Die „Oromocto“, ein wunderschöner 1-Tonner von 1971, hat den begehrten Pantaenius Rund Skagen Preis in ORC über alles gewonnen.
Das Gilgenast-Design, gebaut bei De Dood in Bremen, hat unter Skipper und Eigner Ernst Greten von 1971 bis 1976 an jeder Nordseewoche teilgenommen. Dann wurde die Yacht hauptsächlich zum Fahrtensegeln genutzt. Nun hat es mit den Enkel Kai Greten den zweiten Eigner aus der Familie. Zum Regattasegeln ist die Yacht eigentlich zu schön: Das „Möbelstück“ hat einen klar lackierten Rumpf und Aufbauten aus Mahagoni.
„Seitdem ich das Schiff 2010 übernommen habe, haben wir es ständig optimiert, und vom Tourenschiff in den alten Regattazustand zurückversetzt. Vorletztes Jahr hat unsere „Oromocto“ ein neues Ruder bekommen.“
Kai Greten ist sichtlich stolz auf sein Schiff. „Halbwind-Segeln liegt dem Schiff, von Horns Reff bis Laeso haben wir mit der „Dogmatix“ gekämpft, wir hatten viele Wechsel zwischen Spi klein und groß, und der Genua.“
Mit nur vier Seglern an Bord wurde der Eintonner sehr konsequent schnell gesegelt. Kai Greten, Alexander Timm und Benjamin Müpller (Segelschule Pieper aus Hamburg) segeln seit 3 Jahren zusammen an Bord. Neu war auch Tom Greten dabei, ein FD-Segler aus Steinhude, der sich konsequent um den Trimm gekümmert hat.
„Ich habe alle Kniffe versucht, die ich von unserem kleinen Flying Dutchman kenne. Mir hat besonders gefallen, dass wir immer einen Sparringspartner hatten. So konnten wir unsere Geschwindigkeit immer vergleichen.“ Tom Greten ist das erste Mal das Pantaenius Rund Skagen Rennen gesegelt, und begeistert, „Das Frühstück in Strande war herrlich, da konnten wir mit den anderen Seglern sprechen, die wir unterwegs immer beobachtet haben. Wir wollen in zwei Jahren wieder teilnehmen, dass wissen wir jetzt schon!“
Die „Oromocto“ hat fast die ganze Zeit den direkten Weg gewählt, die Geschwindigkeitsunterschiede der IOR-1-Tonners auf den verschiedenen Kursen rechtfertigen keine größeren Bögen, um raumschots mehr Speed machen zu können. „Nur von Langeland nach Kiel sind wir von unserem Konzept abgewichen,“ erklärt Kai Greten, „wir haben auf dem AIS gesehen, dass die Yachten vor Kiel langsamer wurden. Da haben wir einen Luv-Bogen zu der schwarzen Wolke voraus gemacht, und konnten dann später mit Spi bis Bülk segeln. Da haben wir 1,5 Stunden aufgeholt. Dank dem Sponsoring der Capitell-AG haben wir einen neuen Spi.“
Als Gesamtsieger in der Wertung nach ORC gewinnt die „Oromocto“ einen besonderen Wanderpreis: eine einer Höhlenzeichnung nachempfundenen Bronzeskulptur in Form eines Wikingerschiffes, bestückt mit keulenschwingenden Männern, 15 kg schwer, – entworfen und gefertigt von Admiral’s Cup 1983 Gewinner und Künstler Hermann Noack aus Berlin. „Die Wettfahrt führt durch ehemaliges Wikingergebiet. Diese Trophäe stellt eine Verbindung zwischen den Leistungen dieser hervorragenden Seefahrer und denen der Regattasegler von heute her“, erklärt Harald Baum den Preis. 1994 entschloss sich der Pantaenius-Inhaber, die Wettfahrt zu fördern und sie unter dem Namen Pantaenius Rund Skagen für die Segler wieder attraktiver zu machen. Er stellte nicht nur finanzielle Mittel zur Verfügung, sondern ließ auch diesen Preis anfertigen.
Pressekontakt: Hans Genthe
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