Klar, die Skipper, sozusagen die Stars des TORE kennt jeder. Doch was ist mit den anderen, den Namen, die man eher selten liest und hört? Erste Folge eines Blicks auf die vermeintlich zweite Reihe an Bord der TORE-IMOCA. Wer beschleunigt den souveränen Spitzenreiter Biotherm?

Dass es sich beim TORE um ein Crew-Rennen handelt, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Entsprechend wird viel über und von Crew-Interaktion, Teamarbeit an Bord, Manöverkoordination und -abstimmung sowie Borddisziplin in den Live-Berichterstattungen gesprochen und in mehr oder weniger fachlich angehauchten Artikeln geschrieben. Mitunter wird sogar noch die „Seemannschaft“ bemüht, aber lassen wir das.
Wenn es jedoch „ans Eingemachte“ geht, also bei Katastrophen wie dem TORE-Post-Start-Crash vor Kiel oder etwa wenn eine Etappe gewonnen wird, dann stürzen sich viele wieder auf die Skipper und Skipperinnen respektive die Stars der jeweiligen Boote. Und die angeblich so wichtige Crew tritt in den Hintergrund. Vielleicht, weil sie es so will (kaum zu glauben, aber es soll heutzutage noch medienscheue Menschen geben), vielleicht aber auch, weil sie in der zweiten Reihe „zu bleiben haben“, basta.
Bei SegelReporter haben wir seit jeher ein Faible für diese „zweite Garde“. Obwohl der Begriff eigentlich gleich wieder gestrichen werden müsste. Klar, sie stehen nicht in der ersten Reihe, sind jedoch das mitunter alles entscheidende, wichtige Zahnrad im Gefüge des Teams. Anders ausgedrückt: Wenn einer im Team patzt, kann bis zur Katastrophe so ziemlich alles schiefgehen. Im Prinzip, wie in jeder Sportmannschaft. Ein typisches Beispiel für diese „kompetenten Typen im Hintergrund, die oft genug den Laden wuppen“ haben wir im letzten Podcast IMOCA Spezial mit Simon Koster vorgestellt.
Segel-DNA reichlich vorhanden
Dabei ist – logisch – die Zusammenstellung einer Segelcrew die vielleicht wichtigste Aufgabe in einem Rennen wie dem TORE. Welche Bedingungen sind zu erwarten? Was gibt „der Markt“ her, welche Segler, die in das Anforderungsprofil passen, stehen (noch) zur Verfügung? Wer kann am meisten Input bringen, wo sind Potenziale zu wecken, die bei den jeweiligen Etappen nützlich sein werden?

Nahezu ein Musterbeispiel für die gute Zusammenstellung einer Etappencrew wird offenbar gerade auf dem derzeit führenden IMOCA Biotherme vorgeführt. Jedenfalls dominiert das Team um Paul Meilhat die Anfangsphase der Regatta. Warum das Boot so schnell ist, warum das Zusammenspiel zwischen den beiden Vendée Globe-Stars Paul Meilhat und Sam Goodchild so gut funktioniert, wurde von Carsten bereits beschrieben. Und welchen Anteil hat daran die „zweite Reihe“, pardon: Reihe 1 B?
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