Vendée Globe: Ökonomie versus Ökologie und Greenwashing – das Dilemma mit dem CO2-Fußabdruck

Ökologisch-ökonomische Patenthalse

CO₂-Fußabdruck, eine Million Fans vor Ort, 40 Boote am Start, darunter ein Großteil neu, 5-Euro-Tickets für die Regionalbahn und ein Sponsor, der sein gesamtes Produktsortiment in Plastik anbietet – wie das alles zu vereinbaren ist, zeigt die Vendée Globe 2024.

Die Vendée Globe 2024 wird eine Rekord-Ausgabe, das steht schon mal fest. 40 IMOCA werden mit ihren Skipperinnen und Skippern über die Startlinie vor Les Sables d’Olonnes segeln. Bei der letzten Ausgabe waren es noch 33 – bereits damals fragte man sich, ob eine derart große Flotte rasender Foiler überhaupt heil um die Welt gebracht werden könnte. Und wo eigentlich die „nach oben offene IMOCA-Skala“ endet.

Auch ökonomisch wird es rekordverdächtig. Nach einem Corona-bedingt eher schwach besuchten Start zur letzten Ausgabe vor vier Jahren, erwarten die Organisatoren der Weltumseglung dieses Jahr erneut wieder mehr als eine Million Besucher, die sich hauptsächlich zum Start, aber auch in den Tagen zuvor in dem Küstenort des Departements Vendée einfinden werden.

Das Budget dieser Vendée Globe schießt ebenfalls in die Höhe. An Kosten werden 21 Millionen Euro netto dieses Jahr für das Event veranschlagt. 2020 waren es noch 16 Millionen und 2016 gab man „nur“ 12,3 Millionen Euro aus.

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5 Antworten zu „Vendée Globe: Ökonomie versus Ökologie und Greenwashing – das Dilemma mit dem CO2-Fußabdruck“

  1. PL_hoffy

    sagt:

    Sodebo ist einer von vielen Sponsoren die sich mit relativ wenig finanziellem Aufwand ein grünes Jäckchen überstreifen. Es ist gut das ausgiebig gerechnet wird, aber ja, bissl mehr Ehrlichkeit wäre angebracht.
    Wie man im Rennbootbau von Carbon-composite / Petrochemiestoffen wegkommen will…ich bin gespannt, ich würde vorsichtig in Jahrzehnten schätzen.
    Bin seit 2016 fanboy, grossartig was das für eine krasse Maschine geworden ist…sicherlich vor allem durch die Video-Sat-feeds.
    Cheers!

    1. PL_hoffy

      sagt:

      Spielt eigentlich Starlink schon ne Geige oder laufen die Feeds ausschliesslich über Iridium?

      1. hughamann

        sagt:

        Ich nehme an INMARSAT, Iridium ist eher tot.

  2. pl_j.kuehl

    sagt:

    Ich wage die Behauptung aufzustellen, dass Höchstleistungs-Weltklasse-Sport niemals im Sinne eines nachhaltigen-umweltfreundlichen Events mit geringem Gesamt-CO2-Fussabdruck funktionieren wird. Ich will hier nicht in Whataboutism machen, doch wie ist es denn mit der Anreise und den Übernachungen z.B. zum Berlin Marathon oder dem Hawaii-Ironman um nur zwei Beispiele zu nennen

    Das ändert allerdings nichts an der Notwendigkeit, den CO2-Fussabdruck soweit wie möglich zu vermindern. Oder Sodebo zu motivieren, nachhaltiger zu arbeiten. Die Frage ist aber, ob dann noch genug Gewinn für teures Sponsoring vorhanden ist.

    Womit sich die Katze mal wieder selbst in den Schwanz beisst. Jedenfalls hab ich auch keine Lösung.

  3. ds

    sagt:

    Immerhin werden die Boote nicht wie beim Sailgp um die welt geschifft und die teams geflogen, was sich dann noch race for the planet nennt (und aich dagegen hab ich im spitzensport nichts, wenn man einfach ehrlich ist)

    Imocas sollen bitte die spitze der Leistungsfähigkeit im offshore monohull sein. Die kohlefaser boote halten mange und werden über wiederverkaufe teils 10 nis 20 jahre aktiv eingesetzt und auch danach noch genutzt. Das ist nachhaltiger als ein americas cup mit 75 Fuß booten, die für 2 monate racing existieren.

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