Travemünder Woche 2022: 1.400 Segler aus 26 Nationen erwartet – WMs, EMs, Ligasegeln

Lübecks fünfte Jahreszeit kann beginnen

Der Countdown für die Travemünder Woche ist eingeläutet, und die Vorfreude ist bei den Organisatoren des Segel- und des Festivalprogramm riesig, dass es wieder losgeht. Am Freitag, 22. Juli, um 18 Uhr wird die 133. Auflage der Regattawoche offiziell mit dem Signal „Heißt Flagge!“ durch Bürgermeister Jan Lindenau eröffnet.

Die F16 tragen vor Travemünde ihre Weltmeisterschaft aus. Foto: segel-bilder.de

Danach beginnt die fünfte Lübecker Jahreszeit bis zum Sonntag, 31. Juli, mit einem spannenden Segelprogramm und der Rückkehr des Festivals an die Promenaden von Trave und Ostsee. Zur Auftakt-Pressekonferenz präsentierten sich die TW-Verantwortlichen in bester Eintracht mit den Behördenvertreten und der Hoffnung, dass die Travemünder Woche in großer Eigenverantwortung der Besucher zu einem friedlichen Fest werden kann.

Für Lutz Kleinfeldt, den Vorsitzenden des Hauptveranstalters Lübecker Yacht-Club, ist die 133. Auflage der TW eine besondere Freude. 2020 wurde Kleinfeldt in sein Amt gewählt und erlebt nun seine erste Travemünder Woche als Club-Vorsitzender im nahezu vollem Umfang: „Im vergangenen Jahr hatten wir schon tollen Segelsport, aber die Sieger konnte ihre Erfolge kaum feiern. Das gehört aber dazu, und das werden wir in diesem Jahr wieder erleben“, sagt Kleinfeldt. „Außerdem werden wir mit den Trave Races und dem Vorlksbank Rotspon Cup den Segelsport wieder direkt zum Zuschauer bringen. Ein Merkmal, dass die TW von anderen Segelwochen unterscheidet.“

Gleichwohl stellte die Planung dieser Ausgabe der TW hohe Anforderungen an Frank Schärffe, den Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, und sein Team. „Eine Travemünder Woche ist immer aufwändig. Aber Corona hat Spuren hinterlassen. Wir mussten uns vielfach mit neuen Ansprechpartner auseinandersetzen. Trotzdem können wir sagen: Die Travemünder Woche steht!“ Schärffe hob die Absicherung des Events durch die Stadt Lübeck hervor, ohne die das Segelprogramm in dieser Form nicht möglich wäre, da aus dem Festivalprogramm nicht mehr wie im Maße vor Corona Finanzmittel erzielt werden können. „Das wir sicherlich auch in Zukunft so sein. Daher arbeiten wir mit Stadt und Tourismuszentrale bereits in diversen Workshops daran, das Landprogramm im Sinne des Entwicklungskonzeptes für 2030 neu zu strukturieren. Voraussichtlich im Herbst werden wir den Plan der Bürgerschaft präsentieren.“

Auf ein volles Programm konnte TW-Sportdirektor Jens Kath verweisen. Mit den Weltmeisterschaften der Formula 16 und der Yngling, sowie dem Finale der Sailing Champions League, sechs Europameisterschaften in den Hobie-Katamaran-Klassen werden Wettbewerbe von höchstem internationalen Niveau geboten. „Ein Wehrmutstropfen ist die Absage der iQ-Foil-Surfer mangels ausreichender Meldungen, aber in anderen Klassen haben wir großartige Teilnehmerzahlen. Insgesamt kommen wir auf über 500 Boote plus der 72 Teams in der Champions League. Damit werden rund 1400 Teilnehmer aus 26 Nationen erwartet“, so Kath. Die weiteste Anreise wird das Champions-League-Team aus Vanuatu, einem Inselstaat im Pazifik, haben. „Da mussten wir erst einmal sehen, wie die Nationalflagge aussieht. Damit wir auch die richtig präsentieren.“

Diese Internationalität ist es, die auch nach Uwe Bergmann von der Vermarktungsagentur uba der TW den besonderen Touch verleiht. „So etwas findet man sonst nicht bei den Festen in der Lübecker Bucht. Unsere Erleichterung ist groß, dass wir den Gästen nun auch an Land wieder ein tolles Programm bieten können.“ Aufgrund des Wegfalls einiger Standbetreiber und Dienstleister, aber auch durch die Einbindung in das touristische Leitkonzept für Travemünde, präsentiert sich der Ort vom 22. bis 31. Juli wieder mit Musik, Kulinarik und Kleinkunst, aber deutlich luftiger als vor Corona. So wird die Strandallee zur Wasserseite nicht mit Stnden bebaut und bietet freien Blick auf die Ostsee. Mit dem Musikprogramm auf der Stadtwerke Lübeck Bühne an der Nordermole, dem Beach Club am Strand, dem Bayerischen sowie dem Holsteiner Biergarten, dem Weinkarrée und einem Animationsprogramm für Kinder im Brügmanngarten wird Unterhaltung für die gesamte Familie geboten. Dazu kommt abendlicher Lichterglanz an der Passat sowie das Abschlussfeuerwerk am 31. Juli um 22.45 Uhr. Und neu im Programm ist ein TV-Bühne an der Nordermole, die eine abendliche Show mit Talkgästen, Segelvideos und Informationen rund um die Travemünder Woche bietet.

Die Polizei wird die TW mit angepasstem Personalaufgebot und dem Fingerspitzengefühl für die Situation begleiten. „Wir werden auf keinen Fall die Spaßbremsen sein, aber dafür sorgen, dass alles ordnungsgemäß verläuft“, sagt Matthias Rösing, Revierleiter des 3. Polizeirevieres Lübeck. Auch auf der Priwallseite wird die Polizei mit E-Fahrrädern Streife „gehen“.

Auf die Möglichkeiten der Anreise mit Bus und Bahn verwies Stadtsprecherin Nicole Dorell: „Die Kapazitäten des öffentlichen Nahverkehrs werden zur Travemünder Woche noch erhöht. Wir erwarten durch das 9-Euro-Ticket eine erhöhte Nachfrage.“ Das Ticket gilt übrigens auch für die Personenfähren auf den Priwall, allerdings müssen Radfahrer die Autofähre nutzen.

Als Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche wird der Jugendschutz gemeinsam mit dem Ordnungsamt als Ansprechpartner zur TW bereitstehen. Irene Schenk, Kinder- und Jugendschutz, und Melanie Wöhlk, Leiterin Ordnungsamt Hansestadt Lübeck, freuen sich auf eine friedliche Festivalwoche, soweit der feiernde Nachwuchs seine Grenzen akzeptiert. Und in den Zügen zur und von der Festivalmeile wird die Bahnpolizei verstärkt Acht geben.

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