Ultim-Klasse: Winschen-Steit um 100 Fußer Trimaran – Gabart bringt Konkurrenz gegen sich auf

"Es würde schwerfallen, ihm die Hand zu schütteln"

Die World Sailing-Regel 3.11 könnte die Ultim-Klasse und ihre Protagonisten entzweien. Wer muss nachbessern: World Sailing, die Ultim-Klasse oder Francois Gabart? Eine französische Dramödie mit vielen Weltstars.

Es gibt „Knatsch“ in der Französischen Hochsee-Regattaszene! Ausgerechnet die spektakuläre, technisch richtungsweisende, finanziell enorm aufwändige und deshalb so prestigeträchtige Ultim32/23-Klasse muss sich mit bissigen Schlagzeilen in den frankophonen Segel-Magazinen, segelverrückten Tageszeitungen der französischen Westküste und sogar im TV auseinandersetzen. Ganz zu schweigen von den per Definition nur selten imagefördernden Stammtischdiskussionen und den ausufernden Kommentaren in den Sozialen Medien.

Die strittige aerodynamisch optimierte Plattform des jüngsten Ultim-Trimarans. © SVR Lazartigue

Doch selbst unter den mehr oder weniger betroffenen Segel-Stars der Szene und unter den Preparateuren haben sich in den Diskussionen zwei Fronten gebildet, die in den Stammkneipen durchaus lautstark ihre jeweils „unumstößliche Wahrheit“ kundtun.

Die Freundschaften sind komplizierter geworden

Ohne Übertreibung: Dabei sind bereits Freundschaften unter Segelstars (zumindest vorübergehend) aufgekündigt worden, der eine oder andere verbale Schlagabtausch artete in regelrechte Beschimpfungen aus, angeblich wechseln manche der Akteure die Straßenseiten, um Begegnungen zu vermeiden. Und sogar finanziell ausgesprochen potente Sponsoren sollen sogar schon mit Rückzug aus dem Ultim-Business gedroht haben.

Gabart in seinem Fighter-Cockpit. © SVR Lazartigue

Es geht also um Elementares, wirklich Wichtiges und Essentielles, oder? Selbstverständlich, würden die Einen antworten. Schließlich stehe die Sicherheit auf Hoher See auf dem Spiel und die Klassenregeln würden auch nicht befolgt. Alles sei übertrieben und hochgekocht, von lächerlicher Bedeutungslosigkeit und letztendlich nur einem hohen Neidfaktor geschuldet, argwöhnen die Anderen.

Nennen wir die Namen der Hauptakteure: Francois Gabart versus Thomas Coville, Armel Le Cleac’h, Charles Caudrelier und Franck Cammas sowie Yves Le Blevec. Alles sind Skipper der Ultim-Klassenvereinigung, allesamt sind Vorzeige-Sportler der Hochseeszene. Dazwischen stehen die Klassenvereinigung und World Sailing, die beide

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Michael Kunst

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4 Kommentare zu „Ultim-Klasse: Winschen-Steit um 100 Fußer Trimaran – Gabart bringt Konkurrenz gegen sich auf“

  1. avatar Wilfried sagt:

    Wenn man rauskucken will kann man das in den geschlossenen Cockpits genauso wie in diesen Kanzeln. Die Frage bei short-handed ist doch vielmehr wie viel man überhaupt rauskuckt und wieviel man sich auf die Systeme verlässt. Das ist doch das wahre Problem.

  2. avatar Chris Lükermann sagt:

    Die Regel gibt es auch im IMOCA.
    Der Unterschied ist, dass selbst bei den „geschlossenen Cockpits“ Fenster vorhanden sind, die den Blick nach vorne und zu den Seiten erlauben.
    Diese gibt es bei SVR nicht. Wenn man nicht in einem der Cockpits sitzt, hat man keine Sicht nach vorn.
    Und wer weiß, wie schlecht Kameras Tiefe und Distanz vermitteln, versteht die Sorge der Klasse.

  3. avatar breizh sagt:

    Hat mal wieder Spaß gemacht den Artikel zu lesen und Insides zu bekommen.
    Der Vorteil eines geschlossenen Cockpit ist sehr nachvollziehbar. Anscheinend gab/gibt es diese Regel im IMOCA Rennzirkus nicht. Wieso eigentlich nicht. Aber da hat es bisher ja auch keinen gestört.

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