The Ocean Race Europe: Biotherm gewinnt erneut – Malizia auf Platz fünf – AMAALA im Sturm

„Wir konnten sie riechen“

Boris Herrmann platzierte noch einen vielversprechenden Angriff, aber der verlief dann doch nicht erfolgreich. In der Gesamtwertung ist Malizia jetzt auf Rang vier zurückgefallen. Biotherm ist der Sieg kaum noch zu nehmen.

AMAALA im Sturm:

Biotherm ist bei The Ocean Race Europe nicht zu stoppen. In Nizza gelang der dritte Sieg in Folge. Auch nach dem Crewwechsel zum schnellsten Vendée-Globe-Nicht-Foiler Benjamin Ferré (für Alan Roberts) setzte Paul Meilhat seine Dominanz fort.

Dabei wurde es am Ende noch einmal ganz knapp. Kurz vor der Wendmarke bei Porquerolles blieb Biotherm noch einmal ohne Wind stehen und verlor den 10-Meilen-Vorsprung zu Holcim PRB. Aber Meilhat behielt die Kontrolle. Am Ende betrug der Vorsprung zu Holcim doch knapp eine halbe Stunde.

Biotherm plötzlich ohne Speed auf Gegenkurs während die Verfolger heranrauschen…
…Vor der zu rundenden Marke behält Biotherm einen minimalen Vorsprung…
…bekommt nach der Passage aber zuerst den frischen Wind und verteidigt den Vorsprung bis ins Ziel.

Nachdem die Wettfahrtleitung die Strecke der ohnehin kürzeste Etappe um einige Meilen gestrafft hatte – wegen einer Sturmwarnung musste die Insel Giraglia nicht gerundet werden – hielt der Südwestwind bis zum Sonnenaufgang, sodass die Spitzenreiter den finalen Schlag relativ gerade bis zur Ziellinie fortsetzen konnten.

Biotherm auf der Ziellinie – mit immer noch weißer Weste. © Jean-Louis Carli / The Ocean Race Europe 2025

Paul Meilhats Biotherm baut durch den erneuten Etappensieg baut seine bisher perfekte Bilanz in der Europa-Regatta aus, nachdem es in allen drei Etappen und an allen drei Wertungsgates die maximale Punktzahl erreicht hat. Damit ist der Vorsprung zu Platz zwei auf 11 Punkte angewachsen.



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8 Antworten zu „The Ocean Race Europe: Biotherm gewinnt erneut – Malizia auf Platz fünf – AMAALA im Sturm“

  1. Fallenschlosser

    sagt:

    Es ist ja bekannt, Malizia hat einen sehr anders gebauten Rumpf, um im Südpolarmeer besser durch die langen hohen Wellen zu kommen….wissen wir ja alles.
    Bananenform mit abgerundetem Bug, ca 50 cm höheres Freibord, Rumpf komplett aus Vollcarbon, keine Schaumfüllung! Hohe Aufbauten zum einen wegen Stehhöhe, aber auch des notwendiges Auftriebsvolumen zum generieren des geforderten Wiederaufrichtmoment.
    Nachteile dadurch sind das hohe Gewicht, träges Verhalten bei auffrischendem Wind, schwieriges trimmen durch die ungünstigere Verteilung der Masse im Rumpf, durch die runde Unterwasserlinie stärkeres Stampfen in kurzen Wellen auch die Neigung zum Gieren am Wind, hoher Luftwiederstand des Überwasserschiffes. Alles Speedkiller….
    Boris könnte noch mehr aufzählen. Er hebt aber auch immer die Vorteile hervor…
    Bis sein neues bald fertig ist, sicher kein so radikaler Entwurf, ist die Malizia das Boot.
    Ich denke bei diesen durchschnittlich eher leichteren Bedingungen dieser Regatta bettelt sie nach mind. 10% mehr Segelfläche. Die Einheits Takelung läßt das aber nicht zu.

    Bei all diesen Erschweernissen ist es für mich erstaunlich, wie gut Malizia, trotz ein paar navigatorisch und segeltechnisch nicht sonderlich prickelnden Manöver, an den flachen „Rennziegen“ dran bleiben kann.
    Zum Vergleich die „Malama“, jetzt „Be Water Positive“, ein anerkannt sehr ausgewogenes schnelles Schiff, Sieger VOCR 23, 3. Vende 25, macht keinen Stich!

