Nach fünf Jahren und dem Gewinn von WM- und EM-Titel der Amateure ist auf dem Höhepunkt Schluss. Zum Abschluss steht Projektleiter Kai Mares im Interview Rede und Antwort und blickt auf die letzten Jahre mit der IMMAC ONE4ALL zurück
Das fünfjährige Segelprojekt des Sailing Team Germany läuft in diesem Winter aus. Zwei Jahre lang unterstützte das IMMAC Sailing Team das Projekt um den ehrenamtlichen Steuermann & Projektleiter Kai Mares. Neben einer sauberen Seemannschaft stand auch der sportliche Erfolg im Vordergrund. Das Schiff wurde 2013/2014 einem totalen Refit unterzogen, welcher im Großteil von dem Team der 18- bis 24-Jährigen selbst gemacht wurde. Ferner wurde im Winter verstärkt auf die theoretische Ausbildung Wert gelegt. Neben Bootsbau, umfangreicher theoretischer Ausbildung und den vielen Wasserstunden wurde durch professionelle Fitnesstrainer auch an der Ernährung und der Fitness gearbeitet. „Der Schlüsselfaktor für den Erfolg war der großartige Teamzusammenhalt und die zeitliche Aufopferung der Teammitglieder. Alle hatten Spaß und den Fokus, etwas gemeinsames zu erreichen“, so resümiert Kai Mares.
Nach nur kurzer Zeit wurden die definierten Jahresziele erreicht, sodass die IMMAC ONE4ALL mittlerweile ein international anerkanntes Team ist. Der WM-Amateurtitel im Jahr 2014 zur ORC-Weltmeisterschaft vor Kiel und der diesjährige EM-Amateurtitel in Pärnu/Estland waren die größten Erfolge des Projektes.
STG: Die IMMAC ONE4ALL ist ein Segel-Projekt, das vom Sailing Team Germany vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde und nun ausläuft. Was war damals das Ziel dieser Initiative und ist das Ziel erreicht worden?
Kai Mares: Ich bin erst die letzten drei Jahre dabei und das Ur-Ziel war, die Jugend an das Hochseesegeln heranzuführen. In den ersten Jahren bestand das Team noch aus 50% „alten“ Hochseeseglern und 50% Nachwuchs. Als ich die Projektleitung und das Steuer übernommen habe, wurde komplett auf die Jugend gesetzt und ich war der letzte „Alte“ an Bord. Die Zielsetzung wurde dann erweitert und neben einer sauberen Seemannschaft sollte auch der sportliche Erfolg im Vordergrund stehen. Dies haben wir erreicht. Wir haben das Schiff im Jahr 2013/2014 einem totalen Refit unterzogen und nach ORC-Richtlinien optimiert. Im Winter wurde noch mehr Wert auf die theoretische Ausbildung gelegt. Neben Bootsbau, umfangreicher theoretischer Ausbildung und den vielen Wasserstunden wurde durch professionelle Fitnesstrainer auch an der Ernährung und der Fitness gearbeitet. Wie bei einem Profiteam! Wir haben die definierten Jahresziele erreicht und sind sportlich mittlerweile ein international anerkanntes Team.
STG: Wie setzte sich die Crew zusammen und was war Deine Rolle?
Kai Mares: Wie eben schon erwähnt, haben wir ausschließlich junge Talente zwischen 18 und maximal 24 Jahren bei uns im Team. Meine Rolle war die Projektleitung: Das bedeutet Akquirieren von Sponsorengeldern, Budgetplanung, Definieren von sportlichen Zielen, Ausarbeitung von Trainingsplänen, Auswahl des Teams anhand von einer dreitägigen Sichtung am Ende eines jeden Jahres, Schaltstelle zwischen Sponsoren, Sportlern und dem STG und vielen weiteren Aktivitäten. Ferner war ich auf dem Wasser der Steuermann für das Team. Unterstützt wurde ich immer von einem Boat-Captain, der für das Schiff und die Technik verantwortlich war, einem Skipper, der zum Teil die Ausbildung hinsichtlich der Seemannschaft durchführte sowie mit administrativen Aufgaben betraut war und einem Fitnesstrainer.
STG: Was waren die größten Erfolge in dieser Zeit?
Kai Mares: Der größte Erfolg war, dass die jungen Leute in dieser Zeit immer Spaß hatten und gerne ihrem Sport nachgegangen sind. Rein sportlich ist es der WM-Amateurtitel in Kiel im letzten Jahr und der Amateur-Europameistertitel in Estland in diesem Jahr.
STG: Was waren die schönsten Erlebnisse?
Kai Mares: Zu sehen, wie sich das Projekt – obwohl jedes Jahr ca. 40% der Teammitglieder ausgetauscht wurden – von Jahr zu Jahr sportlich und auch organisatorisch gesteigert hat. Und sicherlich dieses Jahr die EM in Pärnu/Estland zu segeln. Meine Mädels und Jungs haben das Schiff selbständig nach Pärnu überführt und trotz der wahnsinnigen Organisation hatten wir eine tolle Zeit, die – glaube ich – keiner missen möchte.
STG: Hauptsponsor war zuletzt IMMAC. Welche Partner waren noch für die Realisierung dieses Projektes nötig?
Kai Mares: Die IMMAC war unser letzter Hauptsponsor und hat uns geholfen, das Projekt weiterzuführen, als der erste Hauptsponsor sein Engagement beendet hat. Neben der IMMAC waren Rialto Capital und Nacken Hillebrand Partner als Sponsoren im Boot. Wichtig zu erwähnen sind natürlich auch die Supplier wie Marinepool, Liros und Pantaenius.
STG: Was machst Du als nächstes?
Kai Mares: Neue Angebote liegen bereits vor, aber ehrlich gesagt, habe ich nach drei sehr zeitintensiven Jahren bei diesem Projekt keine definitive Planung und werde erst mal eine Pause machen – aber es kommt sowieso anders, als man es plant!
STG: Ist es nicht schade, dass ein solches Jugendprojekt ausläuft?
Kai Mares: Klar ist es schade. Aber wie bei allen Projekten war auch dieses zeitlich begrenzt und nun ist eben „die Zeit gekommen“. Es müssen bei einem solch umfangreichen Projekt viele Faktoren glücklich zusammentreffen, damit sich der Erfolg einstellt und so ein Projekt überhaupt realisiert werden kann. Wir hatten das Glück, dass das STG den Startschuss gegeben hat und wir Dank unserer Hauptsponsoren und Supplier auch das Budget hatten. Last but not least: Ohne die ehrenamtliche Tätigkeit aller Beteiligten, kann die Stabilität und der Erfolg eines solchen Projektes nicht gewährleistet werden.
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