Der Kieler Ole Schweckendiek (18) wandelt auf den Spuren von Philipp Buhl. Vor Tanger will er den ILCA7 U21-WM-Titel verteidigen, den er sensationell kurz nach seinem Umstieg gewann. Aber die Bedingungen sind brutal.
Nach der überragende Saison 2023 im ILCA6 und dem WM-Sieg mit dem größeren olympischen ILCA7-Rigg hätte sich Ole Schweckendiek auch sportartübergreifend höhere Weihen verdient. Tatsächlich kann er aktuell zum Juniorsportler des Jahres gewählt werden (hier abstimmen). Er tritt gegen eine Bahnradfahrerin, Kunstturnerin, Biathletin und einen Zehnkämpfer an.
Hier stellt er sich vor:
Aber diese Wertung dürfte ihn aktuell weniger beschäftigen. Schließlich kämpft er in Marokko um WM-Ehren. Er will an seinen sensationellen Titelgewinn aus dem Vorjahr anknüpfen, als er kurz nach dem Umstieg in den ILCA7 Gold gewann.
2022 kam ihm in Portugal allerdings der eher leichte Wind entgegen. Nun wird er in Tanger mit brutalen Bedingungen konfrontiert. Dabei ist das ILCA-Segeln ein anderer Sport. Jüngere Segler mit geringerem Gewicht und weniger Kraft haben meist Probleme gegen die ältere Konkurrenz.
Bei Schweckendik kommt ein gewisser Trainingsrückstand dazu, weil er sich im Sommer beim Fahrtensegeln den linken Unterarm gebrochen hatte. Er verpasste durch die Zwangspause unter anderem die U 21-Europameisterschaft der olympischen ILCA7 im norwegischen Stavanger.
Nun musste er in Marokko an den ersten drei Tagen der WM ein paar Federn lassen. Auch ein Frühstart im ersten Rennen war nicht hilfreich.
Das Video des dritten Tages zeigt ILCA-Action am Limit:
Aber Schweckendiek hält sich als 18. von 115 Booten nach dem Abschluss der Qualifikationsphase ordentlich und noch in Schlagdistanz zu den Top Ten. Dabei liegt er in der U19-Wertung auf Rang zwei und kann in der Goldgruppenphase noch einmal angreifen. Heute ist noch einmal Starkwind vorhergesagt, am Wochenende weht es aber deutlich leichter.
Parallel zu den männlichen ILCA7 Seglern, sind die ILCA6 U21 Junioren in Tanger am Start. Sie segeln mit 66 Booten in einer Flotte. Beste Deutsche ist Pia Conradi auf Rang 13, die das extreme Starkwind-Rennen am Donnerstag auf Rang drei beendete. Amelie Elstner rangiert nur einen Platz dahinter.
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