Segler des Jahres 2020: Philipp Buhl spricht im Interview über den Titel und Olympia

Euphorie und leichter Stress

Im Januar 2021 gewann Philipp Buhl die Publikumswahl zum Segler des Jahres 2020 in einem packenden Endspurt. Eine Qualität, die er nicht nur bei der Wahl, sondern auch bei der Kieler Woche und seinem jüngsten Sieg in Vilamoura zeigen konnte. SegelReporter Carsten Kemmling sprach mit dem Segler des Jahres 2020, der in Hamburg seinen Pokal entgegennahm. 

Mehr als ein Jahr nach seinem Weltmeister-Titel in Melbourne, klingelt Philipp Buhl an der Tür der Redaktionsräume. Die Coronapandemie zwingt uns, den Segler des Jahres 2020 im kleinen Kreis zu würdigen. Mit reichlich Abstand und nach einem Schnelltest für alle Anwesenden, nimmt Philipp Buhl neben seinem Pokal und den Preisen Platz. Bereit für das Interview. Ist der Weltmeistertitel noch präsent? Wie läuft die Vorbereitung auf Tokio und wie hat sich Corona auf das Leben eines Spitzensportlers ausgewirkt?

Die klassische Siegerehrung hätte in Düsseldorf während der boot stattfinden sollen. Zuerst im Januar 2021 kurz nach der Wahl, dann nach der Verschiebung im April. Doch Corona zwingt leider auch das Branchenhighlight zu einer Absage. Statt einer Siegerehrung bitten wir den Segler des Jahres also zu einem Interview im kleinen Kreis. Die Wahl zum Segler des Jahres ist eine Kooperation mit dem DSV und wird durch die Unterstützung der boot, Pantaenius, Bootspunkt, Wempe, Steiner und Garmin ermöglicht. Virtuell sind alle Partner dabei und gratulieren Philipp Buhl, der schon jetzt auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken kann.

Bereits 2010 hatte er seinen ersten Worldcup gewonnen, 2012 folgte mit dem Gewinn der Europameisterschaft der erste internationale Titel. 2015 hatte der Sportsoldat sein erfolgreichstes Jahr: Er wurde sowohl Vize-Europameisterschaft als auch Vize-Weltmeister. Doch Buhl musste auch Niederlagen einstecken: 2016 kam er zur WM nicht über Rang acht hinaus, bei den Olympischen Spielen vor Rio verpasste er gar das Finale der Top-Ten. Aber Deutschlands Vorzeigesegler blieb dran: Bereits 2018 meldete er sich mit WM-Bronze auf dem Podium der Weltbesten zurück. Und 2020 dann die Krönung: Bei der WM im vergangenen Februar in der ehemaligen Olympia-Stadt Melbourne (1956) herrschten seine Bedingungen. In beständig starken Winden ließ der Allgäuer der Weltelite keine Chance: 12 Wettfahrten, zehn Top-Ten-Platzierungen, vier Siege. Keiner der 124 Konkurrenten konnte ihm das Wasser reichen. Philipp Buhl setzte sich in der Phillip Bay die Laser-Krone auf.

Endergebnis Wahl zum/zur Segler*in des Jahres:

  1. Philipp Buhl, Laser-Weltmeister (24,9 %)
  2. Torben Mühlbach, „Haspa Hamburg“, Sieger Cape2Rio (23,5 %)
  3. Lennart Burke, Überraschungs-Newcomer in der Mini-Szene (21,6 %)
  4. Tina Lutz/Susann Beucke, 49erFX-Europameisterinnen (17,1 %)
  5. Jan-Jasper Wagner/Maximilian Stein, „Homanit“, Amateur-Weltmeister Melges 32 (6,5 %)
  6. Heiko Kröger/Clemens Kraus, erste Inklusions-Weltmeister (2,3 %)
  7. Michael Zittlau, SMC Überlingen, Champions-League-Sieger (1,7 %)
  8. Erik Heil/Thomas Plößel, WM-Bronze 49er (< 1 %)
  9. Leonie Meyer/Florian Gruber, EM-Silber Formula Kite Mixed Relay (< 1 %)
  10. Marcus Brennecke, „Hatari“, Weltmeister Club Swan 50 (< 1 %)
  11. Sebastian Kördel, EM-Silber iQ-Foil (< 1 %)
  12. Tim Fischer/Fabian Graf, 49er-Europameister (< 1 %)
  13. Christian Schwörer, „La Pericolosa“, WM-Dritter Melges 32 (< 1 %)
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Kai Köckeritz

Leidenschaftlicher Fahrtensegler und war lange Jahre Chefredakteur des Magazins segeln. Er ist viel in Holland unterwegs, aber auch in den Revieren des Südens. Lange Schläge sind eher seins als kurze Up&Downs auf der Regattabahn.

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