Boris Herrmann ist wieder auf dem Vormarsch. Bei den harten Vorwindbedingungen im Pazifik punktet er aktuell mit seinen theoretischen Vorteilen auch in der Realität. Aber die Konkurrenz ist auch durch Reparaturen gehandicapt.
Die Konstrukteure der erfolgsgewohnten IMOCA-Schmiede VPLP blicken dieser Tage besonders aufmerksam Richtung Süden, wo das Renngeschehen der Vendee Globe in vollem Gange ist. Die erfolgsgewohnten Designer deren Boote die vergangenen drei Einhand-Weltregatten gewannen, haben aktuell nur noch ein Eisen im Feuer und das schmiedet Boris Herrmann.
Seit die Gründer des Unternehmens Marc Van Peteghem and Vincent Lauriot-Prévost (SR-Porträt) 2021 die Führung in jüngere Hände legten, wandten sich viele IMOCA-Spitzenteams von VPLP ab. Mehr als der Führungswechsel trug dazu sicher bei, dass die vergangene für die Konstrukteure nicht besonders erfolgreich verlief. Zwar siegte mit Maitre Coq (Bestaven) eines ihrer Designs, aber dabei handelte es sich um ein Boot der vergangenen Generation mit kurzen Flügeln, das von den Schwächen der Neubauten und dem sehr speziellen Wetter profitierte.
VPLP hatte seine Neubau-Ideen zum Umsetzen neuer Regeln für längere Foils in dem Projekt mit Alex Thomson verwirklicht. Dessen neue Hugo Boss mit dem ersten vollverkleideten Cockpit sollte insbesondere gegen die Neubauten der Konkurrenz von Designer Juan Kouyoumdjian (Arkea Paprec, Simon; Corum l’Epargne, Troussel) und Verdier (Macif, Charlie Dalin; LinkedOut Thomas Ruyant) dominieren.
Aber das funktionierte nicht so wie gewünscht. Zwar erfüllten alle Neubauten nicht die Erwartungen insbesondere im Southern Ocean, aber Hugo Boss war auch auf dem Atlantik gegen die Verdier Konstruktionen unterlegen – und fiel schließlich mit Schäden aus. Im Besitz von Alan Roura (Hublot) scheinen sich die Schwächen der Konstruktion zu bestätigen. Auch die neue Charal von Jérémie Beyou erfüllte damals nicht die Erwartungen. Der Skipper wechselte danach für den Neubau (Charal 2) zum Konstrukteur Sam Manuard.
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