Mit dem Spanier José Luis Doreste (61) gewinnt eine echte Segel-Legende gewinnt den Ü40-Finn-Dinghy-Masters-Titel. Zwei Deutsche erreichen die Top Ten der 340 Starter. Friedrich Müller ist bester Ü70-Athlet.
Beim Fußball nennt man die Sportler im gehobenen Alter schlicht „Alte Herren“. Da geht es im Segeln respektvoller zu. Dort heißt es bei Lasern und Finn ehrfurchtsvoll „Masters“ wenn man die 40 (oder 35 im Laser) Lebensjahre überschritten hat und sich immer noch auf den sportlichen Segeluntersatz wagt.
Vielleicht liegt es an diesem Vokabular, dass die Masters bei ihrer Finn Dinghy Oldie WM regelmäßig über 300 Schiffe an die Startlinie bringen. Im spanischen El Balís erschienen schließlich 340 von 352 Skipper bei den Rennen, und die Regatta wurde veredelt vom Sieg einer echten Segel-Legende.
Der Spanier José Luis Doreste holte sich den Titel über alles mit der Serie 1/2/1/(6)/2 und ließ im Alter von 61 Jahren auch diejenigen im Kielwasser, die sich mit dem Erreichen von 40 Lenzen gerade erst für diesen Wettkampf qualifiziert haben.
30 Jahre Abstinenz von der Finn Dinghy-Szene hielten ihn nicht vom Siegen ab. Doreste gewann 1988 die Olympische Goldmedaille bei Brutalo-Bedingungen im südkoreanischen Pusan.
„Ich bin wirklich beeindruckt von der Kraft und Stärke der Finn-Dinghy-Klasse mit 340 Booten am Start und von der Qualität des Materials. Ich bin überzeugt davon, dass die Finn-Klasse überlebt und werde selber weiter segeln. Im nächsten Jahr versuche ich wieder, dabei zu sein. Ich mag Dänemark.“
Einer von Dorestes Gegnern damals in Pusan war der Hamburger Thomas Schmid, der kurz zuvor den WM-Titel gewonnen hatte und sich schließlich über Rang sechs ärgerte. Diesmal holte er wie Doreste zwei Siege in dem auf vier Gruppen aufgeteilten Feld, aber schließlich fehlten auf Rang 9 acht Punkte für den Gesamtsieg.
Einen Platz vor Schmidt rangierte in der Endabrechnung schließlich noch der Schweriner André Budzien, der dem Hamburger mit einem Sieg im letzten Rennen noch den dritten Podiumsplatz auf dem Treppchen der Ü-50 Grand Master-Wertung wegschnappte. Drittbester Deutscher wurde Uli Breuer vom Rursee auf Platz 17.
Die Regatta war geprägt von vielen ausgefallenen Rennen. Drei Tage konnte nicht gesegelt werden, und auch das geplante Medalrace am letzten Tag wurde abgesagt.
Diese Bedingungen schmeckten einmal wieder Friedrich Müller aus Emden, der zum dritten Mal den Titel bei den Ü-70-Legenden gewann. In der Gesamtwertung segelte Müller auf einen starken 65. Platz. Insgesamt starteten 45 Segler die älter als 70 Jahre waren. Super Legende Gus Miller, mit 83 Jahren auch der älteste Teilnehmer, gewann in der Kategorie der Ältesten und segelte auf Rang 223.
Endergebnis Top Ten:
1 ESP-555 Jose Luis Doreste GGM 6
2 CHI-12 Antonio Poncell GM 8
3 ITA-202 Giacomo Giovanelli M 8
4 RUS-73 Vladimir Krutskikh M 10
5 ESP-17 Xavier Penas GM 10
6 RUS-161 Aleksander Kulyukin M 10
7 ESP-79 Joaquin Blanco Roca GGM 10
8 GER-711 Andre Budzien GM 12
9 GER-193 Thomas Schmid GM 14
10 AUS-22 Paul McKenzie GM 15
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