Der SailGP hat seine zuletzt schwierig zu durchschauenden Nationenregeln geändert und transparent gemacht. Von echten Nationalmannschaften entfernt sich die Liga immer weiter. Was das soll. Was es für die deutschen Ambitionen bedeutet.
Manchmal erscheint es ein wenig albern, wie die SailGP-Organisatoren für Gesprächsstoff sorgen wollen. Der Streit zwischen Kanada-Steuermann Phil Robertson und USA-Skipper Taylor Canfield wirkte inszeniert und künstlich befeuert. So ist es normalerweise auf der Ebene der Segelprofis nicht. Der jüngste America’s Cup zeugte davon. Die Protagonisten gehen höflich und respektvoll miteinander um.
Das mag etwas langweilig sein. Aber das Segeln in den höchsten Ligen der Welt ist ein echter Teamsport. Unausgewogene Charaktere bringen die Gefahr mit sich, die Leistung einer Crew und Organisation herunterzuziehen. Vielleicht haben Robertson und Canfield auf diesem Gebiet Defizite und deshalb noch keinen der bestbezahlten Jobs im Segelsport beim America’s Cup erhalten. Der Ami scheiterte mit seinem Stars&Stripes Syndikat, das wie ein Trump-Ableger gestartet war. Kiwi Robertson wurde zwar von Alinghi Red Bull für eine Coachingrolle verpflichtet. Er hat nun allerdings seinen Job am kanadischen SailGP-Steuer verloren.
Sein Problem ist auch die Herkunft. Er ist Neuseeländer, hat aber offenbar keinen Draht zum Team New Zealand. Das mag mit seiner Segel-Vita zusammenhängen. Robertson segelte nicht olympisch wie das Gros der TNZ-Segler, sondern verdiente sich seine Meriten im Match Race. Vielleicht ist es aber auch seine manchmal großspurige Art, die bei jemandem wie Grant Dalton nicht gut ankommt.
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