    Bisher war mir Paul Meilhat immer sehr sympathisch. Wenn Biotherm jetzt aber alles abräumt, könnte sich das ändern.

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    1. Bernd v.E

      sagt:

      Dein Ernst?! Also ich würde es besser finden wenn nicht immer dieses ‚we have such a good mood on board‘ ‚great teamwork..yeyyyyy‘ gelaber kommt, das ist bei dem Budget u den Resultaten sowas von zum Fremdschämen! Ich würde es begrüßen wenn Hermann sich mal gerade macht, den Tatsachen ins Auge blickt und mal sagt: es läuft nicht wie erwartet, hinter unseren Ansprüchen und mal genervt ein Interview abbrechen…diese Ehrlichkeit wäre das Richtige! Aber so wie diese Kommunikation läuft ist abgehoben u peinlich, ja fast schon kindisch naiv…

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    2. Andreas Borrink

      sagt:

      Endlich mal was qualifiziertes und kein polemisches Geschwafel. Hier segelt ein Boot gegen 6 völlig anders konzipierte und ist eigentlich chancenlos. Dafür sind die ja noch ganz gut dabei.

      Dass Boris Herrmann das so nicht kommuniziert, sondern mediale Schönfärberei praktiziert, dürfte wohl mit den Sponsoren zu tun haben. Er ist wohl eher so der nette Konsens- und nicht der provokante Konflikt-Typ. Vielleicht sollte er sich mal ein Interview mit Thomas Müller anschauen – der beherrscht den Spagat zwischen „grade machen“ und Medienwirksamkeit in Perfektion – und alle haben ihn lieb!

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    3. PL_frikosail

      sagt:

      Diese Analyse entspricht so ziemlich auch meiner Einschätzung
      Der letzte Satz bezogen auf Paul Meilhat allerdings nicht.
      Der ist mir nämlich sehr positiv vom Vendee Globe in Erinnerung, wie er dort bei den Falklands den Move weg von der Konkurenz, die sich an der Eiszone hochhangeln musste, wählte. Seit der gemeinsamen Rundung von Kap Hoorn hat Boris Hermann nur noch das Heck von Paul Meilhat gesehen. Da zeigen sich auchmanchmal taktische Mängel wie z.B. beim Start vor Cartagena der eigentlich in der Vorbereitung viel versprechend aussah.
      Was ich sehr positiv bei Paul Meilhat empfinde ist die Vorbereitung mit Biotherm z.B. bei einer Regatta Rund Gotland. Das zeigt er richtet sich vielseitig aus. Das hilft ihm vielleicht jetzt.

  2. Headcrash

    sagt:

    Auf Platz 4 hinter Holcim zurückzufallen, die eine Etappe nicht gesegelt sind. Und dann auf dem letzten Platz zu landen, wenn man die zwei nicht konkurrenzfähigen Schiffe außen vor lässt. Bei allen Strapazen, dann noch vom Stolz auf die Crew zu sprechen und „riechen an Platz 4“, ist doch schon ziemlich dürftig,wenn man auch noch das Budget miteinbezieht. Und dennoch immer wieder von Angriff und Siegambitionen sprechen.

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    1. Lukas

      sagt:

      Die sportliche Leistungvon Team Malizia mag fragwürdig sein – die nicht gesegelte Etappe von Holcim ist aufgrund der inzwischen einbezogenen Redress-Punkte aber dafür irrelevant!

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      1. Headcrash

        sagt:

        Nicht irrelevant, da Holcim auch ohne diese Punkte noch vor Malizia liegen würde.

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        1. Lukas

          sagt:

          Genauso würden sie immer noch hinter Biotherm und Paprec liegen, wenn die die erste Etappe nicht mitgesegelt wären. Das zeigt, wie groß der Abstand zu diesen Teams ist (v.a. größer als der Abstand nach hinten!). Aber darüber hinaus verstehe ich die Aussagekraft dieses „Gedankenexperiments“ nicht…

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