Nachhaltigkeit im Bootsbau: Bremer Werft hat World Sailing Umweltpreis erhalten

Große Anerkennung für besondere Pionierarbeit

Die Bremer Werft Greenboats hat den World Sailing 11th Hour Racing Sustainability Award als Anerkennung für ihr bahnbrechendes Design erhalten, das nachweislich Emissionen senkt und die Lebensdauer von Yachten verlängert.

Pionier in Sachen nachhaltigem Bootsbau: Greenboats-Gründer Friedrich Deimann mit der Trophäe in Kapstadt. Foto: World Sailing

Bei einer Zeremonie im The Ocean Race Village an der Waterfront in Kapstadt, Südafrika, erhielt Friedrich J. Deimann, Gründer von Greenboats (SR-Werftporträt), die Trophäe von der Sail Africa Youth Development Foundation, den Vorjahres-Gewinnern des World Sailing 11th Hour Racing Sustainability Award. Der Sieg von Greenboats bei dem renommierten Umweltpreis war im vergangenen Oktober verkündet worden, nun folgte die Übergabe.

Neben der Trophäe aus recycelter Kohlefaser, die von einem America’s-Cup-Boot stammt, erhielt Greenboats den Preis in Höhe von 10.000 Dollar, um in ihre Werkstatt zu investieren und ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten voranzutreiben.

An der Veranstaltung nahmen Vertreter von The Ocean Race und South African Sailing teil. Jugendliche von Sail Africa und der Lawhill Maritime School und sechs lokalen Yachtclubs nutzten auch die Gelegenheit, von Greenboats und The Ocean Race mehr über ihre Bemühungen zu erfahren, das Segeln nachhaltiger zu gestalten.

Deimann mit Jugendlichen verschiedener Institutionen, denen er Rede und Antwort zum Thema Nachhaltigkeit im Bootsbau stand. Foto: World Sailing

„Greenboats steht für einen Generationswechsel“, sagte Philip Baum, Vizepräsident von World Sailing, bei der Zeremonie. „Diese Initiative hat gezeigt, dass das Segeln große Fortschritte in Bezug auf die Verwendung von Naturfasern gegenüber Verbundwerkstoffen machen kann, ohne an Geschwindigkeit, Stärke oder Stil zu verlieren. Ich freue mich sehr auf eine Zukunft, in der so viele junge Menschen ihr Leben im Bewusstsein der Notwendigkeit positiver sozialer Auswirkungen leben“, schloss er.

Friedrich J. Deimann, freute sich: „Die Auszeichnung zu gewinnen ist eine große Ehre. Wir sind in der Lage, Glasfasern auf allen Ebenen durch Naturfasern zu ersetzen. Wir bauen Daysailer, Sportboote und bei den Komponenten für Rennyachten können wir das Potenzial des Materials voll ausspielen, denn es muss den härtesten Bedingungen standhalten. Das zeigt, dass den Anwendungen keine Grenzen gesetzt sind.“

Der Überhang achtern verleiht der Flax 27 einen klassischen Akzent Foto: Jan Maas

Das Aushängeschild von Greenboats, der wegweisende Daysailor FLAX27 (SR-Bootstest), der zu 80 Prozent aus natürlichen oder recycelten Materialien besteht, beweist, dass sein Design das Potenzial hat, den globalen Fußabdruck des Segelns vollständig zu verändern.

„Als ich vor zehn Jahren anfing, mochten die Leute die Idee, verstanden aber die Gründe dafür nicht ganz. Jetzt gibt es eine große Veränderung in der Branche, und die Menschen verstehen, warum wir das tun – und warum es so wichtig für die ist Umwelt. Jeder weiß, dass wir etwas tun müssen. Wir stehen an der Spitze dieses Wandels und das Preisgeld wird es uns ermöglichen, die Parameter der Nachhaltigkeit in der Industrie voranzutreiben“, fügte Deimann hinzu.

Von World Sailing heißt es: „In den letzten zehn Jahren hat Greenboats eine praktikable und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Verbundwerkstoffen geschaffen und im praktischen Einsatz demonstriert. Das Team hat die CO2-Emissionen von Verbundwerkstoffen über den Produktlebenszyklus erfolgreich um bis zu 80 Prozent reduziert, bei gleichen oder besseren mechanischen Eigenschaften durch die Verwendung natürlicher und recycelter Materialien.“

 

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