Toni Wilhelm ist bei den Surfern nach wie vor fest in der Weltspitze etabliert. Platz fünf bei der RS:X-EM gegen 81 Konkurrenten im türkischen Cesme macht Hoffnung auf mehr.
Die Generalprobe ist gelungen, die Weltmeisterschaft im September vor Santander, bei der bereits die Hälfte der Nationenstartplätze für die Olympischen Spiele 2016 vergeben werden, kann kommen: RS:X-Surfer Toni Wilhelm hat am Sonntag bei der Europameisterschaft in einem starken Feld von 72 europäischen Spitzensurfern aus 18 Ländern Platz fünf erreicht.
„Das ist ein sehr gutes Ergebnis“, sagt DSV-Sportdirektorin Nadine Stegenwalner, „über das wir uns auch mit Blick auf Toni Wilhelms Gesamtleistungen in dieser Saison freuen. Er zählt fest zur Weltspitze und damit zu unseren verlässlichsten Leistungsträgern, die immer vorne mit dabei sind. Natürlich möchten wir Toni nun am liebsten bald auch auf dem Treppchen stehen sehen, denn wir wissen, dass er das drauf hat. Der erklärte Saisonhöhepunkt für unsere Athleten ist die Weltmeisterschaft in Santander. Da muss die Leistung auf den Punkt stimmen. Und dafür wünschen wir ihm, dass er dort den Sack zumachen und die Medaille holen kann, die er verdient.“
Bei der Europameisterschaft in der Türkei fehlten dem Mitglied im Top-Kader der deutschen Nationalmannschaft, dem Audi Sailing Team Germany, am Ende zehn Punkte zum Podestplatz. Mit acht einstelligen Wettfahrtergebnissen und Rang drei im abschließenden Medaillenrennen hatte der Schwarzwälder aber eine Woche lang sein Können und vor allem sein überragendes
Geschwindigkeitspotenzial konstant unter Beweis gestellt. Dafür lobt ihn sogar die Konkurrenz. Przemyslav Myarczynski, der dem gebürtigen Lörracher vom Württembergischen Yacht-Club bei der olympischen Regatta 2012 im Finale die Bronzemedaille vor der Nase weggeschnappt hatte, meinte: „Die Ergebnisse stehen schon wieder auf dem Kopf. Toni Wilhelm war hier eigentlich der Schnellere und hätte auf den Podium stehen sollen.“
Den EM-Sieg sicherte sich in der Türkei Piotr Myszka aus Polen vor Julien Bontemps aus Frankreich. Die starke polnische Teamleistung machte Przemyslav Miarcynski als Dritter komplett.Die beiden Polen spornten sich im Sparring gegenseitig an und hatten sich so an die Weltspitze vorgearbeitet. Ein Luxus, den Toni Wilhelm ohne ebenbürtigem Konkurrenten in der Heimat nicht genießt. Der 31-Jährige gleicht den Nachteil aber mit starken internationalen Trainingsgemeinschaften und der engen Zusammenarbeit mit seinem Coach Pierre Loquet aus.
Toni Wilhelm über seinen EM-Einsatz: „Ja, ich war hier einer der schnellsten. Ich muss jetzt aber den nächsten Schritt gehen und die letzten kleinen Schwächen im Risikomanagement abstellen. So habe ich im Medaillenrennen zwei Runden lang geführt, an der letzten Luvtonne aber eine 50:50-Entscheidung falsch getroffen und musste deshalb zwei Konkurrenten passieren lassen. Mit zunehmender Wettkampfpraxis werde ich aber hoffentlich auch solche Fehler abstellen können.“
Die Aufgabe, für Deutschland in Santander bereits den Nationenstartplatz für die Olympischen Spiele zu sichern, will Wilhelm definitiv lösen: „Das darf eigentlich gar keine Frage für jemanden sein, der bei
den Olympischen Spielen eine Medaille gewinnen will.“
Medienkontakt: Torsten Fricke
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