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Die vierte Auflage des Finales der Star Sailors League hat am Dienstag mit den ersten beiden Qualifikations-Wettfahrten vor Nassau auf den Bahamas begonnen. Die Klassen-Spezialisten liegen vorne. Nach 9 Rennen kommen die Top 10 weiter.
Schon beim ersten Aufeinandertreffen zeigte sich eindrucksvoll die hohe Qualität der Flotte. Unter den Skippern sind nicht weniger als 16 olympische Medaillengewinner. Die seit Tagen wehenden Passatwinde haben dafür gesorgt, dass der Seegang zum Auftakt gerade in der Montagu Bucht ein mitentscheidender Faktor war. Böen beeinflussten an diesem ersten Tag die Windgeschwindigkeit zwischen 10 und 20 Knoten sowie die Windrichtung immer wieder. Der Wind drehte mit bis zu 30 Grad.
Nach den ersten beiden Rennen führen die Italiener Diego Negri und Sergio Lambertenghi, die sich mit Konstanz und überragender Geschwindigkeit einen Punkt Vorsprung vor den Amerikanern Mark Mendelblatt und Brian Fatih erarbeitet habe. Auf Platz drei liegen die Brasilianer Robert Scheidt und Henry Boening. Bestes deutsches Team waren zum Auftakt Johannes Polgar und Markus Koy vom Norddeutschen Regatta Verein in Hamburg, die mit den Rängen vier und fünf auf Platz vier segelten.
Der italienische Steuermann Diego Negri sagte: “Es war ein großartiger, aber sicher kein leichter Tag mit vielen Windschwankungen und Wellen. Wir hatten im ersten Rennen einen guten Start, waren auf der linken Seite, an der ersten Marke unter den Top Fünf und sind als Dritte über die Linie gegangen. Im zweiten Rennen hat der Wind etwas zugenommen. Wir haben uns dazu entschieden, ein bisschen mehr in der Mitte des Feldes zu starten und befanden uns in Lee, als wir einen großen Rechtsdreher bekamen und alles gut aussah. Wir hatten einen hübschen Kampf da draußen und konnten das Rennen als Zweite beenden.”
Auch Robert Scheidt hat sich erfolgreich in der Star Sailors League zurückgemeldet, nachdem er das letzte Finale aufgrund seiner Olympia-Kampagne hatte auslassen müssen. Scheidt segelt vor Nassau mit Henry Boening. Die Brasilianer waren die Ersten an der Top-Marke und gaben ihre Führung bis ins Ziel nicht mehr ab, gewannen das Auftaktrennen. Die Amerikaner Mark Mendelblatt und Brian Fatih segelten über die gesamte Renndauer in der Spitzengruppe und kreuzten die Ziellinie als Zweite. Diego Negri und Sergio Lamberthengi ersegelten mit gutter Geschwindigkeit und Konstanz Rang drei.
“Das erste Rennen war sehr gut. Wir hatten einen guten Kampf mit Mendelblatt und Negri” freute sich Robert Scheidt, “wir sind glücklich darüber, dass wir sie in Schach halten und das erste Rennen gewinnen konnten. Das zweite Rennen war nicht ganz so gut, weil wir einige technische Fehler gemacht haben. Doch wir haben die Wettfahrt in den Top Ten beendet und das war unser Ziel.”
Die zweite Wettfahrt begann, nachdem die Top-Marke in Folge eines heftigen Winddrehers verlegt worden war. Nahezu die gesamte Flotte kreuzte die Startlinie mit dem Startschuss. Den City Grand Slam Champions Xavier Rohart und Pierre-Alexis Ponsot, die sich im ersten Rennen eine Strafe eingefangen hatten, gelang in der zweiten Wettfahrt ein fulminantes Comeback. Die Franzosen gewannen die Wettfahrt vor Negri/Lamberthengi. George Zarif und Bruno Prada sicherten sich mit intelligent gesegelten Amwind-Abschnitten und großartiger Vorwind-Technik Rang drei.
