Vom Marine Corps zur Mini-Transat: US-Marine Gibbons-Neff Jr. lässt Manuard-Foiler bauen

Ein Foiler für Veteranen und Patrioten

Ausgerechnet ein amerikanischer Marine-Soldat will die nächste Mini-Transat gewinnen. Den geeigneten Untersatz lässt er gerade bei JPS Productions in La Trinité bauen: Einen neuen Mini-Foiler aus der Feder von Star-Designer Sam Manuard.

Der neue Foil-Mini, Riss: Manuard. Wird der Amerikaner damit die nächste Mini Transat aufmischen? © PGN Ocean Racing

Irgendwie sind die Ministen immer wieder für eine Überraschung gut. Das wissen wir aus unzähligen Abenteuern während der Regatten, im Besonderen der Mini-Transat. Aber auch dank richtungsweisender Innovationen an den kleinen Prototypen-Flitzern, zuletzt Scow-Bug und eine tatsächlich und letztlich funktionierende Foil-Technik.

Dass die Klasse trotz fortschreitender internationaler „Öffnung“ weiterhin sehr Frankreich-lastig ist, dürfte ebenfalls hinlänglich bekannt sein. Da erstaunt es wenig, dass man bislang in den französischen Medien noch nichts oder nur sehr wenig von einem Projekt gehört oder gelesen hat, das – wäre es pur französisch – durchaus für Furore gesorgt hätte. Dabei ist die Geschichte medienträchtig, wenn nicht sogar anrührend. Sie hat (für viele Franzosen) nur den einen Nachteil: sie ist amerikanisch.

Vom Marine Corps aufs Deck

Bleiben wir zunächst beim Plot der Story. Der Amerikaner Pete Gibbons-Neff Jr. ist ein ex Marine-Corps Soldat, der seit 2018 beim U.S. Patriot Sailing Team (nomen est omen) am Ruder bei diversen (erfolgreichen) Melges-Regatten saß. Zuvor war Pete sogar auf dem Vorschiff von Dennis Conner unterwegs.

2020 kommt der Soldat von einem mehrjährigen Einsatz im Nahen Osten zurück in die USA, zieht von North Carolina in die Region Washington D.C. und sucht einen Weg zurück aufs Wasser. Er beschreibt seine damalige Situation so: „U.S. Patriot Sailing war da für mich — in einer schwierigen Phase meines Lebens. Das Team gab mir die Chance Rennen zu segeln, umgeben von Veteranen, die auch außerhalb des Wassers Unterstützung boten.“

Das U.S. Patriot Sailing Team ist eine Non-Profit-Organisation, die US-Veteranen durch Segeln Kameradschaft, Rehabilitation und persönliche Weiterentwicklung bietet. Gibbons-Neff weiter: „Der Beitritt zu diesem Team während meines Übergangs aus dem aktiven Dienst war eine große Hilfe. Genau deshalb existiert das Team; und ich bin stolz, U.S. Patriot Sailing nun auf internationaler Ebene zu vertreten“.


Doch Pete Gibbons-Neff Jr. wollte sich nicht mit irgendwelchen Wochenend-entlang-der-Ostküste-Regatten zufrieden geben. Seine während der militärischen Missionen im IT-Bereich angesiedelte Arbeit im Ausland (Naher Osten, in jüngeren Jahren Afghanistan) hatten ihn Einsamkeit aushalten lassen, kurze Schlaf-Rhythmen war er gewohnt, das Leben auf engstem Raum fürchtete er nicht. Gretchenfrage: Was liegt da näher, als eine Mini-Transat-Kampagne?

 

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