Aktuelle Orca-Sichtungen: Sie ziehen wieder nach Norden – Straße von Gibraltar wieder frei

Entspannung, keine Entwarnung

Thunnus Thynnus verhält sich fast wie ein typischer, nordeuropäischer Segeltourist: in den Sommermonaten geht’s ab ins Mittelmeer und Ende August endet diese Zeit und es geht wieder heim. Dummerweise überschneiden sich die Reiserouten von Seglern und Thunnus Thynnus auf dem Wasserweg, vor allem in der Straße von Gibraltar.

Dummerweise deshalb, weil Thunnus Thynnus der lateinische Name vom Roten Thunfisch ist, der wiederum ganz oben auf dem Speiseplan des Orcus Orcinus steht, dem Orca, der Seglern seit einiger Zeit große Probleme bereitet. Die Orcas folgen hungrig dem Roten Thunfisch, der in den Monaten Juni bis August ins Mittelmeer reist, um dort zu Laichen. Und seit nunmehr vier Jahren verbeissen sich Orcas gern mal in Ruderblätter von Segelyachten, was mehrere Seenotfälle und sogar einige gesunkene Yachten, zum Glück bislang noch keine Todesopfer forderte.

Die Ampel der Orca-Interaktionen steht bei Gibraltar auf grün. Vor Portugal wird es aber gefährlich.

Nun scheint Thunnus Thynnus das Mittelmeer wieder zu verlassen und in nördliche und westliche Richtung abzureisen. Die gute Nachricht für Segler: die Orcas folgen ihrem Speisefisch Nummer eins. 

Sichtung am 23.8.

So sind die Sichtungsmeldungen der Arbeitsgruppe Iberian Orca (GTOA) derzeit ziemlich eindeutig, denn die letzten Sichtungen sind nun nicht mehr in der Nähe der Straße von Gibraltar gemacht worden, sondern wandern allmählich nördlich entlang der portugiesischen Küste bis hoch ins spanische Coruña.

Entspannung, keine Entwarnung

Segler, die in den vergangenen Monaten die Meerenge von Gibraltar passiert haben oder passieren wollten, mussten immer auf der Hut sein und liefen Gefahr, von Orca-Interaktionen betroffen zu sein. Nun entspannt sich die Lage zwischen den Küsten Südspaniens und Marokkos deutlich und derzeit ist es offenbar der weitaus bessere und sicherere Zeitpunkt für eine Passage. Zwar gibt es laut der App von GTOA “Gt Orca Atlancica”  eine Sichtung in der Nähe von Tarifa, die auf den 22. August datiert wurde, viel mehr Sichtungen und auch Interaktionen wurden viel weiter nördlich bis in die südliche Biskaya verzeichnet.

Kontakt an Portugals Küste

Von Entwarnung kann jedoch nicht die Rede sein, denn es ist möglich, dass sich wiederholt, ,was sich Ende 2023 um Gibraltar abspielte: Zwischen dem 25. Oktober und dem 7. November wurden laut der GTOA auf Facebook am 8. November zehn Interaktionen und Sichtungen gemeldet. Mehrere Gruppen schwammen dabei aus westlicher und südwestlicher Richtung vom Atlantik in die Straße von Gibraltar. Also gilt: Straße frei, trotzdem aufpassen. 

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