Nach den ersten beiden Rennen sind Joans Høgh-Christensen & Stevie Milne das beste geladene VIP-Team. Nach zwei sechsten Rängen liegen der Däne und sein irischer Vorschoter auf Platz sieben. Hogh-Christinsen hatte olympische Segelgeschichte geschrieben, als er 2012 vor Weymouth auf Goldkurs segelte, erst im Final-Thriller dem Top-Favoriten Sir Ben Ainslie unterlag und Silber im Finn Dinghi gewann. Die SSL-Leistung des Dänen war zum Auftakt am Dienstag umso beeindruckender, als er zum ersten Mal an einer Starboot-Regatta teilnimmt.
Joans Høgh-Christensen sagte: “Wir hatten ein gutes Gefühl für das Boot. Wir haben uns bemüht, die Sache einfach zu halten und uns aus Ärger herauszuhalten. Wir hatten nicht so gute Starts, konnten uns davon aber immer schnell erholen. Wir sind am Wind und vor dem Wind schnell. Vor dem Wind besonders schnell! Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben die Rennen wirklich genossen! Ich liebe das Starboot. Es ist technisch anspruchsvoll. Das freie Pumpen kommt mir als Finn-Segler natürlich entgegen. Deswegen waren wir auf den Vorwind-Abschnitten schnell. Die Bedingungen hätten nicht besser sein können. Das ist Segeln im Paradies!”
Der jüngste Skipper im Finale der Star Sailors League ist der 22-jährige Argentinier Facundo Olezza, der mit dem portugiesischen Finn- und Starbootsegler Federico Melo segelt. Der Rookie hat sich am Dienstag in der ersten Wettfahrt einen starken fünften Rang gesichert und den Tag als geladener VIP-Segler auf Platz acht beendet.
Facundo sagte: “Es war ein unglaubliches erstes Rennen und dann ging es auch schon mit der zweiten Wettfahrt weiter. Ich versuche dabei nicht an die großen Namen meiner Konkurrenten zu denken. Denn wenn ich daran denken würde, was sie schon alles erreicht haben, dann wäre ich ihnen gegenüber respektvoller als es gut für mich wäre. Also gebe ich einfach nur mein Bestes, gehe da raus, segle und versuche alles zu genießen. Die Möglichkeit an einer solchen Regatta mit diesen Champions teilnehmen zu dürfen entspricht einer Chance von Eins zu einer Million. Ich bin wirklich glücklich, dass ich hier dabei sein kann. Von Federico Melo lerne ich sehr viel. Ich liebe das Starboot. Keine Ahnung, was ich gemacht habe, als ich noch andere Boote gesegelt habe. Von heute an werde ich neben meiner Finn-Olympiakampagne mehr Starboot-Regatten segeln.”
Das Finale der Star Sailors League wird am Mittwoch mit dem zweiten Tag der Qualifikationsrunde fortgesetzt. Es sind bis zu vier Rennen geplant. Die Live-Übertragung beginnt um 12 Uhr deutscher Zeit.
Alle noch folgenden vier Regattatage werden live im Internet übertragen. Zu den Gast-Kommentatoren und Experten zählen unter anderen der viermalige America’s-Cup-Gewinner Dennis Conner und mit Luke Patience der olympische Silbermedaillen-Gewinner von 2012. Auf dem Wasser bürgt die jüngste Hightech-Kamera-Generation für spektakulär-spannende Bilder. Die Virtual-Eye-3D-Grafiken zeichnen das Geschehen leicht verständlich nach.
Weil die SSL-Zuschauer in allen Teilen der Welt zuhause sind, wird das Internet unser Stadion sein. Vom 29. November bis zum 4. Dezember werden alle Wettfahrten hier live gezeigt heute ab 16 Uhr.
Replay Rennen 1/2:
Quelle: SSL/Rachele Vitello
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