Untersuchung zu Bermuda-Race-Untergängen: Teil 1 „Gunga Din“ – Was man lernen kann

Rätselhaftes Notsignal 45 Tage danach

Gleich drei Segelyachten mussten im Rahmen des Newport Bermuda Race 2024 aufgegeben werden. Nach den Vorfällen haben die Organisatoren mit zwei Verbänden die Fälle untersucht und aufgearbeitet. Teil 1: Warum und wie die „Gunga Din“ aufgegeben wurde und welches Rätsel es dabei noch gibt.

Die gesunkene Gunga Din
Musste aufgegeben werden: Die Gunga Din. ©BRF Daniel Forster

Für den Untersuchungsbericht beauftragten die beteiligten Organisationen ein Gremium erfahrener Hochseesegler mit der Untersuchung des „Gunga Din“ Untergangs und der anschließenden Rettung durch die Crew der „Desna“. Ziel war es, relevante Informationen von beiden Crews zu sammeln. Weitere Gremien befassten sich mit strukturellen und kommunikationstechnischen Aspekten des Vorfalls. Die Untersuchung folgte den Richtlinien von US Sailing und World Sailing, um Lehren für andere Hochseesegler zu ziehen – und nicht, um Schuld oder die Ursachen des Vorfalls zu bestimmen.

Vorgehensweise

Mehrere Mitglieder der Gunga Din-Crew wurden von der Expertenkommission befragt. Der Eigner Robert Fye, ein pensionierter Marineoffizier, und sein Co-Skipper Paul Cunningham, ein Master Instructor der Royal Yachting Association (RYA), hatten ihre Berichte kurz nach dem Vorfall verfasst. Am 7. November 2024 wurden Robert Fye und sein Sohn, Dr. Alexander Fye, interviewt. Zudem lagen Fotos des Bootsinneren sowie Videos der Rettung vor. Ann Noble-Kiley und Richard York befragten Ron Bouley, ein Crewmitglied.

Der Skipper der Desna, Adam van Voorhis, ein Airline-Pilot, sowie der Navigator Brian Brousseau, ein Experte für Marineelektronik, wurden am 8. November 2024 von den Mitgliedern des Untersuchungsgremiums William Strassberg, Ernest Godshalk und Sheila McCurdy interviewt. 

Erkenntnisse

Die Gunga Din war eine 1988 gebaute Sweden Yachts 41, die Robert Fye 2021 erworben hatte. Das Boot war umfassend modernisiert worden und wurde in den letzten drei Jahren zweimal überprüft – einmal nach einer Grundberührung und ein weiteres Mal vor dem Verkauf an Fye. Die siebenköpfige Crew hatte an Safety at Sea-Schulungen teilgenommen, sechs Crewmitglieder hatten zuvor gemeinsam auf dem Boot gesegelt.

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