Vendée Globe: Boris Herrmann auf Platz zwei gerechnet – Sind die Zeitgutschriften unfair?

Noch so’n Ding, Augenring

Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe nach zwei Halsen etwas an Boden verloren, er ist aber noch voll im Spiel. Der Kollisionskurs mit einem Frachter raubte Schlaf. Franzosen mokieren sich über Zeitbonus.

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22 Antworten zu „Vendée Globe: Boris Herrmann auf Platz zwei gerechnet – Sind die Zeitgutschriften unfair?“

  1. Rolf Hufnagl

    sagt:

    Das Problem liegt in der unglücklichen (saudoofen) Headline!
    „Franzosen“ mokieren sich über Zeit-Bonus.
    Haben sich wirklich alle ca. 67 Millionen Franzosen mokiert?
    Sicher nicht.
    Es waren wohl nur ein paar (irrlichternde) Fans.
    Das dürfen diese auch, dies gehört zur Meinungsfreiheit.
    Man muss das aber in der Headline dann auch wahrheitsgemäß so zum Ausdruck bringen.
    Die Leistungen aller Teilnehmer dieser Vendee Globe, ob Erster, Letzter, Frau oder Mann, Behindert oder nicht, im Ziel angekommen, oder ausgeschieden, sind unfassbar und allen gebührt Respekt und Anerkennung.
    Der Segelsport war erfreulicherweise schon immer international und dies problemlos.
    So solls auch bleiben.
    Wir leben auf einer Welt und wir segeln auf einer Welt und insbesondere wenn um die ganze Welt gesegelt wird, sollten wir uns verbinden und nicht durch gestriges Vokabular entzweien.

  2. SlocumS/W

    sagt:

    Kein Rennen ohne Regeln. Und die müssen stehen.
    Mit welcher ‚Black Box‘ allerdings die nur 6 Stunden für Boris errechnet wurden, darf nicht das Geheimnis der Jury bleiben. Nur Boris selbst und sein Team können das beurteilen.

  3. Bruno

    sagt:

    Ich finde es sollte noch ein Blut und Haartest durchgeführt werden die Franzosen nehmen vielleicht Drogen deswegen die unverständliche Kritik schon im Vorfeld.

  4. Schleiwelle

    sagt:

    Also mal ganz von vorn. Priorität vor allem hat die Rettung in Seenot geratener Menschen. Und da spielt es keine Rolle, ob Regatta oder Kreuzfahrt. Dass bei einer solchen Regatta wie die Vendée Globe für Rettungseinsätze Zeitgutschriften erteilt werden ist doch wohl völlig normal. Oder möchte man vielleicht riskieren, dass die in der Nähe befindlichen Teilnehmer ihre Geräte ausschalten, um keine Zeit zu verlieren?? Wenn man von unfair spricht, muss man sich mal die Segelgeräte anschauen. Für so etwas gibt es bei herkömmlichen Regatten die Yardstick Zahlen. Also was ist hier unfair, wenn sich Menschen selbst in Lebensgefahr begeben, um Andere aus Seenot zu retten.

  5. Bjoern

    sagt:

    Boris selbst wird ja auch durch eine Gutschrift (von Bestaven) bedroht und hat nach der Escoffier-Rettung erwähnt, daß er die zu hoch empfindet.

  6. breizh

    sagt:

    Ganz dünnes Eis hier gerade!
    Wenn Carsten hier schon etwas Populistisches behauptet, wie „es wird von Unfairness gesprochen – vielleicht auch wegen der drohenden Gefahr, dass dadurch erstmals ein Nicht-Franzose die Vendée Globe gewinnen könnte.“ Dann würde ich mindestens eine Quellenangabe erwarten. Ich habe bisher keine französische Quelle gehört/gelesen, die so etwas behauptet. Eher das Gegenteil! Auch im Text wurden nur positive Aussagen zitiert. Wenn so etwas behauptet wird, dann bitte mit Quellenangaben! Sonst ist SR nicht besser als die Bild-Zeitung.

  7. PL_peterklingmueller

    sagt:

    wie heisst der Buchtitel von Tim Kröger:“Abgerechnet wird im Ziel“.
    Drücke natürlich fest die Daumen und er soll sein Ding weitermachen , wird schon klappen!
    Nicht schnacken, -weiter-machen.

  8. KptAhab

    sagt:

    Was ist dass denn für eine Diskussion??!!
    Die Zeitgutschriften zu kritisieren, finde ich auch in hohem Maße unfair.
    Dann sind die Ersten halt nicht gut genug oder schnell genug gesegelt, wenn es Ihnen über zigtausende von Seemeilen nicht gelungen ist, den Vorsprung nach Hause zu segeln oder auszubauen, der ihnen dadurch entstanden ist, dass die drei noch im Rennen verbliebenen Boote da eine Nacht lang versucht haben, jemanden aus dem Bach zu fischen.
    Das erinnert in bisschen an Trump, der vorher schon sagt, dass die Wahl ja nur unfair abgelaufen sein kann, sollte der Fall eintreten, dass er sie nicht gewinnt.

  9. PL_peterklingmueller

    sagt:

    wie heisst der Buchtitel von Tim Kröger:“Abgerechnet wird im Ziel“.
    Drücke natürlich fest die Daumen und er soll sein Ding weitermachen , wird schon klappen!

