ORC: Klassengrenzen für 2016 – Anreiz für Eigner kleinerer Yachten

Amwind-Leistung entscheidend

Nach umfangreichen Konsultationen einigt sich die RVS mit dem Deutschen Segler-Verband auf die Klassengrenzen für 2016. Mit dem Umstieg von „GPH“ auf „CDL“ als bestimmendes Maß für die Klasseneinteilung steht den Deutschen Offshore-Seglern eine echte Neuerung ins Haus.

Die ORC WM 2014 in Kiel. © segelbilder

Die ORC WM 2014 in Kiel. © segelbilder

Für die Einteilung der ORC-Startgruppen kommt bei deutschen Seeregatten 2016 erstmals der sogenannte CDL-Wert zum Einsatz. CDL steht für „Class Division Lenght“ und soll als Kennzahl für Gruppeneinteilung den bisher verwendeten GPH-Wert ablösen. Anders als beim GPH gibt der CDL-Wert keine ganzheitliche Auskunft über die Leistungsfähigkeit einer Yacht, sondern bezieht sich ausschließlich auf die Performance an der Kreuz. Hierzu geht in den CDL-Wert neben der vermessenen Wasserlinie die kalkulierte Amwind-Performance einer Yacht bei 12 Knoten Wind, entnommen aus dem ORCi-Messbrief, mit ein.

Diese Kombination aus physikalischer Größe und berechneter Leitungsfähigkeit behandelt somit das Problem von unterschiedlichen Geschwindigkeitspotentialen und Schiffsdimensionen. Konkret bedeutet dies, dass durch die Fokussierung der Amwind-Performance zur Klasseneinteilung die Felder bei Up&Down-Regatten deutlich homogener werden. Die Auswertung der berechneten Ergebnisse ist von der Einführung des CDL-Wertes in keiner Weise betroffen, da es sich bei CDL einzig um eine Kennzahl zur Gruppeneinteilung handelt. Die berechneten Ergebnisse werden weiterhin durch die gängigen Scoring-Methoden erstellt.

Die Gruppengrenzen für deutsche ORC-Regatten 2016 lauten:

ORC 1: > 11.6 m
ORC 2: ≤ 11.6 m – > 9.7 m
ORC 3: ≤ 9.7 m – > 8.2 m
ORC 4: ≤ 8.2 m

Die Deutschen Gruppengrenzen orientieren sich an denen für die ORCi-Weltmeisterschaft 2016 vor Kopenhagen. Sie sind jedoch um eine zusätzliche Gruppe ORC 4 für Yachten kleiner 30 Fuß ergänzt.

„Es ist uns eine Herzensangelegenheit die Hand zu den kleineren Yachten auszustrecken und einen Anreiz für junge, sportliche Segler zu setzen, mit ihren Yachten an ORC-Regatten teilzunehmen“, so Uwe Wenzel, 1. Vorsitzender der RVS. „Gerade in einer Zeit, in der die Preise für gebrauchte Yachten deutlich sinken, bietet ORCi4 eine echte Chance für den Einstieg ins Seesegeln. Egal ob Platu 25, Banner 28, Hanse 291, Albin Ballad, X-95, Hiddensee oder, oder, oder: Das Angebot ist vielfältig“, so Wenzel weiter.

Eine erläuternde Handreichung zum CDL-Wert kann auf der Seite der RVS heruntergeladen werden.

Quelle: RVS

2 Kommentare zu „ORC: Klassengrenzen für 2016 – Anreiz für Eigner kleinerer Yachten“

  1. avatar pl_jens.ellermann sagt:

    Totaler Blödsinn. Am Wind gibt es bekanntlich die geringsten Geschwindigkeitsunterschiede. Am ersten Luvfass kommen die Boote noch einigermaßen zusammen an. Und dann düsen die leichten Rüsselboote davon und die gut kreuzenden Verdränger segeln Stunden später ohne Gegner ins Ziel. Keiner weiß mehr wo er liegt weil er nicht mal mehr seine Gegner sieht.

    • Dann starte Du mal mit einem 6,5m langen Mini im gleichen Feld wie 10m Schiffe oder mit einem schnellen 33er Schiff zwischen 40+ Schiffen – die Kreuz verlierst Du in jedem Fall und ob Du danach wieder an den anderen vorbei kommst ist mehr als fraglich.

      Ich finde die Entwicklung jedenfalls gut. Evtl. könnten sie für Offshore-Regatten noch eines drauf legen und zwar nach CDL starten aber nach GPH-Klassen abrechnen.

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