[media id=979 width=640 height=390]Der Slowene Zbogar hat die Finn Dinghy EM in Warnemünde gewonnen. Er siegte im hochklassigen Feld der 103 Boote. Der beste Deutsche Jan Kurfeld wurde 27. Das Medalrace fiel wegen Flaute aus.
Eine Pole Position hatten die zehn Teilnehmer des Medalrace am Samstagmorgen bei der Finn Europameisterschaft im Hafen eingenommen und standen mit ihren Booten direkt an der Wasserkante:
„Wenn Wind kommt, dann muss alles ganz schnell gehen. Wir hoffen wie in den vergangenen Tagen auf die Seebrise und die müssen wir dann unbedingt nutzen“, erklärt Wettfahrtleiter Robert Lamp die Situation.Doch just am letzten und alles entscheidenden Tag der EM kam die Brise nicht. So mussten das Medalrace und Finalrace schließlich um 14 Uhr abgesagt werden.
Vasilij Zbogar heißt somit der neue Europameister der olympischen Finnklasse 2013. Der Slowene hatte das Feld von Anfang an dominiert. „Ich freue mich über meinen ersten großen Titel im Finn“. Nach zwei olympischen Medaillen im Laser und einem sechsten Platz in London 2012 ist das Ziel des ehemaligen America’s Cup GreenComm aus Spanien sein klar definiert: Gold in Rio 2016.
Einer, der ihm den Titel gern abgenommen hätte, war der Engländer Edward Wright. Sieben Punkte trennten ihn am Ende von Zbogar. „Vasilij ist mental sehr stark und es wäre im Medalrace schwer geworden, doch nicht unmöglich“, resümiert der Brite, der im Finn bereits 2010 Weltmeister und 2006 Europameister wurde.
Ein wenig enttäuscht packte auch Pieter Jan Postman seine Sachen Sonnabendmittag zusammen: „Schade, ich hätte gern noch einmal angegriffen und mich vor den Neuseeländer Andrew Murdoch geschoben, um auf einen Medaillenplatz zu kommen“, sagt der Niederländer nach einer für ihn eher durchwachsenen Europameisterschaft, die auf einem undankbaren vierten Platz endete.
Der drittplatzierte Neuseeländer, Andrew Murdoch, der bereits zweimal an olympischen Spielen im Laser teilnahm, ist erst in diesem Jahr in den Finn umgestiegen. Auch sein Landsmann Josh Junior gab vor Warnemünde ein gutes Bild ab: bereits frühzeitig gewann er eine Wettfahrt und konnte sich bis zum Ende im Spitzenfeld halten und seine erste EM als Fünfter abschließen.
Michele Marchesini vom Exekutivkomitee des Weltverbandes der Finns (IFA) war voll des Lobes über die Veranstaltung: „Ich bin froh, dass wir Warnemünde als Austragungsort für die Europameisterschaft gewählt haben. Obwohl eine schwierige Woche hinter uns liegt, hat Warnemünde seinen Ruf als Revier mit besten Segelbedingungen alle Ehre gemacht.
Auch bei wenig Wind baut sich hier schnell eine tolle Welle auf, die das Segeln sehr interessant, sportlich und spaßig macht. Die britische Wettfahrtleitung war sehr professionell und hat alles aus dem Wetter rausgeholt, was rauszuholen war“, sagt der Italiener, der selbst zwölf Jahre Finn gesegelt ist und an den Olympischen Spielen in Athen teilnahm. „Ich könnte mir vorstellen, noch weitere große Events unserer Klasse hier auszurichten.“
Bester deutscher im Feld der 103 Teilnehmer war Jan Kurfeld aus Wismar. Er beendete die EM im eigenen Land als 27. „Ich hatte einen Platz unter den ersten 30 angestrebt, dieses Ziel habe ich erreicht“, bilanzierte er sein Comeback nach 1,5 Jahren positiv. „Wenn es sich beruflich einrichten lässt, werde ich auch an weiteren internationalen Meisterschaften teilnehmen, ob ich Rio 2016 angehe, weiß ich noch nicht“, lässt er offen.
Der Starboot Olympia Sechste Robert Stanjek, der das Finn Team Germany im Vorfeld und während der Europameisterschaft betreute, bilanziert am Ende der achttägigen Meisterschaft: „Es ist uns erstmalig gelungen, ein Team zu formen und als Mannschaft aufzutreten. Das hat den Jungs sehr gut getan. Auch kann ich einen gewissen Leistungssprung erkennen.
Doch – da gibt es nichts schön zu reden – der Abstand zur Weltspitze ist riesengroß. Der Finn ist eine Männerklasse, das Niveau der Junioren ist nicht so hoch. Als Segler braucht man viel Erfahrung und eine gewisse Entwicklung, um erfolgreich Finn segeln zu können. Doch sind wir auf dem richtigen Weg!“
Auch der Vizeweltmeister der Senioren, André Budzien aus Schwerin, zeigte sich beeindruckt von den Leistungsunterschieden im Feld. „Wir hatten Profis am Start und sind selbst eher Amateure, wir stehen ganz am Anfang“, zieht er nüchtern Bilanz und betont, dass insbesondere auch nur kontinuierliches Training zum Erfolg führen wird. „Wir sind im Rahmen unserer Möglichkeiten geblieben und den Umständen entsprechend gesegelt.“ Für ihn persönlich endete die Europameisterschaft auf Rang 57.
Bei der Juniorenwertung der offenen Europameisterschaft ließ sich Peter McCoy die Führung nicht mehr aus der Hand nehmen. Zweiter wurde Jake Lilley aus Australien. Dritter Lennart Luttkus aus Tönisvorst.
Insgesamt litt die achttägige hochrangig besetzte Veranstaltung unter den hochsommerlichen Wetterbedingungen: an zahlreichen Wettfahrttagen mussten sich die 103 Aktiven aus 28 Nationen lange gedulden, bis Wind kam und gesegelt werden konnte.
Pressemitteilung: Nadja Arp
Fotogalerie Finn EM Warnemünde
Ergebnisse Finn EM Warnemünde
Eventseite Finn EM Warnemünde
Endergebnis nach acht Wettfahrten:
1. Vasilij Zbogar (Slowenien), 24 Pt
2. Edward Wright (England), 31 Pt
3. Andrew Murdoch (Neuseeland) 48 Pt
4. Pieter Jan, Postma (Niederlande), 50 Pt
5. Josh Junior (Neuseeland), 54 Pt
6. Ivan Kljakovic-Gaspic (Kroatien), 63 Pt
7. Max Salminen (Schweden), 72 Pt
8. Jonathan Lobert (Frankreich), 73 Pt
9. Thomas Le Breton (Frankreich), 77 Pt
10. Alican Kaynar (Türkei), 84 Pt27. Jan Kurfeld (Wismar), 196 Pt
39. Lennart Luttkus (Tönisvorst), 285 Pt
41. Ulli Kurfeld (Wismar), 296 PtEndergebnisse der Junioren Europameisterschaft
1. Peter Mc Coy, England
2. Jake Lilley, Australien
3. Lennart Luttkus, Tönisvorst
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