  10. Olli

    sagt:

    Für die Vendée Globe ist Boris ohnehin schon ein Segen, weil er durch seine mitteilsame Art und immerwährende Höflichkeit vormacht, wie Medienarbeit gehen kann. Würde er gewinnen, wäre es ein Sechser im Lotto für das Rennen. Es würde deutlich internationaler werden und könnte mit viel größerem Einfluss punkten.
    Ein Vergleich mag der Americas Cup nach 83 darstellen. Für die Millionäre unter Strohhüten, die sich alle drei oder vier Jahre zum Segeln vor Newport trafen war es natürlich unkomfortabel, die Trophäe mir nichts dir nichts in down under zu wissen. Aber der Cup danach, 86/87 vor Fremantle, war der größte der bisherigen Geschichte. Derlei könnte der Vendée auch passieren.
    Wäre ungewohnt für die Rennställe in der Bretagne, aber wirtschaftlich gesehen ein Segen für das Einhandsegeln allgemein und Frankreich im Besonderen.

  11. Holly

    sagt:

    Da haben die Frenchies plötzlich Schiss, dass ein Deutscher gewinnen könnte, und schon sollen die Zeitgutschriften unfair sein. Wäre es andersherum gewesen, hätte niemand sich beschwert. Und Boris hat ja sogar noch relativ wenig Gutschrift bekommen. Ich find das ehrlich gesagt ein bisschen lächerlich.

    1. Olli

      sagt:

      Übrigens wird die durchaus vorhandene Unfairness der Zeitgutschrift in Frankreich unabhängig von der Nationalität gesehen. Die drei Retter haben einen großen Vorteil dadurch und es ist durchaus anzunehmen, daß sie ähnlich positioniert wären, wenn sie nicht in die Suche involviert gewesen wären. Diese Gutschriften werden aber nicht leichtfertig verteilt, weswegen einige Spezialisten noch eine Woche nach dem Unglück gerechnet haben, um halbwegs belastbare Werte der Wiedergutmachung zu erreichen. Ein Rennen wie dieses, in dem sich wetterbedingt das Feld mehrfach eng zusammen schiebt und quasi neu startet ist immer gut für diejenigen, die Anspruch auf Wiedergutmachung haben. Das ist dann natürlich unfair gegenüber denjenigen, die geradeaus durchgefahren sind und vielleicht noch ein größeres Geschwindigkeitspotential haben.
      Das sind aber alles Betrachtungen, die unabhängig von der Nationalität des Kontrahenten gemacht werden. Es wäre begrüßenswert wenn wir das auch tun könnten, so sehr wir Boris auch den Sieg wünschen.
      Die Skipper da draußen kennen sich untereinander besser als der hiesige Durchschnitt den einzigen deutschen Teilnehmer kennt. Lasst die mal machen. Die wissen schon was sie tun und was sie sagen.

      Achtung Ironie und Überheblichkeit:

      Sind ja keine Fußballer…

      Ironie und Überheblichkeit aus.

      1. Jörg Gosche

        sagt:

        Ironie an:
        Profisportler sind doch alle gleich!
        Ironie aus.

      2. Willem

        sagt:

        ….wegen Unfairness..kritische Stimmen aus dem französischen Lager.
        Wie ist sowas zu verstehen wenn so pauschaliert wird? Man sollte nicht jeden Furzlaut einer vl. kleinen Maus eine Plattform geben. Ich glaube da hat nur jemand genießt, jemand hats gehört, jemand meint das sei wichtig.

  12. Macki

    sagt:

    …und Louis Burton konnte seine 5 Stunden Zeitstrafe für seinen Frühstart abbummeln, als es ihm gerade aufgrund der ohnehin allgemeinen Flautenlage zupass kam…

    1. SlocumS/W

      sagt:

      Gut bemerkt. Eine andere Konsequenz hätt so aussehen können, dass er die 5 Stunden am letzten Tag vor dem Finish hätte absitzen müssen. Auch Juries sollten nie auslernen.

  13. Jörg Gosche

    sagt:

    Is ja noch ein bisschen früh darüber zu spekulieren … aber in der Tat würde es in Frankreich schon einige Reaktionen auslösen wenn ein Nicht-Franzose (und dann wohlmöglich auch noch ein Deutscher) dieses Event gewänne.

    Aus eigener Erfahrung:
    Als Hannes und ich dereinst mit unseren F 18 beim EUROCAT das Long-Distance-Race (Grand Raid Voiles et Voiliers) gewannen, wurden wir in der Presse (und auf der Ergebnisliste) hinterher plötzlich Dutch, d.h. Holländer.

    1. SlocumS/W

      sagt:

      Sehr gut! Nichts ist wertvoller als selbstgemachte Erfahrungen in dieser Hinsicht.

  14. Björn

    sagt:

    Hanna Oldendorff aus Lübeck, oder?

  15. Bollwerk

    sagt:

    Aber hallo,

    da kann man ja froh sein, dass ausser Herrmann auch zwei Franzosen eine Zeitgutschrift haben. Diese Debatte ist höchst erstaunlich und es ist ein Skandal, dass sie überhaupt stattfindet. Man stelle sich vor, Franzosen hätten einen Italiener, Deutschen oder Engländer gerettet und dafür keine Zeitgutschrift bekommen………..

    Handbreit