Boris Herrmann wirkte vor dem Start von The Ocean Race Europe gelöst. Er sprach bereits über seine Taktik für die Renneröffnung, wies aber auch auf die Gefahren hin, die durch den geringen Platz und das nahe Scoring Gate entstehen. Am Ende lief jedoch nicht alles nach Plan – der Start ging daneben.
Nach der turbulenten Anfangsphase konnte sich Herrmann dennoch als einer der Gewinner fühlen – auch wenn er sich den Auftakt sicher anders vorgestellt hatte. Ziel war es, am Scoring Gate vor heimischer Kulisse die volle Punktzahl zu holen und am liebsten auch die Etappe zu gewinnen.
Von beidem war er weit entfernt. Es hätte zwar schlimmer kommen können – sportlich aber kaum. Wo er vor den heimischen Fans eigentlich glänzen und bei Starkwind die Stärken seiner Konstruktion ausspielen wollte, passte das Timing nicht.

Gut zehn Bootslängen fehlten bis zur Linie – die angestrebte Leeposition war außer Reichweite. Woran es lag, ist unklar; das Antizipieren der Geschwindigkeit bis zum Startschuss war fehlerhaft. Im Nachhinein könnte man mutmaßen, Herrmann habe sich bewusst und geschickt aus dem Gedränge herausgehalten – doch das war weder sein Ziel noch der Anspruch.

Im Video oben hatte der deutsche Skipper noch eine offensivere Herangehensweise angekündigt. Tatsächlich war in der Startvorbereitung zu sehen, wie das Team mehrere Timing-Tests zur Linie fuhr, um ein Gefühl für die Geschwindigkeit im Verhältnis zur Annäherung zu bekommen. Bei der kurzen Distanz bis Portsmouth und dem nahen Scoring Gate, das zwei Punkte bringt, war ein vorsorgliches Abgeben dieser Zähler auch eigentlich ausgeschlossen.
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