ober- und Unterseite eines Flügels.
• Auch an Rotorblättern von Windkraftanlagen treten Wirbelstrukturen auf, aber sie sind nicht identisch mit dem Wake insgesamt.
• Wirbel (engl. vortices) sind Teilkomponenten eines Wake-Felds – vor allem in unmittelbarer Nähe der Turbine.

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