Pantaenius Rund Skagen: „Illbruck“ zweieinhalb Minuten vor „Varuna“

Zweikampf bis zum Schluss

Das Pantaenius rund Skagen Wettfahrt der Nordseewoche wird wohl in die Geschichte als das Rennen mit den besten Segelbedingungen eingehen.

Rund Skagen
Rauschefahrt. Uijuijui kurz vor Skagen. © stockmaritime.com

Warm, meist sonnig, und dazu ein leichter bis mittlerer Wind, der im Laufe des Mittwochs von Ost über Süd auf West drehte. So konnten die Regattayachten sowohl nordwärts als auch südwärts mit raumen Wind segeln. Damit es nicht zu langweilig wird, hat der Wettergott ein paar taktische Raffinessen eingebaut.

Von Helgoland bis nach Skagen war die Regatta vor allem ein Speedrennen: Wer es schaffte, die beste Geschwindigkeit zu segeln, der war vorn. Der Ostwind, der sich über Jütlands sanften Hügel aufwärmte, jagte die Yachten schnell hoch bis Skagen.
In Kiel angekommen, wartete ein Frühstück, bzw. später ein warmes Essen – gesponsert vom Yachtversicherer Pantaenius – auf die erschöpften Teilnehmer.

Die großen Yachten Opal, Varuna und Illbruck lieferten sich harte Positionskämpfe. Schon zur den vorherigen Wettfahrten der Nordseewoche hat sich gezeigt, dass die Opal und die Varuna trotz völlig unterschiedlicher Konzepte ähnlich schnell sind.

Rund Skagen
„Needles and pins“ beim Start vor Helgoland. © stockmaritime.com

Opal hat einen Canting-Kiel und ist vollgestopft mit Technik, die das Handling des Boots erleichtern: z.B. Elektrische Winschen, Bugstrahlruder, Autopilot und vieles mehr, was das Handling mit kleiner Crew ermöglicht.

Varuna dagegen ist ein reiner Racer: Alles drin, was leicht und teuer ist. Und keinen Canting Kiel. Dafür muss Varuna möglichst mit einer Crewstärke von 10 oder mehr erfahrenen Seglern gesegelt werden.

Die Illbruck ist ein VOLVO OCEAN RACER von 2001, die Regattayacht, die 2002 das Rennen gewinnen konnte. Dieser 60 Fußer Illbruck, gesteuert von Oliver Schmidt-Rybandt, segelte das schnellste Rennen. Mit zweieinhalb Minuten Vorsprung gewann die – im Vergleich zur 51 Fuß Varuna – betage Yacht.

Dritter im Ziel war die Opal, vierter die J/V 52 Haspa Hamburg. Gegen die fünftplatzierte Norddeutsche Vermögen wird zur Zeit protestiert, weil diese wegen eines beschädigten Lümmelbeschlages den Hafen Hanstholm angelaufen hat und dort für die Reparatur Hilfe in Abspruch genommen hat.

Sechster wurde eine vergleichsweise alte und kleine Rainbow 42 von 1987, die Uijuijui. Sie gewann damit in Ihrer Gruppe . „Wir haben in den letzten 2 Jahren viel Zeit und Arbeit in die Uijuijui investiert“, sagt Eigner Friedrich Hausmann. „Unter anderem wurde der Mast versetzt, das Ruder modifiziert, und die Einrichtung für Langstrecken optimiert. Vielen Dank an meine Crew, die sehr viel Eigenarbeit in das Schiff investiert hat.“

Für den Sieg in der Gesamtwertung nach Handicap wird es allerdings nicht reichen. Eine ausgedehnte Flaute in Höhe Skagen und ein weiteres Flautengebiet vor Grena haben die kleineren Yachten wieder zu den schnellen, großen aufschließen lassen. Noch immer sind Yachten unterwegs, und eine sehr gut gesegelte kleine Yacht hätte noch Chancen auf den Gesamtsieg.

Die Cantaloop5, gesteuert von Sebastian Ropohl, gewinnt in Gruppe ORCi2. Die Hanse 430 ist für den Regattaeinsatz optimiert. Die DOGMATIX, eine X-332, gesteuert von Stefan Voss siegt in der Gruppe ORCi3/4.

In der Gruppe ORCC 1 gewinnt die „needles and pins“ unter Steuermann Andreas Rose, eine J-125, die nur wenige Minuten nach der Uijuijui die Ziellinie vor Strande überquerte. In den anderen Gruppen werden die letzten Yachten voraussichtlich im Laufe der Nacht vom Donnerstag auf Freitag in Strande eintreffen.

Eventseite Nordseewoche

Pressekontakt: Hans Genthe

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