Am Donnerstagmorgen, ein Tag vor dem erwarteten Finish in Nizza, hat sich Biotherm beim Spitzenduell mit Holcim PRB bei der Mallorca-Passage einen knappen Vorsprung erarbeitet. Gut 20 Meilen dahinter wahrt Malizia nach einem guten Comeback seine Chance auf Platz drei.
Nach dem mühsamen Start in Cartagena hat Malizia bei der Passage von Ibiza und Mallorca den Anschluss an die Führungsgruppe gehalten, konnte aber das Absplitten des Führungsduos Holcim PRB und Biotherm nicht verhindern. Es fand unter der spanischen Küste vorteilhafte Bedingungen und setzte sich auf dem langen Kreuzschlag nach Ibiza um gut 5 Meilen ab.

Nach einer Flautennacht vor Andratx (Mallorca) wuchs der Rückstand zu den beiden Spitzenreitern auf 12 Meilen, aber Malizia hielt sich im Dreikampf mit Mapei und Paprec lange Zeit gut. Dann ging aber westlich von Pollenca mit gut 10 Meilen Rückstand zu Paprec der Anschluss verloren und Platz fünf schien festgemeißelt.

Bei der Anfahrt von Menorca konnte Boris Herrmann mit frischem Wind aber in kürzester Zeit wieder aufschließen und kämpft (Stand Donnerstagmittag) um Rang drei. An der Spitze ist Biotherm eine mögliche Vorentscheidung im Duell mit Holcim PRB gelungen. Der Vorsprung beträgt knapp 300 Meilen vor dem Ziel in Nizza gut 10 Meilen.






Die Flotte steuert nun einen Wegpunkt vor Porquerolles an, „Waypoint Charlie”. Der Wind soll zunehmend stärker werden aber unbeständig bleiben. Möglicherweise ergibt sich für die Verfolger noch eine Chance aufzuholen. „Es gab so viele Segelwechsel, Kursänderungen, Wendemanöver, Halsen – wir waren in den letzten 24 Stunden wirklich sehr beschäftigt“, sagt Malizia-Navigator Loïs Berrehar. „Wir segeln schon seit langer Zeit in Sichtweite zueinander, es ist wirklich sehr intensiv“, sagte Berrehar. „Das setzt uns unter Druck, aber es macht Spaß – ein richtiges Rennen auf engstem Raum.“

„Wir reihen viele Manöver aneinander und sind langsam ziemlich erschöpft“, fügte Ambrogio Beccaria (Allagrande Mapei Racing) hinzu. Die Bedingungen an Bord seien „sehr heiß und nicht gerade angenehm“. „Wir trinken vier bis fünf Liter Wasser pro Tag“.
Das Leben an Bord von Malizia:
Weniger als 24 Stunden vor dem Ziel ist noch nichts entschieden. „Hier kann sich alles sehr schnell ändern“, merkt Beccaria an. Die Flotte steht vor einem langen Abschnitt Etappe nach Porquerolles, bevor es zum Endspurt vorbei an der Giraglia Insel zur Nordostspitze Korsikas, und weiter nach Nizza geht.

Nicolas Lunven sagt. „Der Wind wird deutlich zunehmen. Gegenwind mit 25 bis 30 Knoten…Das Wetter ist sehr tückisch, kompliziert und wechselhaft bis zum Ziel. Wir müssen konzentriert bleiben und Fehler vermeiden … Die Etappe ist noch lange nicht vorbei.“ Auch Berrehar hofft: „Es wird wahrscheinlich zu einer Neuordnung kommen, mit Chancen, die man ausnutzen kann“.




Wie Biotherm mit einem perfekten Schlag die Führung übernahm:


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