Will Harris: Wie Malizia plötzlich so schnell sein konnte – Warum er selbst zur Vendée Globe will

„Ich möchte mein eigenes Projekt“

Der Brite Will Harris (31) hat mit Francesca Clapcich als Zweiter bei der Transat Café L’Or auf der ex Malizia einen großen Erfolg gefeiert. Nun könnte er aus dem Schatten von Boris Herrmann treten. Wie  seine eigenen Ambitionen aussehen.

Will Harris bei der Arbeit. © Antoine Auriol / Team Malizia

Der zweite Platz von Francesca Clapcich bei ihrer Premiere als Transat-Skipperin in den Farben des eigenen Projekts 11th Hour Racing war eine der großen Überraschungen der Regatta. Nach dem mäßigen Abschneiden beim Ocean Race Europe und bei der Vendée Globe wurde dem Schiff nicht mehr viel zugetraut. Auch bei dem Rennen vor zwei Jahren mit Boris Herrmann war nicht mehr als Platz 7 drin.

Nun aber konnte das Duo im direkten Aufeinandertreffen zuerst Allagrande Mapei (ex For People) in die Schranken weisen, mit der Thomas Ruyant noch vor zwei Jahren der Sieg gelungen war, und dann sogar Macif, das zuletzt schnellste Schiff der Flotte mit dem formstärksten Skipper Sam Goodchild. Wie war das möglich?

Will Harris hat für das 11th Hour Team auf das Rennen zurückgeblickt und gewährt interessante Einblicke in das Tuning und die Vorbereitung des Bootes. So bestätigt er: „Es stimmt, dass Malizia bei leichtem und mittlerem Wind zu kämpfen hatte. Es ist ein schweres Boot mit einem hohen aufrichtenden Moment, optimiert für kraftvolles Reaching und Hochgeschwindigkeits-Vorwind-Segeln. Aber in diesem Jahr hat sich einiges geändert. Wir haben einen neuen Satz Foils installiert, der früher und effizienter Auftrieb erzeugt. Das hat die Leistung des Bootes bei Windgeschwindigkeiten zwischen 15 und 22 Knoten verändert. Früher fielen wir zurück, wenn die leichteren Foiler abhoben. Jetzt können wir mit ihnen mithalten – und behalten unseren Vorsprung, wenn der Wind zunimmt.“

Will Harris
Will Harris bei der Arbeit. © Flore Hartout I Team Malizia

„Das bedeutet zwar einen kleinen Kompromiss bei unserer bisherigen Stärke, der Geschwindigkeit bei starkem Wind, aber das Ergebnis ist ein viel vielseitigeres und ausgewogeneres Boot. Als Frankie es vor drei Wochen übernahm, war es in einem optimalen Zustand: optimiert, zuverlässig und bereit, zu zeigen, was es wirklich kann.“

Für die Transat sei es dann gelungen, Gewicht zu sparen, indem die Menge an Ersatzteilen von rund 120 Kilogramm auf 28 Kilogramm reduziert wurde. „Der psychologische Vorteil, zu wissen, dass man seine Arbeit getan hat, ist genauso wertvoll wie die Leistungssteigerung selbst.“

Dennoch gibt Harris zu, dass der zweite Platz für ihn eine Überraschung war.

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