Nach einem grauen Start am Samstag folgte am Sonntag ein fast schon mediterraner Renntag vor Warnemünde.
Samstag
Noch bevor die 83. Warnemünder Woche am Samstag um 14.00 Uhr offiziell eröffnet wurde, gingen die Dickschiffe um 10.00 Uhr über die Startlinie der Mecklenburgischen Bäderregatta. Aufgeteilt in zwei Startgruppen ging es für die zehn Yachten der ORC- und der Yardstickwertung pünktlich los.
Vor den Schiffen lagen insgesamt circa 22 Seemeilen, einmal nach Kühlungsborn und zurück nach Warnemünde. Schnellstes Schiff und damit die Line Honors sicherte sich die Crew der “Edelweiss” um Skipper Thomas Reinecke mit einer gesegelten Zeit von 3 Stunden und 57 Minuten. Nach berechneter Zeit hat in der ORC-Wertung die Farr 30 “Sputnik” von Skipper Conrad Brinkmann gewonnen. In der Yardstickwertung hatte die „Bonito“ unter Skipper Patrick Moll den Bug vorne. Sie benötigte etwas über fünf Stunden für die Strecke.
Die Ergebnisse aus der Mecklenburgischen Bäderregatta werden am Ende der Warnemünder Woche mit dem Ergebnis von Rund Bornholm (Start: Montag, 6. Juli, 12 Uhr) und den Up & Down Wettfahrten (9. bis 11. Juli) zum Warnemünder Woche Cup zusammengerechnet.
505er
Das Team aus Steuermann Wolfgang Hunger und Vorschoter Holger Jess wurde zum Auftakt der Internationalen Deutschen Meisterschaft der 505er seiner Favoritenrolle gerecht und führt das Feld der 40 505er an. Die Seriensieger beendeten alle drei heute absolvierten Läufe auf Platz eins. Auf Platz zwei folgen Jan-Philipp Hoffmann und Felix Brockerhoff vom Düsseldorfer Yachtclub mit einem zweiten, einem dritten und einem fünften Platz. Lena Stückel und Johannes Tellen vom Deutschen Touring Yacht-Club liegen auf Platz drei.
Wettfahrtleiterin Svenja Herziger zeigte sich zufrieden mit dem Tag: „Wir haben drei schöne Wettfahrten durchbekommen, bei stabilem Westwind. Im Tagesverlauf schwächte sich der Wind dann etwas ab.“ Vier Wettfahrten werden mindestens benötigt, damit der Status einer Deutschen Meisterschaft erreicht ist.
Morgen stehen regulär drei weitere Wettfahrten auf dem Plan. Erster Start ist um 11:30 Uhr. Die Internationale Deutsche Meisterschaft der 505er läuft noch bis Dienstag.
H-Boote
Die 17 H-Boote, die für ihre Ranglistenregatta nach Warnemünde gekommen sind, konnten heute ihre drei geplanten drei Wettfahrten abschließen. Die Führung am ersten Tag sicherte sich der Deutsche Meister Holger Köhne mit zwei ersten und einem fünften Platz. Für morgen stehen zwei Wettfahrten im Programm. Der erste Start ist für 11 Uhr vorgesehen.
Sonntag
505er
Wenn nach bislang sechs Wettfahrten der potenzielle Streicher ein zweiter Platz ist, dann spricht das für die Konstanz von Wolfgang Hunger und Holger Jess. Nach drei ersten Plätzen gestern, lieferten die 505er-Legenden heute drei zweite Plätze ab. Eine Wettfahrt gewannen Jan-Philipp Hofmann und Felix Brockerhoff vom Düsseldorfer Yacht-Club und liegen damit nach wie vor auf Platz zwei. Die dritte Wettfahrt des Tages entschieden die Franzosen Philippe Boite und Marin Carnot für sich und belegen damit den Platz hinter den Drittplatzierten Lena Stückl/Johannes Tellen vom Deutschen Touring Yacht-Club. Insgesamt nehmen 44 Crews an der Deutschen Meisterschaft der 505er teil.
H-Boot
Deutscher H-Boot Meister Holger Köhne vom Potsdamer Yacht Club und seine Mitsegler Jan Köhne und Sven Ulrich konnten nach zwei heute absolvierten Wettfahrten ihre Führung weiter ausbauen. Ein Sieg und ein siebter Platz, der vorerst als Streichergebnis gewertet wird, addiert mit den gestrigen drei Wettfahrten, macht acht Punkte im Klassement. Auf Platz zwei liegt Peter Zauner (Yachtclub Seeshaupt) mit 13 Punkten, gefolgt von Bernd Zimmermann (Tegeler Segel-Club) mit 14 Punkten. Zwei weitere Regattatage liegen noch vor den 17 H-Booten.
J/70
Der Hamburger Unternehmer Michael Grau vom Norddeutschen Regatta Verein führt nach den ersten drei Wettfahrten die German Open der J/70 an. Ein erster, ein zweiter und ein dritter Platz sind mehr als solider Einstieg in die Veranstaltung. Unterstützt wird Grau an Bord durch den australischen Segelprofi David Chapman, der in der J/70-Klasse kein unbekannter ist: 2019 gewann er als Skipper in St. Moritz die Sailing Champions League für die Royal Sydney Yacht Squadron. Die illustre Crewliste von Michael Grau bietet allerdings noch einen weiteren Weltklassesegler: Der Brite Gerry Mitchell ist unter anderem dreimaliger Volvo-Ocean-Race-Teilnehmer und mehrfacher Farr 40-Weltmeister. Komplettiert wird die Crew von Florian Thoelen.
Auf dem zweiten Platz folgt Michael Graus Vereinskamerad Carsten Kemmling. Der Chefredakteur des Segelportals segelreporter.com schwärmte am Abend: „Es hat heute tierisch Spaß gemacht! Es war traumhaftes Segeln mit weißen Schaumkronen – fast schon mediterran.“ Nach Platz sieben in der ersten Wettfahrt folgten für den Hamburger und seine Crew ein erster und ein zweiter Platz. Auf dem dritten Platz der Gesamtwertung liegt aktuell Lukas Feuerherdt vom Blankeneser Segel-Club, gefolgt von Steuerfrau Johanna Meier vom Akademischen Segelverein Warnemünde auf Platz vier. Auch die Bundesliga-Seglerin freute sich über den Segeltag: „Es hat heute richtig viel Spaß gemacht. Erst war nicht viel Wind, aber später hatten wir richtig Druck!“
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