Umweltbilanz einer neugebauten Rennyacht: CO2-Fußabdruck um zwei Drittel vergößert

So nachhaltig ist ein foilender IMOCA (nicht)

Im Herbst ließ das Segelteam 11th Hour Racing seinen neuen IMOCA „Mālama“ zu Wasser. Jetzt folgt die Umweltbilanz. Sie soll dem Bootsbau zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen.

Die Foils eines IMOCA tragen 18 Prozent zum CO2-Ausstoß bei © Thierry Martinez / 11th Hour Racing

Das 11th Hour Racing Team hat sich das Thema Nachhaltigkeit besonders groß auf die Fahne geschrieben. Zwar engagieren sich auch andere IMOCA-Teams wie beispielsweise Boris Herrmanns Team Malizia dafür, die Umweltbelastung ihrer Projekte zu verringern. Doch bei 11th Hour Racing ist die Nachhaltigkeit das zentrale Anliegen des Hauptsponsors.

Hinter dem US-amerikanischen Segelteam steht die Familienstiftung von Eric und Wendy Schmidt. Eric Schmidt ist ein Informatiker und Manager, der unter anderem für Google gearbeitet hat. Seine Frau Wendy ist aktive Seglerin. Das 11th Hour Racing Team gehört zu dem gleichnamigen Programm, mit dem ihre Stiftung nachhaltige Projekte finanziert.

Neubau und Nachhaltigkeit

Das Team nahm 2017/18 als Vestas 11th Hour Racing mit einem gebrauchten Volvo Ocean 65 am letzten Volvo Ocean Race teil. 2019 kaufte es dann den Imoca von Hugo Boss, mit dem die Crew im letzten Jahr beim Ocean Race Europe hinter dem Offshore Team Germany den zweiten Platz bei den Imocas belegte.

Für das Ocean Race 2022/23 und die nächste Vendée Globe 2024/25 hat man nun erstmals ein neues Boot bauen und den Bau bilanzieren lassen. Diese Lebenszyklusanalyse des neuen IMOCAs „Mālama“ wurde mit einer entsprechenden Analyse eines älteren IMOCAs verglichen. Das Ergebnis: Bisher ist die IMOCA-Klasse kein Beispiel für Nachhaltigkeit – im Gegenteil.

Etienne Le Pen erstellt die Lebenszyklusanalyse © Amory Ross / 11th Hour Racing

Nachhaltigkeitsmanager Damian Foxall sagte anlässlich der Vorstellung der Umweltbilanz: „In den letzten zehn Jahren gab es erstaunliche Fortschritte bei der Leistung auf dem Wasser in unserer Klasse, aber dies hatte einen hohen Preis. Seit 2010 ist der Fußabdruck eines IMOCA um fast zwei Drittel von 340 auf 550 Tonnen Treibhausgasemissionen gestiegen.“

Umweltbilanz als Basis

Zwar ist der Anteil des Segelsports an Treibhausgasemissionen insgesamt gering, aber die Branche hat trotzdem ihren Beitrag zu leisten. Nach dem Pariser Übereinkommen

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