Solitaire du Figaro: Vom Netz gestoppt – Britischer Youngster David Paul muss aufgeben

Gefangen auf See

Was auf See so alles passieren kann. Der britische Einhand-Rookie David Paul (26) bricht die erste Etappe der Solitaire du Figaro ab, weil sich seine Yacht in einem Fischernetz verfängt.

Mehr als Stunden lang trieb David Paul mit seiner Figaro 3 „Just a Drop“ manövrierunfähig in der Biskaya und ließ sich von starkem Wind und Seegang durchschütteln. Ein treibendes Stück Schleppnetz hatte sich um Kiel und Ruder gewickelt. Und bei 20 bis 25 Knoten Wind mit einer Wellenhöhe bis zu 3 Metern sah der junge Skipper bei seiner ersten Solitaire du Figaro-Teilnahme keine Chance, sich von der Bremse zu befreien.

Paul hängt am Fischernetz. © Solitaire du Figaro

Der Wettfahrtleitung fiel das Problem auf, als sich Pauls Speed gegen 23.30 Uhr am Dienstagabend von 7,5 auf 3,5 Knoten abfiel und er einen westlichen Kurs steuerte, anstatt gen Osten zum Ziel vor Lorient zu segeln. Gegen Mitternacht kontaktierte David Paul die Rennleitung, um das Problem zu melden.

Kurz danach machte sich das Motorboot des Veranstalters „Express“ auf den Weg zu dem Briten. Es folgt der Flotte permanent. Seine Crew ist für die Medienproduktion des Rennens zuständig. Es befand sich zum Zeitpunkt der Notmeldung 28 Meilen entfernt.

Der 26-jährige David Paul ist einer von zwei Briten beim diesjährigen Solitaire du Figaro. © Solitaire du Figaro

Mitten in der Nacht um 02.45 Uhr erfolgte der Kontakt. Per Suchscheinwerfer konnte das Problem identifiziert werden. Aber Dunkelheit und Wetter erlaubten nicht die Lösung. Erst bei Tageslicht gelang es, das Netz zu lösen. Ab 8 Uhr drehte er langsam wieder auf Kurs zum Ziel nach Lorient. Gewertet kann er dort nicht werden. Durch die externe Hilfe fällt er bei der ersten von vier Etappen aus.

Plötzlich fiel der Brite David Paul weit hinter der Flotte zurück.

Sportlich ist das für den Rookie noch kein großes Drama. Zum Zeitpunkt des Missgeschicks segelte er knapp 30 Meilen hinter den Führenden auf dem vorletzten Platz 33. Für den jungen Briten ist die Regatta ein großes Abenteuer.

Vor dem Start berichtet er, dass „nur die mutigsten oder verrücktesten nicht-französischen Segler es wagen, gegen die Franzosen in ihren heimischen Gewässern anzutreten“. Er habe höchsten Respekt. Olympioniken und viele Meister werden am Start sein. „Sie segeln gegen einen Mann, der das Segeln nur als Freizeitbeschäftigung in den Schulferien gelernt hat.“

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