Auf vielen Kleinkreuzern werden sie oft als einzige Toiletten-Möglichkeit angeboten und angepriesen: die Chemieklos. Dabei gibt es schon seit längerer Zeit eine viel bessere Alternative.
„Nein.“ Es gibt Fragen, auf die ich nur mit diesem einen Wort antworte. Und es gibt eine Frage, die mir, seit ich mehr oder weniger öffentlich mit Kleinzkreuzern segle, immer wieder gestellt wird. Die Frage lautet: “Hast Du so ein Chemieklo an Bord?”
Diese Chemieklos sieht man auf kleineren Segelbooten ständig. Sie stehen irgendwo im Salon unter einer Klappe, mitten im Raum oder in einem extra dafür einlaminierten Kasten. Meistens heisst es dann: “Ach super, sogar eine Toilette”, ohne darüber nachzudenken, was für schreckliche Nebenwirkungen sich dahinter verstecken.
Die Antwort auf die Frage, ob ich ein solches Klo habe, ist deshalb folgense: Nein. Und zwar aus Überzeugung. Ich hasse diese Chemieklos. Und das aus vielerlei Gründen.
- Sie stinken
Da hat jemand gedacht, er sei ein ganz gewitzter Typ. „Ich baue ein Klo, verkaufe Chemiekalien dazu, die so doll und künstlich nach irgendwelchen Aromen riechen, damit man die Ausscheidungen nicht riecht.“ Leider klappt das in der Praxis nicht. Denn die Chemie stinkt. Wenn sich dann noch jemand auf die Brille setzt und das verdaute Grillzeug vom Vorabend reinzimmert, dann kommt dieser Geruch dazu. Dann wird der Haufen von der Duftnote „Nadelbaum“ umschmeichelt und beide Düfte zusammen versprühen unter Deck den Geruch, als hätte jemand in einen Tannenwald geschissen. Bei 35 Grad im Schatten ist das nicht Vergnügungssteuerpflichtig. Zumal diese Klos immer in kleinen Booten Anwendung finden, der Geruch also komprimiert unter Deck steht.
- Das Ausleeren ist die HÖLLE
Schon mal so ein Klo ausgeleert? In vielen Häfen gibt es keine Möglichkeit dazu. Dann wird es ins Klo gekippt. Und das plätschert, riecht und tröpfelt anschließend noch. Spätestens nach dem dritten, deutlich zu hörenden “Gluck” spritz das Zeug gegen das Ärmelbündchen der Segeljacke. Allein der Weg mit den schwappenden Ausscheidungen – bitte nicht!
- Sie sehen hässlich aus
Alle diese Lösungen, auch teils von Werften angeboten, sind bei genauer Betrachtung nicht gerade das, was man mit Seefahrerromantik in Verbindung bringt. Da schmückt man sich den Innenraum mit maritimen Instrumenten, kauft sich schöne Polster und dann steht dort irgendwo immer mitten im Kleinkreuzer-Raum eine Plastiktoilette herum.
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