Fabrice Amedeo (47) hat als letzter klassifizierter Segler seine zweite Vendée Globe beendet. Er benötigte 114 Tage. Der Franzose war schon Politik-Journalist, Werbegesicht und ist studierter Philosoph. Eigentlich hatte er eine ganz andere Regatta geplant.

Fabrice Amedeo hatte in den vergangenen Jahren ein unglückliches Händchen mit seinen Vendée-Globe-Plänen. Seine erste Regatta 2016/17 verlief noch gut mit Rang 11 von 29 Startern nach rund 104 Tagen. Aber vier Jahre später musste er schon nach 50 Meilen umdrehen, neustarten und schließlich doch in Kapstadt aufgeben.
Danach im Juli 2021 bei einem Törn mit Journalisten, denen er sein neues Öko-Projekt für die nächste VG-Teilnahme vorstellte, krachte er bei Quiberon so schwer auf einen Felsen, dass vier Personen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Trotzdem konnte er später sogar ankündigen, seinen IMOCA mit von Alex Thomson gekauften kraftvolleren Tragflächen aufrüsten zu wollen.

Tatsächlich kam er mit dem Update besser in Schwung und bereitete sich darauf vor, insbesondere bei der Route du Rhum im November 2022 ein neues Niveau zu erreichen. Das funktionierte auch zu Beginn des Rennens recht ordentlich, dann aber passierte das maximale Drama.

„Der Tod hat mich heute nicht gewollt“ betiteln wir später die Geschichte, in der der Journalist ausführlich über sein Erlebnis berichtet. Im harten Wellengang platzt ein Ballasttank. Mehrere hundert Liter Wasser schwappen ins Boot. Die Batterien fallen durch den Wasserkontakt aus. Später beginnen sie zu rauchen. Amedeo greift zum Feuerlöscher und scheint das Problem in den Griff zu bekommen. Aber nach einem Tag kommt es plötzlich erneut zur Rauchentwicklung. Dann folgt eine Explosion. Flammen schießen aus der Kajüte. Im letzten Moment gelingt es dem Skipper, die Rettungsinsel ins Wasser zu werfen und zu springen. Sein Schiff sinkt. Amedeo wird schließlich von einem Frachter gerettet.
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