Der Gesamtsieg beim Sydney Hobart Race ist am grünen Tisch entschieden worden. Die Siegercrew wurde nach einem Protest der Zweitplatzierten zurückgestuft. Was die beteiligten Segler sagen und wie es zu ihrem entscheidenden Fehler gekommen ist.

Viel Mitleid zeigten Jiang Lin und Alexis Loison scheinbar nicht. Die gebürtige Chinesin (60) freute sich, nach 80 Jahren als erste weibliche Skipperin das Sydney Hobart Race gewonnen zu haben, und weist auf Nachfrage „gemischte Gefühle“ zurück. „Nein. Es ist, wie es ist – wir sind trotzdem die Sieger.“ Super-Profi Loison sagt nach seinem nun unglaublichen 2026-Hattrick (Solitaire du Figaro- und Fastnet Race-Sieg): „Es ist verrückt zu gewinnen, wir sind stolz auf uns.“

Aber auf den Fotos macht er doch den Eindruck, dass ihm nicht so richtig nach Feiern zumute ist. Denn eigentlich will man so nur ungern siegen – nämlich am grünen Tisch. Es ist schwer, sich so zu freuen, als wäre man jubelnd über die Ziellinie gerast. Die mit dem Gewinn verbundenen Emotionen fehlen. Wenn es dann noch echte Leidtragende gibt wie Yann Rigal und Michel Quintin, die nach einem starken Rennen einen 54-minütigen Vorsprung ersegelt haben und ihn nun verloren, verblasst die Freude umso mehr. Denn die Franzosen haben nicht offensichtlich betrogen und sich einen Vorteil erschlichen, sondern einen unglücklichen Fehler begangen.

Von Anfang an: In der Nacht nach deutscher Zeit ist der Protest verhandelt worden. Zuerst hatte die Min-River-Crew ihren Protest zurückgezogen, nachdem sie erfahren hatte, dass die Wettfahrtleitung selbst wegen desselben Vorfalls gegen BNC – my::NET / LEON protestierte. Vor der Anhörung erklärte Skipperin Lin zu ihrem Protest, sie wolle sicherstellen, dass das Ergebnis „fair“ sei. „Eine Regel ist eine Regel“, sagte sie.
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