Frederik Lööf gehört zu den besten Seglern der Welt, seit er 2012 zur Goldmedaille im Starboot steuerte und noch zweimal Bronze holte (Finn, Star). Nun tritt der Schwede bei der OK-Jollen-WM im Rahmen der Warnemünder Woche (7. bis 15. Juli) gegen 141 Konkurrenten an.
mit drei WM-Titeln und einer olympischen Bronzemedaille im Finn zu den besten Einhandseglern der Welt, war zuletzt aber beim Artemis-Team mit dem America’s Cup beschäftigt. Dass sich der 48-Jährige jetzt mit seinem OK-Jollen-Auftritt in Warnemünde wieder zu seinen Wurzeln bekennt, unterstreicht, dass die OK-Jolle zurzeit beliebter ist denn je. Sie lockt viele Segler aus den olympischen Klassen und boomt enorm. 142 Starter aus zehn Nationen kämpfen vom 9. bis 14. Juli um den WM-Titel 2018. Die Pre-Worlds vom 6. bis 8. Juni nutzten bereits 88 Teilnehmer aus neun Nationen zum Warm-Up.
Dabei fehlt kein OK-Jollensegler, der etwas auf sich hält, und die Liste der Favoriten und Lööf-Jäger ist lang. Dazu gehören seine beiden Landsleute und erfahrenen OK-Jollensegler Mats Caap (OK-Weltmeister und Olympiateilnehmer im Finn 1988) sowie Thomas Hansson-Mild (OK-Weltmeister)
Aus Dänemark sind der Weltranglisten-Erste und mehrfache OK-Jollen-Europameister Bo Petersen sowie der ehemalige Europameister Jorgen Svendsen am Start, aus Neuseeland der dreifache Kieler-Woche-Sieger Greg Wilcox (ehemaliger OK-Weltmeister), aus Großbritannien Jim Hunt (zweifacher Weltmeister), Europameister Richard Burton sowie der Segelprofi Charlie Cumpley und aus Norwegen der amtierende Europameister Lars Johan Brodtkorb. Der Ozeanografie-Student (Jahrgang 1995) ist amtierender Europe-Vizeweltmeister und amtierender Europameister in der OK-Jolle und fuhr bei der letzten Finn-WM auf Rang 31. In Kiel gewann Brodtkorb gerade die Kieler-Woche-Regatten in der Europe. Nun geht auch er vor Warnemünde auf Lööf-Jagd.
Doch auch die deutsche Flotte kann sich sehen lassen, angeführt vom zweifachen OK-Jollen-Weltmeister und Finn-Master-Weltmeister André Budzin und dem frisch gekürten Kieler-Woche-Sieger Jan Kurfeld.
Im vergangenen Jahr hatte sich Finn-Segler Jan Kurfeld (Wismar) zur Europameisterschaft erstmals in der OK-Jolle versucht und sofort Gefallen gefunden. Jetzt hat er die Heim-WM in Warnemünde anvisiert. „Zur WM will ich um eine Medaille mitsegeln“, so Kurfeld, der sich von seinem Trainingspartner André Budzien das Boot leiht. Der 30-jährige Wismarer gehörte zu den deutschen Kader-Seglern im Finn und hatte olympische Ambitionen. Doch im Vorjahr stieg Kurfeld in die OK-Jolle und war sofort begeistert.
2018 steht mit Blick auf die Heim-WM die OK-Jolle in der Rangliste vor dem olympischen Finn. „Das wird eine heiße Kiste und ein hohes Niveau. Auf jeden Fall will ich um die Medaillen mitsegeln“, erklärt Kurfeld selbstbewusst. Die OK-Jolle sei ein schönes Boot und habe für viele etwas zu bieten, sie sei eine Art Kombination aus Laser und Finn. Auch technisch habe sich einiges getan – sowohl bei den Masten als auch bei den Segeln. Und der Zusammenhalt der Klasse sei ganz anders als in den olympischen KLassen, deutlich entspannter und geselliger.
„Zurzeit boomt es tatsächlich in der Klasse“, so Kurfeld. Und das Altersspektrum sei groß, es fehle weder an Nachwuchs, noch an älteren Semestern. „Es ist eine leistungssportlich orientierte Klasse.“ Mitentscheidend sei auch der Bootspreis. Etwa die Hälfte kostet die OK-Jolle im Vergleich zum Finn-Dinghy. „Das macht was aus, so ist es für viele erschwinglicher, und das ist schön.“
Auch für Andreas Pich, erster Obmann der deutschen OK-Flotte, zählt Kurfeld zu den Mitfavoriten. „Aber noch schöner finde ich, dass André Budzin Jan Kurfeld das Boot leiht und so eine starke Konkurrenz für sich selbst anfüttert. Das finde ich ganz groß, und es spricht für André und die Klasse“, so Pich bei der Vorab-Pressekonferenz zur Warnemünder Woche im Hotel Neptun.
Mit den Pre-Worlds ab Freitag legen die OK-Jollen dann einen Frühstart für die 81. Warnemünder Woche hin, die neben der OK-Jollen-WM mit den A-Cat-Europeans, der Kitesurf-EM, den Laser Eurocups (Standard, Radial und 4.7), der IDM der Korsare und den German Open der Musto Skiffs einige weitere seglerische Höhepunkte zu bieten hat. Insgesamt werden rund 1800 Aktive aus über 30 Nationen erwartet.
Quelle: Herrmann Hell / Warnemünder Woche
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